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Timo Furuholm  Timo Furuholm : Wie die Fans des Halleschen FC ihren "Furu" in Erinnerung behalten werden

Von Daniel George 07.12.2016, 15:58
Voller Emotionen: Timo Furuholm kickte seit 2013 für den Halleschen FC. Foto: Schulz
Voller Emotionen: Timo Furuholm kickte seit 2013 für den Halleschen FC. Foto: Schulz NGEN

Halle - Timo Furuholm und der Hallesche FC – sie gehörten in den vergangenen vier Jahren einfach zusammen. Der coole Finne polarisierte. Mal war er Publikumsliebling, mal war er Sündenbock. Immer blieb er ehrlich, nie ließ er sich verbiegen. Der HFC hatte sich im Januar 2013 einen Profi geangelt, wie es ihn im heutigen Fußballgeschäft nur noch selten gibt.

Doch nun kehrt der 29 Jahre alte Familienvater zum Jahresende nach Finnland zurück. Seine Zelte in seiner zweiten Heimat Halle bricht er. Die Erinnerungen an ihn bleiben:  


Furuholm, der Retter

Im Januar 2013 vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen schlug Timo Furuholm sofort ein. Der Finne kam, sah und traf. Drei Tore in den ersten drei Spielen - er netzte von Beginn an ein und rettete dem schwer angeschlagenen HFC am Ende den Verbleib in Liga drei.


Furuholm, der Publikumsliebling

Nach seinem starken ersten Halbjahr beim HFC wollte ihn die Rot-Weiße Fangemeinde unbedingt halten. Eine Petition für "unseren Timo" fand knapp 1.000 Unterstützer. Und es half. Der Finne blieb beim Drittligisten.

Nach Bekanntwerden seines Abschieds wünschten ihm zahlreiche Fans für die Zukunft alles Gute. Unter anderen auch der HFC-Fanblog auf Twitter.

35 Tore erzielte er in 103 Drittligapartien - wer trifft, der wird geliebt. So war es zumindest in den ersten zwei vollen Spielzeiten beim HFC für Furuholm. Für Autogramm- oder Fotowünsche der Fans nahm er sich immer gern Zeit.   

Furuholm, die Diva

Er konnte schwierig sein auf dem Platz. Lief eine Aktion nicht nach Plan, gestikulierte Timo Furuholm oft wild. Die Schiedsrichter waren nicht immer seine allerbesten Freunde.

Eines aber brachte der 1,85 Meter große Stürmer immer ins Spiel: Emotionen.

Furuholm, der Spaßvogel

Mit Timo Furuholm verliert der HFC einen coolen Typen. Zum einen im wahrsten Sinne des Wortes: Winter für Winter war der Finne der Einzige auf dem Trainingsplatz, der selbst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in kurzen Hosen gegen den Ball trat. 

Sein Humor bleibt ebenfalls unvergessen. Der kam meist kurz und knapp daher. Oft mit einer Prise Sarkasmus gewürzt. Ob bei Teamaktivitäten mit Kollegen oder Interviews mit Journalisten. 

Ein Beispiel: Als die HFC-Spieler in der vergangenen Saison von der Vereinsführung kurzzeitig einen Maulkorb verpasst bekamen, eröffnete der Stürmer der versammelten Journalistenschar: "Keine Interviews, keine Interviews!" Dabei hatte ihn gar keiner gefragt. 

Furuholm, der Verletzte

Die vergangenen anderthalb Jahre waren eine Leidenszeit für Timo Furuholm. Immer wieder verletzt. Nie richtig fit. Er quälte sich. Und als er dann wieder auf einem guten Weg war, war es zu spät. Der HFC hatte seine Mannschaft umgebaut und Trainer Rico Schmitt setzte nicht mehr auf ihn.

Furuholm, plötzlich für manche auch der Sündenbock, blieb auch in dieser schweren Phase ehrlich. „Wir Profifußballer müssen funktionieren wie Maschinen. Aber ich bin im Moment eine nutzlose Maschine“, hatte er im Dezember 2015 im Gespräch mit der MZ gesagt.

Am 17. Dezember darf er sich im Heimspiel gegen Holstein Kiel nun gebührend von den HFC-Fans verabschieden. Eines ist sicher: Sie werden ihn nie vergessen, ihren "Furu".