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Kritik vom Trainer Saale Bulls gegen Crocodiles Hamburg: Trainer Herbert Hohenberger in der Kritik

Von Christoph Lesk 05.11.2019, 09:12
Herbert Hohenberger kritisiert die Mannschaft nach dem schwachen Saisonstart.
Herbert Hohenberger kritisiert die Mannschaft nach dem schwachen Saisonstart. Holger John

Halle (Saale) - Ihre Helme hätten die Eishockey-Spieler der Saale Bulls am besten gleich auf ihren Köpfen behalten sollen. Nach der 1:5-Heimpleite in der Oberliga gegen Hamburg wurde Trainer Herbert Hohenberger am Sonntagabend in der Mannschaftskabine richtig laut. Der Frust und die Enttäuschung nach der schwachen Leistung musste raus aus dem Österreicher. Es wurde deutlich: Der 50-Jährige fühlt sich von seinen Spielern im Stich gelassen. „Das Spiel war peinlich. Es war kein Feuer da“, sagte Hohenberger schwer enttäuscht.

Trotz einer schnellen Führung brach der MEC wieder einmal auseinander, und ließ sich im zweiten Drittel „vorführen“, wie der Trainer die Darbietung beschrieb. Es war ein Offenbarungseid, den die planlos agierenden Saale-Bulls-Spieler präsentierten.

Saale Bulls gegen Crocodiles Hamburg: Pfiffe von den Rängen

Der Wille war zwar da. Doch ein Konzept, wie der Gegner bezwungen werden soll, war nicht zu erkennen. Was das Publikum auf die Palme brachte. Nach nicht einmal 30 Spielminuten waren Pfiffe von den Rängen im Eisdom deutlich zu vernehmen. Auch der Unmut gegenüber Hohenberger wurde mit „Raus“-Rufen deutlich kommuniziert.

Dieser steht nun mit dem Rücken zur Wand. Mit nur fünf Siegen aus zwölf Partien liegen die äußerst ambitionierten Bulls auf dem neunten Platz - lediglich drei Teams sind schlechter. „Auch ich investiere viel Arbeit und bekomme nichts zurück. Ich habe keine Ahnung, was in den Köpfen der Spieler vorgeht“, sagte Hohenberger. Verzweifelt und ratlos. Die Leistungen im Training seien stets gut, doch „wenn das Wochenende kommt, ist es immer alles wie weggeblasen“.

Trainer Herbert Hohenberger: Fragen zur Kaderplanung

Allerdings ist es natürlich die Aufgabe des Trainers, dafür zu sorgen, dass Leistungen abgeliefert werden, wenn es darauf ankommt. Stattdessen folgt Trauerspiel auf Trauerspiel. „Die Leistungsträger hinken hinterher. Die Leistung der Torhüter war auch schon besser. Hinten bekommen wir die Scheibe nicht heraus, und wir schießen zu wenige Tore“, fasste Hohenberger das Grauen zusammen.

Was auch Fragen nach der Kaderplanung aufwirft. Die stellte sogar Hohenberger in den Raum. „Vielleicht haben wir nur Namen gekauft und keine Krieger“, sagte der Coach. Doch er war es, der unterstützt von Kapitän Kai Schmitz den Kader zusammengestellt und auch Wunschspieler finanziert bekommen hatte.

Bisher ist die Teamzusammenstellung mit vielen prominenten Namen ein Fehlschlag. Die Spieler agieren nicht als Einheit, kämpfen zu oft nur für sich. Zu Lasten des Erfolgs. „Wir trainieren, um die Fehler abzustellen. Aber wir machen trotzdem immer wieder die gleichen“, sah der Trainer die Probleme bei den Profis. „Ist es die körperliche Fitness? Die Einstellung?“ Themen, auf die er Antworten finden muss.

MEC-Präsident Daniel Mischer: Lage wird analysiert

Unklar ist jedoch, wie viel Zeit er dafür noch bekommt. „Wir führen in dieser Woche mit dem Trainer und Spielern Gespräche, werden die Lage sachlich analysieren“, erklärte MEC-Präsident Daniel Mischer, der sich nicht festlegen wollte, ob Hohenberger am Freitag beim Derby gegen Leipzig noch Trainer ist.

Dass spekuliert wird, weiß auch Hohenberger, der jedoch überzeugt ist, dass die Mannschaft hinter ihm steht. „Wenn ein neuer Trainer da wäre, denkt man immer, es würde sich etwas ändern. Das ist aber nicht so“, griff er der Diskussion um seine Person am Sonntagabend schon vor. „Ich glaube nicht, dass die Spieler den Schalter umlegen können und auf einmal besser spielen. Wir müssen zusammen aus der Situation heraus kommen.“ Es wird sich zeigen, ob der Verein dies mit ihm als Trainer schaffen will. (mz)