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Stürmersuche beendet Hallescher FC: Mathias Fetsch ist neuer HFC-Stürmer

Von Benjamin Binkle 03.07.2017, 18:40
Um kurz vor 21 Uhr am Montagabend kam der neue HFC-Stürmer Mathias Fetsch im Trainingslager in Bad Blankenburg an.
Um kurz vor 21 Uhr am Montagabend kam der neue HFC-Stürmer Mathias Fetsch im Trainingslager in Bad Blankenburg an. B. Binkle

Bad Blankenburg - Es hat etwas länger gedauert beim Halleschen FC: Nach der Torflaute der vergangenen Saison galt die Suche nach einem neuen Stürmer als oberste Priorität. Doch als der HFC Mitte Juni seine Vorbereitung aufnahm, konnte zur Enttäuschung vieler Fans noch kein Vollzug gemeldet werden.

Hallescher FC: Mathias Fetsch ist der neue Stürmer

Seit Montagabend ist die Baustelle nun geschlossen: Mathias Fetsch ist der so dringend gesuchte Angreifer, der der HFC-Offensive in der 3. Liga wieder mehr Durchschlagskraft verleihen soll. Am Mittag absolvierte er in Halle den obligatorischen Medizincheck, anschließend unterschrieb er einen Vertrag und machte sich gleich auf den Weg ins Trainingslager nach Bad Blankenburg, wo er am Abend ankam. Sein Vertrag beim HFC läuft bis 2019, er bekommt die Rückennummer 10.

„Wir freuen uns, dass sich Mathias Fetsch für uns entschieden hat. Er bringt nicht nur große Erfahrung in den höchsten Ligen Deutschlands mit, sondern auch Siegermentalität und Spielpraxis. Für Zweitliga-Aufsteiger Kiel bestritt er in der vergangenen Saison 32 Spiele und passt charakterlich hervorragend ins Team“, erklärt HFC-Manager Ralph Kühne.

Kurz vor der Unterschrift steht auch Tobias Müller. Der 22-Jährige hatte als Testspieler beim HFC überzeugt und ist seit Montagabend im Trainingslager, wo er einen Ein-Jahres-Vertrag unterschreiben soll.

Besser spät als nie, mag sich so mancher Fan über die nun erfolgreich beendete Stürmersuche des HFC denken. Denn mit Fetsch, der in der Jugend des Karlsruher SC ausgebildet wurde, bekommt der Hallesche FC durchaus Qualität zum Kader hinzu. Präsident Michael Schädlich hatte namhafte Verstärkung angekündigt und der 28-Jährige Fetsch passt in diese Kategorie.

133 stand der bullige, körperlich robuste Angreifer in der 3. Liga auf dem Rasen, dabei schoss er 29 Tore. Hinzu kommen vier Tore in 29 Zweitliga-Partien für Dynamo Dresden. Keine überragenden Quoten, doch ist Fetsch kein klassischer Knipser, sondern ein arbeitender Stürmer, der sich auch als hängende Spitze wohlfühlt. Und er bringt reichlich Erfahrung mit. Zuletzt feierte er mit Holstein Kiel den Zweitliga-Aufstieg, wurde anschließend an der Börde als sportliche verzichtbar eingestuft. Fetsch bekam die Freigabe, der HFC nutzte seine Chance und griff zu.

Stürmer Mathias Fetsch ist für HFC-Trainer Rico Schmitt kein Unbekannter

Für Trainer Rico Schmitt ist der neue Angreifer kein Unbekannter. 2012 arbeiteten beide schon bei Kickers Offenbach zusammen – zwar nur kurz, aber erfolgreich. Damals machte der Coach den Angreifer Anfang 2013 sogar zum Mannschaftskapitän, ein klares Zeichen der hohen Wertschätzung als Fußballer und Typ. Dass die gemeinsame Zeit in Offenbach nur 14 Spiele dauerte, lag an Fetsch. Den Angreifer zog es zum FC Augsburg in die Bundesliga, wo er aber nur zu einem Kurzeinsatz von vier Minuten Länge kam. Energie Cottbus und Dynamo Dresden hießen die weiteren Stationen des 28-Jährigen, der seit 2012 bei immerhin sechs verschiedenen Vereinen spielte und nirgendwo länger als 18 Monate blieb.

In Halle trifft Fetsch noch auf zwei weitere alte Weggefährten. Abwehrspieler Stefan Kleineheismann kennt er noch aus seiner Zeit in Offenbach, mit Neuzugang Niklas Landgraf kickte Fetsch gemeinsam bei Dynamo Dresden. Bei seinem neuen Klub wird der Angreifer willkommen sein, denn in der Offensive war Verstärkung dringend von Nöten. Zwar plant Trainer Schmitt in vorderster Front auch mit Petar Sliskovic, der im zweiten Anlauf den Durchbruch in Halle schaffen soll. Der flexible Fetsch kann aber die optimale Ergänzung – oder erste Alternative -  zum kroatischen Mittelstürmer werden.

Nur knapp drei Wochen bleiben dem Neuen, um sich beim HFC einzugewöhnen und um Mannschaft, Abläufe oder Taktik kennenzulernen. Am Dienstag soll er vormittags erstmals mit den Kollegen trainieren, beim Testspiel am Nachmittag gegen den Regionalligisten ZFC Meuselwitz (Anstoß 17 Uhr in Bad Blankenburg) gibt der Angreifer dann gleich sein Debüt unter Wettkampfbedingungen.

Mit der Personalie Fetsch sind die Planungen für die HFC-Offensive abgeschlossen. Für die zentralen Angriffspositionen stehen nun in Fetsch, Sliskovic, Hilal El-Helwe und Benjamin Pintol vier Fachkräfte zur Verfügung. Die neue Sturm-Hoffnung ist der fünfte Sommer-Zugang der Hallenser, zuvor wurden in Hendrik Starostzik, Niklas Landgraf, Braydon Manu und Daniel Bohl aber überwiegend Defensivspieler geholt. Gesucht wird nun maximal noch auf der Außenbahn, allerdings ohne Druck und nur, wenn der es Markt hergibt. Denn seine wichtigsten Kader-Baustellen hat der Hallesche FC knapp drei Wochen vor dem Drittliga-Start geschlossen. (mz)