Thüringens Skisprung-Star Playboy-Fotos von Juliane Seyfahrth: Skisprung-Star ist bei WM das Gesprächsthema

Oberhof - Juliane Seyfarth ist Gesprächsthema. Und das diesmal nicht wegen ihrer sportlichen Leistungen auf den Skisprung-Schanzen. Diesmal reden auch Menschen mit, die von der zierlichen Athletin vorher noch nie etwas gehört haben.
Seit sich Seyfarth in der jüngsten Ausgabe des Männermagazins „Playboy“ hüllenlos zeigte, kennt man die Skispringerin nicht nur in Insiderkreisen. Gut möglich, dass sie und ihre Sportart nun neue Fans haben und bei der am 25. Februar in Oberstdorf startenden nordischen Ski-WM mehr Menschen zuschauen.
Oberstdorf ist für Seyfarth das große Thema. Und dabei sollen der 30-Jährigen auch die Playboy-Fotos helfen. „Ich kann es noch gar nicht richtig begreifen, da mein Handy die letzten Tage über nicht wirklich stillstand. Es war ein tolles Abenteuer mit vielen positiven Rückmeldungen, was mir auch wieder Energie zurückgibt“, erzählt die gebürtige Eisenacherin über das Shooting.
Juliane Seyfahrts Saison läuft nicht optimal
Die erste offizielle Junioren-WM, die Weltcup-Einführung, die Premiere des Sommer-Grand-Prix oder das erste WM-Teamspringen - die Thüringerin war bei vielen Meilensteinen der Damen auf dem Weg zur Gleichberechtigung mit den männlichen Athleten dabei. In Oberstdorf wird eine weitere Lücke geschlossen, denn erstmals starten die Frauen neben der Normal- auch auf der Großschanze.
Bislang lief die Saison für Seyfarth, die mit 13 Jahren auf das Sportgymnasium nach Oberhof wechselte, nicht optimal. Als beste Platzierung steht ein 17. Platz zum Auftakt in Ramsau zu Buche. In Ljubno wurde sie aufgrund eines zu großen Anzuges disqualifiziert, beim Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt reichte es jeweils nur knapp für den zweiten Durchgang.
Anstelle des Starts im österreichischen Hinzenbach schob die für den TSG Ruhla startende Athletin deshalb noch einen Trainingsblock ein und auch bei der WM-Generalprobe in Rasnov am kommenden Wochenende fehlen Seyfarth, Olympiasiegerin Carina Vogt und die Olympia-Zweite Katharina Althaus, um in Garmisch-Partenkirchen den Fokus auf die Welttitelkämpfe zu legen.
Juliane Seyfarth setzt bei Skisprung-WM auf ihre Heimschanze
Angesichts der vielen coronabedingten Wettkampf-Absagen fehlt der Rhythmus. Und deshalb wird daheim geübt. „Im täglichen Training absolvieren wir fünf oder mehr Sprünge pro Einheit, können diese gezielt auswerten und Material testen. Im Wettkampfgeschehen haben wir weit weniger Möglichkeiten zu trainieren und an Feinheiten zu arbeiten“, erklärt Seyfarth den Verzicht auf die Reise nach Rumänien.
Denn Seyfarth wird gebraucht. „Juliane ist für uns eine wichtige Athletin, speziell auf den Heimatschanzen zeigt sie immer gute Leistungen. Bei der deutschen Meisterschaft, ebenfalls in Oberstdorf, belegte sie im Oktober nur einen halben Punkt hinter Katharina Althaus den zweiten Platz. Im letzten Trainingsblock in Garmisch-Partenkirchen wollen wir die zuletzt guten Trainingsleistungen weiter stabilisieren“, sagt Bundestrainer Andreas Bauer.
Er hofft auf den Heimeffekt. Seit 2012 trainiert und lebt Seyfarth in Oberstdorf, dem Stützpunkt der Damen - wenngleich sie immer wieder gerne in ihre Thüringer Heimat zurückkommt. Die Schanzen kennt sie aus dem Effeff.
Juliane Seyfarth will nicht nur durch Playboy-Fotos bekannt werden
„Im Sommer konnten wir nahezu täglich hier trainieren. Der Anlauf kommt mir entgegen. Es ist wichtig, sich schon in der Anfahrtsposition wohlzufühlen“, beschreibt Seyfarth den Unterschied und hofft, dass sich die Materialumstellungen des vergangenen Sommers nun zum Saisonhöhepunkt bezahlt machen. Während viele Springerinnen schon länger einen Keil im Schuh nutzen, stellte Seyfarth erst zu dieser Saison darauf um. Das Flugsystem wird dadurch stabilisiert, es braucht aber auch seine Zeit, damit umzugehen.
Seyfarth hofft, dass bei der WM der Knoten aufgeht. Und sie dann nicht nur wegen der Playboy-Fotos wieder so im Gespräch ist wie vor zwei Jahren, als sie mit ihren Kolleginnen erste Team-Weltmeisterin wurde und auch den Mixed-Wettbewerb gewann. (dpa)