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MBC-Kapitänin spielt für Deutschland Welche Rolle Romy Bär noch im Nationalteam spielt

Romy Bär, Anführerin des Syntainics MBC, ist zu den EM-Qualifikationsspielen in Italien und Griechenland eingeladen. Was die 37-Jährige der DBB-Auswahl gibt.

Von Tobias Grosse 04.02.2025, 18:09
Romy Bär
Romy Bär (Foto: Imago/Bösener)

Halle/MZ. - Wenn Romy Bär zu Hause ihre Tasche zusammenpackt, hebt der kleine Cody den Arm in die Luft und lässt das Handgelenk nach vorne abklappen. „Wenn ich ihm sage, dass ich arbeiten gehe, macht er inzwischen eine Wurfbewegung“, berichtet Bär selig lächelnd eine Anekdote aus ihrem gratwandernden Leben als Profisportlerin und Mama eines fast anderthalb Jahre alten Sohnes.

Die 37-Jährige ist eine Ikone des deutschen Basketballs der Frauen. Bär hat Meistertitel in Deutschland und der Slowakei gewonnen, sie hat in Frankreich und Australien gespielt, 93 Mal für die Nationalmannschaft auf dem Feld gestanden.

„Freue mich heute ein ganzes Stück mehr“

Auch heute noch, wo der Deutsche Basketball-Bund eine goldene Frauengeneration um WNBA-Star Satou Sabally und die WNBA-Meisterspielerinnen Nyara Sabally sowie Leonie Fiebich zur Verfügung hat, ist Bär gefragt. Wenn die deutsche Auswahl in der EM-Qualifikation am Donnerstag (20.30 Uhr) in Italien und am Sonntag (15.45 Uhr/beide MagentaSport) in Griechenland spielt, ist die gebürtige Chemnitzerin dabei, die seit Sommer für den Bundesligisten Syntainics MBC spielt, beim Klub aus Halle Kapitänin ist.

Waren Einladungen zu Länderspielen früher normal, „freue ich mich heute ein ganzes Stück mehr, weil da viele Mädels mit ganz viel Talent dabei sind“, sagt Bär, die es im Sommer sensationell in den deutschen Kader für die Olympischen Spiele geschafft hatte. Nur zehn Monate nach der Geburt ihres Sohnes, ohne Teamtraining. „Schon das war ein Riesending.“ Bär witzelt jetzt: Bundestrainerin Lisa Thomaidis „müsste die alte Mama gar nicht mehr mitnehmen“.

Noch immer einzigartige Fähigkeiten

Muss die Kanadierin vielleicht doch. Denn Bär hat noch immer einzigartige Fähigkeiten, sie vereint den Körper einer großen Flügelspielerin mit den Qualitäten einer Aufbauspielerin, spielt Pässe, über die andere gar nicht nachzudenken wagen. Es wirkt manchmal so, als würde das schnelle, teilweise hektische Spiel zwischen den Körben für Bär langsamer laufen.

Die Mama, die mit der einstigen US-Profispielerin Ambrosia Anderson verheiratet ist, kann der goldenen Generation noch immer wertvolle Mentorin sein. „Wir wollen unser Ranking in der Welt behalten“, sagt Bär über die beiden Spiele gegen Italien und Griechenland, deren Wert überschaubar ist, weil Deutschland als Co-Gastgeber bereits für die diesjährige Europameisterschaft qualifiziert ist.

Für Bärt ist es dennoch eine Ehre. Wenngleich das bedeutet, dass sie Cody erklären musste, dass Mama mehrere Tage arbeiten ist. „Das tut meinem Herzen ein bisschen weh“, sagt Bär.