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2:5-Heimniederlage 2:5-Heimniederlage: RB Leipzig kassiert bittere Pleite gegen TSG Hoffenheim

Von Martin Henkel 21.04.2018, 18:40

Leipzig - Jedes Tor im Fußball hat einen Schützen, einen Vorlagengeber. Und es gibt so Tage, da ist auch der Verursacher klar zu benennen. So ein Tag war der Samstag, an dem RB Leipzig gegen die TSG Hoffenheim ein schmerzhaftes 2:5 (0:3) erlitt, das verursacht haben:

Keeper Peter Gulacsi, Abwehrchef Willi Orban und dessen Nebenmann Ibrahima Konaté (je zwei Mal) sowie Außenverteidiger Lukas Klostermann. Ach ja, und Schiedsrichter Tobias Welz hatte auch seine Hand an dieser denkwürdigen Partie. Er schickte Emil Forsberg beim Stand von 0:3 mit Rot vom Platz.

Dieser Platzverweis war ebenso fragwürdig wie die Leistung der Leipziger Hintermannschaft, die den Sachsen einen weiteren Eintrag in die Vereinsstatistiken einbrachte, denn weder in Liga drei, noch zwei noch im Oberhaus hat RB daheim jemals fünf Gegentreffer kassiert. Das letzte Mal war in der Regionalliga 2011, damals beim 1:5 gegen Holstein Kiel.

RB Leipzig mit bitterer Pleite gegen TSG Hoffenheim: Rote Bullen haben fertig mit der Spielzeit

Dass die Niederlage ausgerechnet gegen Hoffenheim so hoch ausfiel, hatte zusätzlich den Geschmack von Zerfall und vorzeitigem Saisonende: Die TSG stand vor Anpfiff nur einen Punkt hinter den Leipzigern, die Partie galt deshalb als Sechs-Punkte-Spiel im Rennen um einen Platz unter den ersten Vier, die kommende Saison Champions League spielen.

Dieses Ziel wird RB wohl abschreiben müssen. Nicht, weil es bei noch drei ausstehenden Spielen nicht mehr zu erreichen wäre. Sondern weil der Zustand des Vizemeisters kaum dran glauben lässt, dass er diese drei Spiele gewinnen wird.

RB ist nach einer Saison mit Spielen in Liga, Pokal und Champions- sowie Europa League fertig mit sich und dieser Spielzeit. So jedenfalls hatte es an diesem sonnigen Nachmittag den Anschein: keine Kraft mehr, keine Disziplin, die Köpfe müde und die Ordnung, Prunkstück der Sachsen in der Vorsaison, ist nur noch eine Erinnerung an bessere Tage.

Patzer von Gulacsi leitet Niederlage von Rasenballsport Leipzig gegen TSG Hoffenheim ein

Ganze 15 Minuten hielt sich RB im Spiel, hatte das 1:0 auf dem Fuß, aber Klostermann kann mit dem Ball nicht mal ansatzweise so viel anstellen wie im Spiel dagegen. Frei vor TSG-Keeper Oliver Baumann wusste er weder, ob er schießen oder Werner bedienen sollte. Er schoss dann irgendwohin und traf einen Hoffenheimer Schuh (12.).

Ein Tor zu diesem Zeitpunkt – und wer weiß. So aber fielen nacheinander drei Gegentreffer bis zur Pause. Beim ersten ließ Gulacsi einen Schuss von Serge Gnabry aus den Handschuhen flutschen, Mark Alexander Uth staubte ab (15.).

Der zweite ging auf Orbans Kappe, der ein Zuspiel von Stefan Ilsanker vertändelte. Uth stieß ihn um, Welz ließ weiterspielen, Nadiem Amiri sprintete dazwischen, Ilsanker hielt seinen Fuß in den Laufweg, von das sprang der Ball Gnabry vor die Füße, der ihn neben den Pfosten setzte (35.). Beim 3:0 ließ Konaté Uth unbedrängt flanken, Bernardo stand nicht nah genug bei Pavel Kaderabek, der nur noch den Fuß in die Hereingabe halten musste (45.).

Platzverweis von Emil Forsberg stoppt Aufholjagd von RB Leipzig gegen TSG Hoffenheim

Der Todesstoß war das noch nicht. RB-Coach brachte Naby Keita und Jean-Kevin Augustin für den Sturm. Drei Tore in 45 Minuten gehen immer. Doch Welz hatte etwas dagegen. Drei Minuten in der 2. Halbzeit zog und zerrte Florian Grillitsch an Forsberg, der sich vom Griff des Österreichers nicht losmachen konnte und irgendwann nach hinten ausschlug. Er traf Grillitsch mit der Hand an der Brust, Welz pfiff, schickte den Schweden zum Duschen und zeigte dem Gefällten die Gelbe Karte.

Jetzt erst war die Partie durch, auch wenn Keita mit Hilfe von Baumanns Rücken in der 58. Minute verkürzte. Doch im Gegenzug fiel das nächste Tor. Orban verlor ein Laufduell mit Andrej Kramaric, konnte dessen Flanke nicht verhindern, unter der Gulacsi hindurch flog, sodass Uth nur noch die Stirn hinhalten musste (59.). Acht Minuten später flankte Amiri, dieses Mal landete der Ball zwischen Konaté und Klostermann, Lukas Rupps Fuß war zur Stelle.

Dass Dayot Upamecano nach Vorlage von Ademola Lookmann noch auf 2:5 verkürzte (88.), machte die Niederlage kaum erträglicher. Aber auch nicht schlimmer, als das Ergebnis vermuten ließ. Denn egal, wie hoch man verliert, man verliert immer nur ein Spiel. Dennoch hielt Trainer Hasenhüttl für den Moment das Thema Champions League für erledigt. Er sagte nach dem Spiel: „In so einer Verfassung haben wir da nichts zu suchen!“

RB Leipzig – TSG 1899 Hoffenheim 2:5 (0:3)

RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté, Orban (C, 62. Upamecano), Bernardo – Ilsanker (46. Keita), Demme – Lookman, Forsberg, Bruma (46. Augustin) – Werner.

TSG Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Vogt (C), Hübner (46. Nordtveit) – Kaderabek, Amiri, Grillitsch (56. Demirbay), Schulz – Uth, Gnabry (54. Gnabry) – Kramaric.

Tor(e): 0:1 Uth (14., Schulz), 0:2 Gnabry (35., Amiri), 0:3 Kaderabek (45., Uth), 1:3 Keita (59.), 1:4 Uth (59., Kramaric), 1:5 Rupp (65., Amiri), 2:5 Upamecano (88., Lookman); Torchancen: 6:8; Ecken: 8:3; Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden); Gelbe Karten: – / Grillitsch (5), Schulz (3); Rote Karte: Forsberg (48., Tätlichkeit); Zuschauer: 41.780 in der Red-Bull-Arena Leipzig.

(mz)