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"Das ist eine große Vision" Olympische Spiele: Thüringen und Sachsen wollen Winterspiele 2030 ausrichten

19.11.2019, 07:12
Ein Blick ins Biathlon-Stadion von Oberhof.
Ein Blick ins Biathlon-Stadion von Oberhof. imago sportfotodienst

Berlin - Eine private Initiative will die Olympischen Winterspiele 2030 nach Thüringen, Sachsen und Bayern holen. Das geht aus einem am Montagabend veröffentlichten Papier sowie der neuen Internetseite www.olympia2030.de hervor.

Ein Schneeflocken-Logo in den olympischen Farben wirbt seit Montagabend auf der Seite dafür, dass sich die beiden Ost-Bundesländer gemeinsam mit Bayern als Schauplatz der Winterspiele in elf Jahren bewerben sollen. Zunächste hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Erste Olympia-Pläne bereits an das IOC verschickt

„Olympische Winterspiele 2030, genauer in Thüringen, Sachsen, Bayern und mit anderen Nachbarn – das ist eine große Vision“, heißt es auf der Homepage der Initiatoren. Ein Austragungsort soll laut dem Bild-Bericht Oberhof (Thüringen) mit seinem Biathlon-Stadion, der Bobbahn und Sprungschanze sein. Wettkämpfe könnten außerdem im Erfurter Eisstadion ausgetragen werden.

„Die Idee stammt aus dem Jubiläum 30 Jahre Mauerfall. Wir wollen die ländliche Struktur stärken, das 'abgehängt sein' aus den Köpfen bekommen und ein Zeichen gegen baulichen Gigantismus setzen“, sagte Initiator Mike Helios der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Helios ist Sprecher der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden und hat die Vision zusammen mit dem Publizisten Hannes Hofmann entwickelt.

Er habe Pläne der privatwirtschaftlichen Initiative bereits an das Internationale Olympische Komitee (IOC) geschickt. Um Olympische Spiele bewerben können sich deutsche Städte und Regionen allerdings nicht direkt - das muss der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) offiziell beim IOC machen.

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Der DOSB sei laut Helios nun am Zug. „Der Schneeball liegt bei Ihnen. Ich habe gehört, dass es Anfang Dezember in Frankfurt eine große Tagung gibt. Und wenn Alfons Hörmann (Präsident des DOSB, d. Red.) Interesse daran hat, könnten wir unsere Idee dort vorstellen“, sagte Helios. Die Mitgliederversammlung des DOSB findet am 7. Dezember statt.

>>> Lesen Sie hier die Reaktionen auf den Olympia-Vorstoß

Die private Initiative hat die Verbände derweil kalt erwischt. „Dieser Vorstoß ist weder mit den Wintersportverbänden noch mit dem DOSB abgestimmt. Ich höre davon zum ersten Mal. Es kann nicht sein, dass sich jeder, wie er will, für Olympia bewirbt“, sagte Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender des Bob- und Schlittenverbands Deutschland (BSD) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

2012 wollte Leipzig die olympischen Sommerspiele ausrichten. Die Bewerbung scheiterte aber. Im Oktober hatte die Region Rhein-Ruhr ihr Interesse an der Austragung Olympischer Spiele 2032 signalisiert - über die privatwirtschaftliche Initiative „Rhein Ruhr City 2032“. Nach den verlorenen Referenden in München (für die Winterspiele 2022) und Hamburg (Sommerspiele 2024) hofft NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) auf eine „eine breite Unterstützung der Bevölkerung“.  (dpa)