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Tim Kruse Tim Kruse: Der HFC-Kapitän in der Findungsphase

Von Ronny Banas 30.09.2014, 06:34
Tim Kruse
Tim Kruse Imago Lizenz

Halle (Saale) - Der Bus, mit dem der Hallesche FC am Sonntagabend aus Münster nach Hause fuhr, war ein extra langes Gefährt mit „ein paar Sitzreihen mehr als normal“, wie Mittelfeldspieler Tony Schmidt erklärte. Eine willkommener Situation, denn so konnte sich die Mannschaft nach dem 0:2 richtig ausbreiten und ein paar Stunden schlafen. Sie hat dies bitter nötig, denn nach einem guten Drittel der Saison kriecht der Fußball-Drittligist auf dem Zahnfleisch.

Kruse mit neuer Rolle

Sieben Punktspiele in 32 Tagen, dazu eins im Landespokal. Selbst Trainer Sven Köhler ist froh, „dass wir jetzt mal wieder normal trainieren können“.

Im Bus jedenfalls war es auf der etwas mehr als vierstündigen Fahrt ruhig, wie Tim Kruse berichtet. „Bei mir ist es so, dass ich dann nur entspannen will“, sagt der Kapitän des HFC. Die Ruhe hat Kruse mit am meisten nötig. Denn gemeinsam mit Marcel Franke war er derjenige, der keine Spielminute verpasst hat. Und der Marathon hinterlässt Spuren. „Ich weiß, dass ich in den letzten Spielen schlecht gespielt habe“, gesteht er.

Die Selbsterkenntnis kommt nicht von ungefähr. Kruse hat seine Souveränität und Ruhe verloren. Und allein die immense Belastung in den ersten Wochen der Saison will er nicht als Grund gelten lassen. „Klar, vielleicht macht sich das bei älteren Spielern eher bemerkbar. Aber bei mir ist das eher ein Kopfsache.“

Denn der 31-Jährige ist in gewisser Weise auch Opfer des neuen Systems. Denn mit Marco Engelhardt und Maximilian Jansen bildet er ein Trio von defensiven Mittelfeldspielern. Er selbst muss sich mehr in die Offensive einschalten. „Ich habe in meiner ganzen Karriere immer defensiv gespielt und muss mich erst umgewöhnen.“

Endlich wieder normales Training

Tim Kruse ist nun als Ballverteiler gefragt. „Früher habe ich die Bälle Andy Gogia oder Björn Ziegenbein zugespielt. Und die haben dann die Stürmer in Szene gesetzt. Das muss ich jetzt öfter selbst machen. Bis das klappt, braucht es aber noch ein bisschen“, erklärt Tim Kruse.

Und auch deshalb ist es für die Mannschaft ein Segen, dass jetzt erst einmal der normale Wochenrhythmus in die dritte Liga kommt: „Solche Umstellungen muss man auch entsprechend trainieren“, sagt Kruse. Doch bei der Hatz der ersten Wochen der Saison blieb für solches Training kaum Zeit. (mz)