Einstiger Stammspieler hat Nachholbedarf Nach Corona-Erkrankung: Louis Samson greift beim HFC wieder an
Die Spielabsagen kommen Louis Samson beim HFC persönlich gar nicht ungelegen. So hat er mehr Zeit, um zurück zu alter Stärke zu finden.

Halle (Saale)/MZ - Die ständigen Absagen nerven natürlich. Auch Louis Samson findet es „schade“, dass nach dem Spiel gegen Türkgücü München nun auch noch die Partie in der dritten Fußballliga gegen Viktoria Berlin abgesagt worden ist.
Dabei kommt das dem Mittelfeldmann des Halleschen FC ganz persönlich gar nicht mal ungelegen. Schließlich verpasste er wegen einer Covid-19-Infektion die Wintervorbereitung und hat nach wie vor Trainingsrückstand.
„Jede Einheit tut mir gut. Unter diesem Aspekt kommt die Absage deshalb gar nicht so ungelegen“, sagt Samson. Zu den Nachholpartien sollte der Abräumer nämlich wieder voll fit sein.
Louis Samson musste in Corona-Quarantäne auf Sport verzichten
Bei Nachuntersuchungen seien zwar keine bleibenden Schäden an Lunge oder anderen Organen festgestellt worden. Im Training mache sich die Infektion aber doch noch bemerkbar. „Da bin ich dann immer schnell aus der Puste. Ich brauche noch Zeit, bis ich mein Top-Level erreiche.“
Auch weil er während seiner zweiwöchigen Quarantäne-Zeit keinen Sport machen durfte. „Ich musste die Zeit auf andere Weise totschlagen: Mit Playstation spielen oder Serien schauen.“ Und Lektüre feministischer Literatur: Den Bestseller „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski habe er gelesen, verrät er. Wie kam’s? „Es war das Geschenk einer Freundin.“
Aus der Quarantäne heraus gab es auch den ersten Kontakt mit dem neuen Trainer André Meyer. Schon 2019 kreuzten sich die Wege bei Zweitligist Aue, wenn auch nur für zweieinhalb Wochen. Dann kam für Meyer, damals Co-Trainer von Bruder Daniel, das Aus.
Louis Samson kennt HFC-Trainer André Meyer noch aus Aue
„Es war nur eine kurze Zeit, deshalb war der Kontakt nicht ganz so eng. Wir hatten aber ein gutes, lockeres Verhältnis zueinander und knüpfen hier jetzt daran an“, sagt Samson. Unter Meyer möchte der 26-Jährige bald wieder ein Startelfkandidat sein.
Ob auf seiner angestimmten Position vor der Abwehr oder als Innenverteidiger, beides ist denkbar. „Ich kann die Dreierkette spielen. Auch der Trainer hat mir signalisiert, dass er mich auf beiden Position sieht.“
Zwei Wochen, schätzt Samson, braucht er aber noch, um genug Puste für die Startelf zu haben. Das Duell mit Ex-Kollege Terrence Boyd am Samstag in Kaiserslautern könnte er aber als Joker erleben. Bock hätte Samson. „Ich treffe nicht zum ersten Mal auf einen alten Kollegen“, sagt er. „Es wird also so wie immer sein: Quatschen vor dem Spiel, auf dem Platz kann es dann auch mal rasseln.“