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Nach Kampf Abraham vs. Krasniqi Nach Kampf Abraham vs. Krasniqi: Verfolgungsjagd auf "Zuschauer" Karo Murat

24.04.2017, 08:12
Boxer Karo Murat
Boxer Karo Murat dpa-Zentralbild

Erfurt - Als kurz nach Mitternacht am Ring Fäuste, Stühle und Absperrgitter flogen, war Arthur Abraham längst in Sicherheit. Von der wilden Verfolgungsjagd auf Profiboxer Karo Murat, der eine blutige Wunde an der Oberlippe davontrug, bekam Abraham nichts mit.

Unmittelbar am Ring kam es zu einer kurzen, aber heftigen Schlägerei, bei der Stühle flogen. Darin verwickelt wurde Halbschwergewichtler Murat, der den Kampf in der ersten Reihe verfolgte. Der Profi, der 2013 einen WM-Kampf gegen US-Boxlegende Bernard Hopkins verloren hatte, wurde verletzt und musste an der Lippe genäht werden.

Vorher flogen die Fäuste unter sportlichen Kriterien. Der 37 Jahre alte Abraham, der wahrscheinlich im Herbst wieder um den WBO-Titel boxen wird, warf seine ganze Erfahrung in die Waagschale. Als Spätstarter bekannt, gab er die ersten beiden Runde ab, danach marschierte nur noch er.

Abraham gegen Krasniqi: Erster Wirkungstreffer in der fünften Runde

In der fünften Runde verzeichnete der Routinier gegen den aufgeregten Krasniqi den ersten Wirkungstreffer. Danach geriet der Kampf, ein so genannter „WM-Eliminator“, zur Bestrafung für den sieben Jahre jüngeren Münchner. Sogar die obligatorische Pressekonferenz war zu viel für den bitter enttäuschten Krasniqi. Er schwänzte. „Ich habe sechs Monate umsonst trainiert - alles vergeblich“, hatte er im Ring erklärt.

Dort hatte Abraham das Publikum nach seinem Sieg zu einem „Happy Birthday“ für seinen Trainer animiert und ihm gebeichtet: „I love you forever“. Ulli Wegner wird am Mittwoch 75 und war ausnahmsweise mit seinem Schützling zufrieden. Aber nicht mit der Spitze des Sauerland-Teams, in dem es seit einiger Zeit brodelt. „Wir wurden allein gelassen“, beschwerte sich der knorrige Kulttrainer. Manager Kalle Sauerland fehlte entschuldigt grippekrank. (dpa/sid)