Mentalität Flexibilität und Tore Mentalität Flexibilität und Tore: Wie Mathias Fetsch dem HFC weiterhelfen soll

Bad Blankenburg - Mathias Fetsch hat einen stressigen Montag hinter sich. Von Kiel über Halle nach Bad Blankenburg, Staus auf der Autobahn, Medizincheck – entsprechend froh war der 28-Jährige, am Abend im Bett zu liegen. Am Dienstagvormittag stand der neue Stürmer des Halleschen FC erstmals mit den Teamkollegen auf dem Rasen.
Fetsch ist der sechste Neuzugang des HFC – und mit Sicherheit der am meisten herbeigesehnte. Ein neuer Stürmer, der Königstransfer der Hallenser. Nach der Misere in der Rückrunde, wo bei den Hallensern offensiv kaum noch etwas funktionierte, sind die Erwartungen an den Neuen groß bis gewaltig.
Ist Mathias Fetsch nun der große Erlöser, der den HFC in Liga zwei schießt? Der 28-Jährige lacht. „Ich gebe meine Bestes“, sagt er über die anstehenden Aufgaben. Bodenständig, sortiert und sympathisch präsentiert er sich am Mittag in der Sportschule. Und gibt bereitwillig Auskunft über sich und den Wechsel zum HFC.
Wo liegen die Stärken von Mathias Fetsch?
Der Spieler selbst tut sich schwer, über seine Stärken zu sprechen – wohl aus Bescheidenheit. Trainer Rico Schmitt hingegen nennt sofort eine herausragende Eigenschaft seines neuen Schützlings: „Er hat eine sehr starke Mentalität und Persönlichkeit. Gerade in schwierigen Spielphasen schiebt er immer wieder an.“
Das kann auch Fetsch dann unterstreichen: „. Ich bin ein sehr, sehr schlechter Verlierer, selbst im Training, wenn es da kleine Wettkämpfe gibt. Ich versuche immer, zu gewinnen und die Mannschaft zu pushen. Ich gehe voran. Selbst wenn es fußballerisch mal nicht so passt, der Einsatz kann immer stimmen.“ Mit 28 Jahren ist der gebürtige Malscher der zweitälteste Profi im Kader – auch aus der geballten Erfahrung resultiert eine Führungsaufgabe, die Fetsch annehmen will: „Ich hoffe, mit meinem taktischen Verständnis und meiner Art der Mannschaft weiterzuhelfen.“
Welche Rolle spielte Rico Schmitt beim Fetsch-Transfer?
„Der Trainer hat mich angerufen“, sagt Fetsch über den ersten Kontakt zum HFC. Dann ging alles recht schnell. Beide kennen sich aus der gemeinsamen Zeit in Offenbach, wo Schmitt seinen „Mentalitätsspieler“ gleich zum Kapitän machte. Der Kontakt zwischen bei sei nie komplett abgerissen, sagt Fetsch: „Auch, weil es eine schöne und erfolgreiche Zeit in Offenbach war.“
Dabei hatte der HFC Fetsch bei der Stürmersuche zunächst gar nicht so recht auf dem Radar, weil dieser noch einen Vertrag bis 2018 in Kiel hatte. Erfolglos bemühte sich Halle um andere Angreifer wie Aalens Gerrit Wegkamp. Als dann die Meldung von Fetschs Vertragsauflösung bei den „Störchen“ kam, schlug der HFC zu.
Ist Mathias Fetsch ein Torjäger?
Ein klassischer Vollstrecker ist der neue HFC-Angreifer nicht, in 133 Drittligapartien traf er 29 Mal. Torgaranten sind in Liga drei ohnehin schwer zu bekommen – zumal für finanziell limitierte Vereine wie den HFC. „Er ist torgefährlich“, beteuert Rico Schmitt und verweist auf die fünf Treffer, die Fetsch in der Aufstiegssaison von Holstein Kiel beigesteuert hat. Zugleich dämpft der Coach die Erwartung in Sachen Torquote an den Neuzugang: „Alle Offensivspieler sind in der Verantwortung, dass wir nicht aus fünf, sondern vielleicht aus drei Chancen ein Tor erzielen.“
Wie plant der HFC taktisch mit Mathias Fetsch?
Trainer Schmitt schätzt vor allem die Vielseitigkeit des neuen Angreifers. „Er kann ganz vorne als Mittelstürmer, als hängende Spitze oder auf der Acht im offensiven Mittelfeld spielen“, sagt der HFC-Coach. Kopfballstark ist Fetsch, taktisch gut geschult und erfahren. Und zudem ein Teamspieler. Von seiner Rückennummer zehn sollen sich die Fans aber nicht zu sehr blenden lassen. Ein „klassischer Zehner“ sei er nicht, sagt Fetsch. Aber er fühle sich auf eigentlich allen zentralen Offensivpositionen wohl. Trainer Schmitt freut die neue Variabilität im HFC-Kader: Mit Fetsch, Benjamin Pintol und Petar Sliskovic hat der HFC-Coach mehr Optionen - und sieht die zentrale nun ausreichend gut besetzt. (mz)