JVA Landsberg JVA Landsberg: Einblick in das Hoeneß-Gefängnis

Landsberg - „Tag der offenen Tür“ in Landsberg: Kurz vor dem Haftantritt des ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß ist die 106 Jahre alte Justizvollzugsanstalt bei einem offiziellen Termin von einem Medienansturm heimgesucht worden. 157 akkreditierte Journalisten besichtigten bei einer Führung zweieinhalb Stunden lang Gänge und Zellen im Gefangenentrakt sowie die Kapelle, die Kfz-Werkstatt und die Turnhalle. Allerdings gab es von der Anstaltsleitung nur allgemeine Auskünfte über den Strafvollzug in der Anlage, die insgesamt 565 Insassen Platz bietet. „Individuelle Fragen werden nicht beantwortet“, sagte Anstaltsleiterin Monika Groß.
Uli Hoeneß darf nach seiner Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft nicht auf einen Promi-Bonus im Gefängnis hoffen. „Es werden alle gleich behandelt“, sagte die Leiterin des Gefängnisses von Landsberg am Lech, Monika Groß. Hoeneß müsse nach seinem Haftantritt zunächst eine maximal zweiwöchige Zugangsphase mit mehreren Untersuchungen durchlaufen. In der Zeit sei eine Zwei-Mann-Zelle die Regel. Danach steht dem dann wohl prominentesten Häftling Deutschlands eine etwa acht Quadratmeter große Zelle zu.
Am 13. März war Hoeneß vom Landgericht München wegen Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Der 62-Jährige und auch die Staatsanwaltschaft verzichteten anschließend auf die Beantragung eines Revisionsverfahrens. Auch Adolf Hitler saß in Landsberg ein und verfasste hier von 1923 bis 1924 „Mein Kampf“. Auch der bekannte Münchner Gesellschaftskolumnist Michael Graeter war dort JVA-Insasse 2002/2003. (sid)