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Gabriel Federolf und Johannes Ehemann MEC Saale Bulls: Gabriel Federolf und Johannes Ehemann verbindet eine enge Freundschaft.

Von Christian Elsaeßer 10.03.2017, 05:00
Gabriel Federolf (r.) bei einem Schlagschuss. Der Verteidiger spielt die zweite Saison in Halle.
Gabriel Federolf (r.) bei einem Schlagschuss. Der Verteidiger spielt die zweite Saison in Halle. Schulz

Halle (Saale) - Es ist schon ein außergewöhnlicher Freundschaftsbeweis, der sich da seit einigen Tagen auch auf Facebook finden lässt. Johannes Ehemann, der Eishockey-Profi der Saale Bulls, der in seiner Freizeit malt, postete im Online-Netzwerk ein Foto seines neuen Werks. Es ist das erste Gemälde aus einer geplanten Reihe von Porträts. Und darauf zu sehen ist sein bester Kumpel: Teamkollege Gabriel Federolf.

Es ist eine fraglos außergewöhnliche Form, Dankbarkeit für eine Freundschaft zum Ausdruck zu bringen. Der Schriftzug „I am blessed“, auf deutsch: Ich bin gesegnet, prägt das Bild.

Federolf und Ehemann kamen zusammen aus Berlin nach Halle

Keine Überraschung: Federolf ist begeistert von dem Bild. Die beiden Eishockey-Profis, die vor anderthalb Jahren gemeinsam aus dem Nachwuchs der Eisbären Berlin zu den Saale Bulls wechselten, wohnen zusammen in einer WG. Also erlebte Federolf die Entstehung hautnah mit. „Ich habe mich darauf schon erkannt, als es noch gar nicht fertig war“, erzählt Federolf. „Und ich bin wirklich begeistert, wie viele Dinge über mich er dort hineingepackt hat.“

Wer das Bild erläutert bekommt, kann tatsächlich eine Menge über den 21-jährigen Gabriel Federolf erfahren. Da ist zum Beispiel eine Ecke, geprägt von rot-weißen Karos. Sie sind ein Ausschnitt aus der kroatischen Flagge - eine Erinnerung an Federolfs Wurzeln, das Land ist die Heimat seiner Eltern.

Jubiläumsspiel gegen die Black Dragons Erfurt

Oder die beiden großen Zahlen 96 und 81. „Die 96 steht für mein Geburtsjahr“, erzählt Federolf, „die 81 ist meine Rückennummer.“

Oder die Bezüge zu den Städten Villingen-Schwenningen - Federolfs Heimatort - und Berlin, dort begann die Freundschaft der beiden Eishockey-Junioren. „Es sind alles Dinge, die zu mir gehören“, sagt Federolf.

Angesichts dieser Freundschaft kann man es fast als symbolträchtigen Zufall erachten, dass Gabriel Federolf und Johannes Ehemann an diesem Freitag im ersten Pre-Playoff-Spiel gegen die Black Dragons Erfurt (Freitagabend, 20 Uhr, Eisdom Halle) beide zum 100. Mal das Trikot der Saale Bulls könnten. Klar, die beiden kamen zur Saison 2015/16 gemeinsam nach Halle. Doch kein Eishockey-Spieler kann eine Saison einfach komplett durchspielen - mal fiel der eine aus, mal der andere.

Federolf droht gegen Erfurt auszufallen

„Das wäre schon richtig schön, wenn wir das Jubiläum zusammen haben“, meint Federolf. Doch ob es dazu kommt, ist ungewiss. Der Verteidiger hatte am Sonntag im Spiel gegen die Füchse Duisburg einen Schuss an den Fuß bekommen, musste danach in der Kabine bleiben. Nach einem MRT am Mittwoch war noch nicht klar, ob er von den Medizinern eine Einsatzerlaubnis erhält.

Es wäre ein herber Ausfall für Interimstrainer Danny Albrecht. Denn Federolf ist längst eine gesetzte Größe in der Abwehr der Saale Bulls. Er gilt trotz seines jungen Alters als überaus physischer Spieler, der Gegner mit harten Checks bearbeitet. Auch deshalb ist er - zusammen mit Ehemann - die einzige Nachwuchs-Verpflichtung der Vorsaison, die sich bei den Saale Bulls durchsetzen konnte.

Pre-Playoffs-Sieg gegen Erfurt würde Duell mit Duisburg folgen

Auch gegen Erfurt würde Gabriel Federolf in der ohnehin eng besetzten Verteidigung fehlen. Die Bulls, die zuletzt eher formkriselnd daherkamen, gehen favorisiert in die maximal drei Pre-Playoff-Duelle mit den Thüringern. „Wir haben in der letzten Wochen viel geschafft“, sagt Federolf mit Blick auf den Trainerwechsel und eine ins Positive veränderte Grundstimmung in der Mannschaft. Dieser Zusammenhalt wird in den Playoffs - sollten die Saale Bulls gegen Erfurt weiterkommen, wartet ab kommende Woche eine Serie gegen die Füchse Duisburg - von zentraler Bedeutung sein.

Bei Gabriel Federolf und Johannes Ehemann steht dieser Zusammenhalt ohnehin nicht infrage. „Wir sind eigentlich mehr als nur Freunde“, sagt Federolf, „wir sind wie Brüder, wie Familie.“ Passend dazu ziert das besagte Porträt übrigens auch der Schriftzug „Family First“ - Familie zuerst.

Eine Sache aber gilt es mittelfristig dann doch noch zu klären zwischen den beiden WG-Kumpels. Denn offen ist, was aus dem Federolf-Porträt überhaupt werden soll. „Darüber muss ich mit ihm wohl noch ernsthaft reden“, sagt Federolf im Spaß. „Ich weiß, dass Johannes das Bild gerne irgendwann ausstellen würde.“ Und für danach gibt es auch schon einen ernsthaften Interessenten: „Meine Mutter“, erzählt Gabriel Federolf, „ist ganz verliebt in das Bild.“