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Handball-Oberliga  Handball-Oberliga : Verstärkung aus Sachsen

Von Torsten Kühl 29.11.2019, 17:30
Georg Eulitz, der in Delitzsch schon Zweitliga-Erfahrung gesammelt hat und zuvor Jugend-Nationalspieler war, hilft dem HC Burgenland in dessen schwieriger Phase.
Georg Eulitz, der in Delitzsch schon Zweitliga-Erfahrung gesammelt hat und zuvor Jugend-Nationalspieler war, hilft dem HC Burgenland in dessen schwieriger Phase. Torsten Biel

Naumburg - Es ist in allen Bereichen des Lebens schön, wenn man zuverlässige Menschen an seiner Seite weiß. Vor allem natürlich in den schwierigen Phasen. Und in einer solchen befand sich (und befindet sich eigentlich noch) das Oberliga-Männerteam der HC Burgenland, als ihm verletzungsbedingt ein Stammspieler nach dem anderen abhandenkam. Ihre guten Kontakte zur Leipziger Handball-Szene haben den HCB-Verantwortlichen jedoch in die Karten gespielt, als sie in dem überschaubaren Reservoir an vereinslosen und aktuell nicht aktiven Spielern auf der Suche nach Verstärkungen für ihr verbliebenes Rumpfteam waren. Mit Georg Eulitz konnten sie nicht nur einen sehr erfahrenen Linkshänder verpflichten, sondern auch einen für einen Teil der Mannschaft alten Bekannten aus ganz frühen Zeiten ihrer Laufbahn, der zudem noch menschlich super ins Gefüge der Burgenländer passt.

Mit Zweitliga-Erfahrung

„Es war schon eine große Freude, als ich Kilzer und Ants wiedersah“, gibt Georg Eulitz zu. Mit beiden - dem jetzigen Co-Trainer des HCB, Marcel Kilz, und dem aktuellen Kapitän Ants Benecke - hatte der heute 31-Jährige einst in Köthen gespielt. Damals stand er beim Zweitbundesligisten Concordia Delitzsch unter Vertrag und besaß ein Zweitspielrecht für die HG Köthen. Auch auf den HC Burgenland traf der frühere Jugend-Nationalspieler, der beim EHV Aue ausgebildet wurde und dann nach Leipzig an die Sportschule wechselte, und zwar in der Mitteldeutschen Oberliga mit der SG LVB. „In Naumburg hatte ich zwar gefehlt, aber an das Rückspiel in Leipzig kann ich mich noch gut erinnern. Das war ein ziemlich gutklassiges Duell“, so Georg Eulitz, der als Lehrer für Deutsch und Geschichte am Gymnasium in Delitzsch arbeitet.

Das LVB-Team, die heutige zweite Mannschaft des Bundesligisten SC DHfK, hatte Eulitz mit zurück in die 3. Liga geführt. Weil die beruflichen Verpflichtungen aber immer größer wurden und auch die Familie mit seiner Frau und der 15 Monate alten Tochter nicht zu kurz kommen sollte, entschied sich Georg Eulitz, seine Handball-Laufbahn zu beenden. Bis sich der HCB meldete, der die Ausfälle seiner Dessauer Neuzugänge Florian Pfeiffer und Tom Hanner, von Linksaußen Hendrik Taube und des aufstrebenden Mittelmannes Stephan Meyer zu verkraften hatte. Zuletzt musste auch noch Jan Schindler am Daumen seiner Wurfhand operiert werden. „Sofern es meine Zeit erlaubt, helfe ich sehr gern. Das habe ich mit Präsident Uwe Gering so besprochen“, so der Sachse, dessen Engagement bei den Burgenländern nicht nur, wie zunächst verabredet, bis Weihnachten, sondern bis Saisonende dauern soll. „Wie gesagt: Wenn ich gebraucht werde und Zeit habe, bin ich da.“ Denn schließlich, und das sei allen in der Mannschaft klar, könne man nur mit großem Zusammenhalt bis zum Ende des Spieljahres ganz oben mithalten.

Nun gegen Einheit Plauen

Durch den 33:28-Sieg am vergangenen Sonnabend in Aschersleben hat der HCB seine kleine Ergebniskrise mit zwei Niederlagen in Folge beenden und wieder auf Platz zwei klettern können. Nun gastiert an diesem Sonnabend ab 19 Uhr im Naumburger „Euroville“ mit dem Tabellenneunten Einheit Plauen „ein ganz unbequemer und unorthodox spielender Gegner“, wie Georg Eulitz weiß. Diesem könne man nur beikommen, „wenn man wieder eine sehr stabile Abwehr aufs Parkett bekommt“.

Zuletzt gab es nach den ganzen „Bad News“ der vergangenen Wochen auch wieder positive Nachrichten aus dem Lager der Burgenländer. Neben Eulitz konnte mit Sascha Meiner ein weiterer ehemaliger Delitzscher reaktiviert werden. Und die Verletzung von Hendrik Taube ist zum Glück kein Kreuzbandriss, wie jüngste Untersuchungen ergaben. Er ist inzwischen - wie auch Tom Hanner - wieder ins Training eingestiegen. „Der Kader des HCB ist sehr breit und hat eine große Qualität. Natürlich ist der Club, wenn er von weiteren größeren Verletzungsproblemen verschont bleibt, ein Titelkandidat“, sagt Georg Eulitz. „Und wäre es nicht schön, wenn die Mannschaft ihren Kapitän, der so viel für die positive Entwicklung getan hat und ja seine letzte Saison bestreitet, als Mitteldeutscher Meister in den Ruhestand verabschieden könnte?“ Eulitz’ einstiger und heutiger Teamkollege Ants Benecke hätte sicher nichts dagegen.