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Vier Leichtverletzte Landespokal HFC in Weißenfels: Hooligans von FCM, BFC und HFC geraten aneinander

12.11.2016, 19:30
Royal-Dominique Fennell köpft den Ball vor das Weißenfelser Tor.
Royal-Dominique Fennell köpft den Ball vor das Weißenfelser Tor. Roland Hebestreit

Weißenfels - Für große Aufregung sorgten an diesem Samstagmittag im Weißenfelser Stadtstadion nicht die Akteure auf dem Feld. Vor allem die Ordner hatten viel zu tun. Beim 3:0-Sieg des Halleschen FC beim 1. FC Weißenfels in der zweiten Runde des Landepokals kamen gerade die ganz kleinen Fans ihren Idolen ganz nah. Immer wieder rannte eine Gruppe von Kindern im Grundschulalter den Bällen nach – spielten quasi Balljungen. Einem Ordner wurde das Treiben dann zu bunt. „Jetzt ist gut, benehmt euch und setzt euch hin“, hieß die Ansage von Ordner Dieter, der im Spaß zufügte: „Ich bin der Schrecken der Kinderspielplätze.“

Einen sportlichen Pokalschreck konnte der HFC derweil verhindern. Gegen den Landesligisten stellten Stefan Kleineheismann (17.) und Fabian Baumgärtel (19.) per Doppelschlag die Zeichen auf Sieg. Bei schwieriger Witterung und nicht optimalen Platzverhältnissen hatte der Drittligist seine Probleme beim Landesligisten. Spätestens nach den beiden Treffern war die Partie entschieden. Im zweiten Durchgang machte Marvin Ajani den Deckel drauf (58.). Weißenfels gab nicht auf, hatte sich den Ehrentreffer redlich verdient – Andrii Zozulia zielte aber zu genau und traf vor knapp 1000 Zuschauern nur den Pfosten.

„Ich kann dem 1. FC Weißenfels nur ein Lob aussprechen“, sagte HFC-Trainer Rico Schmitt nach dem Spiel, „sie haben super dagegengehalten und uns vor Aufgaben gestellt. Die schnellen zwei Tore spielten uns natürlich in die Karten. Pflichtaufgabe erledigt.“ Das Ergebnis hätte durchaus höher ausfallen können, der HFC nutzte seine Chancen aber nicht konsequent aus – sodass am Ende sowohl der 1. FC Weißenfels mit dem Ergebnis zufrieden sein konnte, als auch der HFC mit dem Weiterkommen. „Und wir sind froh, dass sich niemand verletzt hat“, meinte Schmitt mit Blick auf seine Spieler und das anstehende Heimspiel gegen die Reserve des FSV Mainz 05.

Chaoten prallen aufeinander

Das galt nicht für alle, und das hatte seinen Grund: Während die Mannschaften in der Halbzeitpause in den Kabinen waren, brach rund um den Auswärtsfanblock Hektik auf. Augenzeugen berichteten, dass sich im neutralen Block direkt neben den HFC-Anhängern vermummte Chaoten des 1. FC Magdeburg und des BFC Dynamo zu erkennen gaben und die HFC-Fans provozierten.

Polizei verhindert Aufeinandertreffen

Beide Lager versuchten über den Zaun zu klettern. Es kam zu Handgreiflichkeiten und Schlägereien. Als die Polizei anrückte flohen die Chaoten, wobei es zu regelrechten Jagdszenen rund um die Spielstätte kam. Das wieder angepfiffene Spiel wurde zur Nebensache. Die Polizei riegelte den Gästefanblock ab. Das Resultat: Drei HFC-Anhänger verletzten sich beim Erklimmen des Zauns an der Hand, ein weiterer Fan an der Schulter.

Als sich die Situation beruhigte, landete ein Rettungshubschrauber neben dem Platz. Gerüchte über Stichverletzungen machten die Runde, konnten aber von einem Polizeisprecher widerlegt werden: „Es gibt definitiv keine Stichverletzungen. Der Rettungshubschrauber hat nur den Notarzt eingeflogen, da die anwesenden Rettungssanitäter nicht die erforderlichen Medikamente für einen der Verletzten verabreichen durften. Die Situation ist unter Kontrolle.“

Was bleibt ist die immer wieder kehrende Frage nach dem Warum. Eine Antwort darauf, gibt es wahrscheinlich nicht. (mz)

Die HFC-Fankurve im Erdgas-Sportpark.
Die HFC-Fankurve im Erdgas-Sportpark.
imago sportfotodienst