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Pre-Playoffs sorgen für Frust Pre-Playoffs sorgen für Frust: Vier Gründe für die verkorkste Saison der Saale Bulls

Von Christoph Karpe 25.02.2020, 10:02
Halles Michal Bezouska stürzt nach einem Check aufs Eis.
Halles Michal Bezouska stürzt nach einem Check aufs Eis. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Daniel Mischner muss nur ganz kurz nachdenken. Der Worte wegen, nicht etwa, um in seinem Inneren mal schnell nach einer Meinung zu suchen. Die steht nämlich fest: „Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, wir müssen die Pre-Playoffs spielen, dann hätte ich das nicht für möglich gehalten“, sagt der Präsident der Saale Bulls (des MEC).

Mischner ist seine pure Enttäuschung anzumerken. Schließlich hatten er und seine Mitstreiter vor dem Start in diese Saison der Eishockey-Oberliga in bestem Wissen alles in die Wege geleitet, eine großartige Serie spielen zu können.

Saale Bulls: Halles teurer Kader bleibt vieles schuldig

„Wir hatten die längste Vorbereitung und haben den namhaftesten und teuersten Kader in der Vereinsgeschichte“, sagt Mischner. Da waren die Erwartungen weitaus höher angesetzt. Vielleicht könne man sich mit dem Über-Team aus Tilburg, das praktische die holländische Nationalmannschaft stellt, um den Titel im Norden streiten - dahin ging der Optimismus.

Tillburg ist satte 39 Punkte weg. Mehr noch: Als Siebter der Nordstaffel verpassen die Saale Bulls die direkte Qualifikation für die Playoffs gegen die Besten aus dem Süden. Gab es zuletzt 2017. Und außerdem lieferte die Mannschaft von Coach Ryan Foster am Sonntag noch einen Offenbarungseid: 1:2 ging das Heimspiel gegen den Krefelder EV verloren, gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten.

Womöglich fehlte der Mannschaft die letzte Motivation. Schließlich stand zu Spielbeginn fest: Durch den überraschenden 5:0-Sieg der Hannover Scorpions in Tilburg waren die Chancen auf Platz sechs, der die Extrarunde erspart hätte, nur noch marginal.

Saale Bulls blamieren sich gegen Schlusslicht Krefeld

Trotzdem findet Daniel Mischner klare Worte für die Nichtleistung, die die Profis ihren Fans und Sponsoren vorgesetzt hatten. „Das war ein grottenschlechtes Spiel, das war peinlich und nicht nachvollziehbar“, so der Präsident. „Alle anderen, die im Eisdom waren, haben am Sonntag einen besseren Job gemacht als die Spieler.“

In den Pre-Playoffs spielen die Saale Bulls in der kommenden Woche gegen die Moskitos Essen. Gegen den Tabellenzehnten wurden in dieser Saison alle vier Spiele gewonnen: 4:1 und 12:6 daheim, 3:2 n.P. und 4:1 auswärts. Die Aufgabe scheint also lösbar. Gelingt gegen Essen das Weiterkommen, müssen die Bulls gegen den Zweiten der Südstaffel ran. Da kommen noch mehrere Kandidaten als Gegner in Frage: Regensburg, Rosenheim, Deggendorf. Gespielt wird im Modus best of three. Im Vorjahr waren die Hallenser im Viertelfinale am späteren Playoff-Sieger Landshut gescheitert. Diesmal lautet das Saisonziel mindestens Halbfinale.

Dieses Spiel war erneut ein Fingerzeig dafür, woran es den Bulls des aktuellen Oberliga-Jahrgangs anscheinend mangelt: am Charakter, am unbedingten Siegeswillen.

Daniel Mischner hat seine eigenen Gründe für die bislang reichlich verkorkste Serie, in der man sich schon von Trainer Herbert Hohenberger getrennt hatte: „Erstens hatten wir viele Verletzte. Zweitens haben Leistungsträger unter ihrem Niveau gespielt. Drittens fehlte uns eine vierte Reihe, weil die Kooperation mit unserem DEL-Partner Wolfsburg nicht wie gewünscht lief. Und viertens hatten wir eine schlechte Disziplin und haben zu viele Strafen kassiert, die dann zu Gegentoren führten.“

Trotz Frust: Saale Bulls hoffen noch auf guten Abschluss der Saison

Doch abhaken möchte Mischer die Saison deshalb natürlich noch nicht. Noch ist sie zu retten. In den Pre-Playoffs Essen auszuschalten, das sollte machbar sein.

„Das Gute ist, wir bleiben im Spielrhythmus. Vielleicht kommen wir noch in einen Lauf. Es gibt Beispiele, dass Teams nach der Qualifikation noch ganz weit gekommen sind“, meint der Präsident kämpferisch. Nur sollte das Team spätestens jetzt ähnlichen Kampfgeist entwickeln. Es hat viel gutzumachen.

››Die letzten Hauptrundenspiele: Freitag, 20 Uhr, daheim gegen Erfurt, Sonntag, 18 Uhr, bei den Hannover Scorpions. (mz)