Mitteldeutscher BC Mitteldeutscher BC: Ein neues Kapitel für Frantz Massenat

Weissenfels/MZ - Was den Vornamen angeht, ist es schon mal nicht verwunderlich, dass Frantz Massenats erste Profistation außerhalb der Staaten Deutschland ist. Immerhin ist Fran(t)z ein geläufiger Name hier, sogar der deutsche Fußball-Kaiser Beckenbauer trägt ihn. „Als ich hierher kam, habe ich tatsächlich von einigen Leuten gehört, dass mein Vorname sehr typisch für Deutschland ist“, sagt der US-Amerikaner grinsend. In seinem Fall kommt der Name aber aus Haiti, dem Herkunftsland seiner Eltern. Geboren ist Frantz Massenat in Ewing, einem kleinen Ort, vergleichbar mit Weißenfels, in New Jersey, an der Ostküste der USA. Zum ersten Mal in Verbindung mit Basketball kam er im Alter von fünf Jahren. „Mein Vater hat am College gespielt. Durch ihn bin ich letztlich auch zum Basketball gekommen“, erzählt der 22-Jährige. Damals trainierte er in Parks und Schulsporthallen. Immer mit dabei, sein Vater. „Wir spielen heute noch zusammen“, berichtet er.
Nach der Auftaktniederlage bei Bayern München steht für den Mitteldeutschen Basketball Club am Sonntagnachmittag das erste Heimspiel der neuen Spielzeit an. Um 17 Uhr sind in der Stadthalle Weißenfels die TBB Trier zu Gast. Die Bilanz gegen die Moselstädter sieht jedoch wenig vielversprechend aus. In 22 Partien ging der der MBC nur sieben Mal als Sieger vom Parkett.
Auch diesmal wird es interessant werden“, sagt MBC-Trainer Silvano Poropat, der von seinen Schützlingen mehr Konstanz fordert als bei der Partie in München: „Die ersten und letzten drei Minuten der ersten Halbzeit haben wir so Basketball gespielt, wie ich mir das vorstelle. Diese Leistung müssen wir gegen Trier das gesamte Spiel über aufs Parkett bringen.“
Im Moment ist das allerdings nicht möglich, denn Frantz Massenat lebt seit zwei Monaten in Weißenfels, wo er in diesem Sommer einen Vertrag beim Bundesligisten Mitteldeutscher Basketball Club unterschrieben hat. Nach vier Jahren auf dem College, der Drexel University in Philadelphia, beginnt für den Aufbauspieler nun ein neues Kapitel. Zum ersten Mal lebt er außerhalb der USA, getrennt von seiner Familie. „Es ist definitiv schwierig und eine große Umstellung, besonders aufgrund der fremden Sprache“, meint der MBC-Akteur.
„Ich fühle mich hier willkommen“
In Deutschland sei vieles anders als in Amerika, aber seine deutschen Teamkollegen helfen ihm stets, sich in seinem neuen zu Hause besser zurechtzufinden. Und auch wenn er nun weit entfernt von seiner Heimat lebt, so ganz weg ist sie dennoch nicht. „Ich spreche fast jeden Tag mit meiner Familie über Skype oder Face Time. Die sozialen Netzwerke helfen enorm, um in Kontakt zu bleiben“, erklärt Frantz Massenat. Nun liegt seine Konzentration aber auf seinem Arbeitgeber, dem MBC und Weißenfels. „Mir gefällt es hier. Die Mitspieler und Trainer sind sehr nett und auch die Fans und die Stimmung in der Stadthalle sind super. Ich fühle mich hier willkommen“, so Massenat. Auch die Stadt habe ihre Reize, „denn man kann sich gut entspannen und auf den Sport konzentrieren.“
Doch nicht nur im Leben, auch auf dem Spielfeld musste sich Massenat im Sommer umstellen. „Der Basketball in Deutschland ist viel physischer als auf dem College. Außerdem musste ich mich erstmal an der 24-Sekunden-Uhr gewöhnen“, erklärt er, denn in Deutschland hat man nur 24, statt auf dem College 35 Sekunden Zeit, um einen Spielzug erfolgreich abzuschließen. Dennoch ist er angetan von der deutschen Liga, die ihn befreundete Basketballer auch empfohlen hätten. „Trainer Silvano Poropat hat sich außerdem sehr intensiv um mich bemüht“, erklärt Massenat seine Beweggründe für den Wechsel an die Saale.
Als Aufbauspieler zum Erfolg beitragen
Mit dem Verlauf der Saisonvorbereitung zeigt er sich zufrieden. „Ich denke, wir haben ein gutes Team. Wir sind als Mannschaft auch gut zusammengewachsen und haben eine Bindung aufgebaut. Wir alle mögen es, miteinander zu spielen und werden in jeder Partie unser bestes geben.“ Er selbst will als Aufbauspieler (Point Guard) seinen Teil zum Erfolg beitragen, als Spielgestalter seine Teamkollegen gut in Szene setzen und gute Wurfpositionen für sie kreieren und sich auch selbst gute Würfe erarbeiten. Dafür werden Massenat und seine Teamkollegen vom MBC weiter hart arbeiten. So bleibt nur wenig Freizeit, das weiß auch er. „Wenn wir mal nicht trainieren, nutze ich die freie Zeit zum entspannen. Ich gucke gerne Filme und surfe oft durch soziale Netzwerke“, sagt Massenat, dessen größtes Vorbild der NBA-Star LeBron James von den Cleveland Cavaliers ist. „Ich verfolge seine Karriere seit ich auf der High School war. Ich mag ihn als Person und seine Art zu spielen“, so der MBC-Neuzugang über seinen Landsmann.