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MBC bleibt weiter sieglos Mitteldeutscher BC bleibt weiter sieglos: Der Druck erhöht sich im Wolfsbau

Von Daniel George 15.10.2018, 09:33
MBC-Trainer Aleksandar Scepanovic gibt seinen Spielern in der Auszeit lautstark Anweisung.
MBC-Trainer Aleksandar Scepanovic gibt seinen Spielern in der Auszeit lautstark Anweisung. Imago

Jena/Weißenfels - Als sich Sergio Kerusch am späten Samstagabend in sein Auto setzte, gab es nur ein Motto: Musik an, Kopf aus. Zumindest veröffentlichte der Flügelspieler des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC) ein entsprechendes Video auf Instagram. Kurz vor Mitternacht war das, der Bundesligist aus Weißenfels war gerade von seinem Auswärtstrip nach Jena zurückgekehrt - und hatte eine deutliche 64:81-Pleite im Gepäck, die vierte Niederlage im vierten Pflichtspiel der Saison.

„Wir sind eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft, wir finden uns erst noch“, hatte Kerusch bereits direkt nach dem Spiel für Verständnis geworben. „Wir müssen einfach einen besseren Job machen, wir arbeiten hart daran.“ Und doch stellt der MBC seine Fans gerade auf eine große Geduldsprobe.

MBC: Vertrauen für Trainer Aleksandar Scepanovic

In der letzten Saison war am Anfang alles einfacher. Der MBC gewann das Auftaktduell mit Erfurt, am vierten Spieltag folgte der nächste Erfolg gegen Tübingen. Frühe Siege gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt - das sorgte für Ruhe im Umfeld.

Nach der Pleite gegen Jena äußerten die Fans auf Facebook nun ihren Unmut. Sie werden langsam ungeduldig. Einer urteilte: „Keine Systeme, kein Teamspiel und unterirdische Dreier- und Freiwurfquoten.“ Ein anderer schrieb sogar: „Nächsten Samstag gibt es gegen Vechte bereits das erste Endspiel. Sollte auch das verloren gehen, ist der Trainer nicht mehr haltbar.“

Aleksandar Scepanovic: „Wir sind ein junges Team und dürfen den Glauben an uns nicht verlieren“

Nun sind sie von Trainerdiskussionen weit entfernt beim MBC. Aleksandar Scepanovic hat das Amt erst im Sommer übernommen. Er bekommt Zeit. Denn die Verantwortlichen besitzen die nötige Ruhe, die es in diesem Geschäft braucht, um für Kontinuität zu sorgen. „Das hat uns in der Vergangenheit immer ausgezeichnet und wird es auch weiterhin“, sagt Martin Geissler, der Manager des MBC, und stellt klar: „Wir gehen mit unserem Trainer auch durch schwere Phasen.“

Chefcoach Scepanovic hatte nach der Pleite in Jena erklärt: „Wir befinden uns noch immer in einem Lernprozess. Wir sind ein junges Team und dürfen den Glauben an uns nicht verlieren. Wir müssen hart daran arbeiten, dass wir in der Bundesliga mithalten können.“

Das gelang dem MBC gegen Jena ein Viertel lang. Nach dem ersten Abschnitt führten die Gäste vor 2 806 Zuschauern mit zwei Zählern (20:18). Zur Halbzeit lag der MBC jedoch bereits mit 32:41 zurück. In den letzten beiden Vierteln baute Jena seinen Vorsprung aus. Der MBC warf kläglich aus der Distanz: Nur einer von 23 Versuchen von jenseits der Dreipunktelinie fand den Weg ins Ziel. Bei Jena waren es acht von 22. Außerdem auffällig: Weißenfels ließ acht Punkte an der Freiwurflinie liegen, Jena vergab lediglich zwei Würfe.

Wichtiges Heimspiel für den Mitteldeutschen BC

Bei den Gastgebern überzeugte Aufbauspieler Dru Joyce mit 18 Punkten und sechs Vorlagen. Für den MBC punktete Lee More ebenfalls mit 18 Zählern am besten. Einzig Trevor Releford kam mit 14 Punkten ebenfalls in den zweistelligen Bereich.

„Wir haben uns einfach zu wenig gewehrt gegen diese Derby-Niederlage“, bemängelte Martin Geissler. „Auch wenn du als Team nicht perfekt eingespielt bist, kannst du trotzdem Krallen zeigen, mal dreckig spielen. Das haben wir wieder nicht gemacht.“

So geht die Geduldsprobe also weiter beim MBC. Ein Trostpflaster: Die Weißenfelser sind nicht allein. Auch die Aufsteiger aus Crailsheim und Vechta, die ärgsten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, haben bislang nur verloren.

Am Samstag (18 Uhr) gastiert Vechta in der Stadthalle. Es ist eines der wichtigsten Saisonspiele - in dem muss das neu zusammengestellte Team des MBC funktionieren. Geissler: „Die Spieler müssen endlich begreifen, worum es hier geht.“ Nämlich um den Klassenerhalt. (mz)