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Kommentar zum HFC Kommentar zum Halleschen FC: So wird der Umbruch für den HFC zur Chance

Von Benjamin Binkle 23.03.2018, 08:30

Halle (Saale) - „Das war insgesamt zu wenig“, sagte Rico Schmitt zur 0:1-Niederlage des Halleschen FC im Viertelfinale des Landespokals gegen den 1. FC Magdeburg. Er hätte es auch zur kompletten Saison 2017/18 des HFC sagen können. Es war zu wenig. Oder anders formuliert: Es reicht nicht.

Dabei hatte Schmitt durchaus Recht, als er sein Team nach dem Pokal-Aus gegen den Vorwurf der mangelnden Einstellung verteidigte. Am Wollen, also am vielzitierten „Charakter“, liegt beim HFC eher nicht, dass das Team so weit hinter den Erwartungen zurückbleibt und immer wieder Spiele verliert, die man keinesfalls verlieren muss.

Der HFC kämpft, rennt, ackert auf gutem Drittliga-Niveau. Die Mannschaft ist auch keine „seelenlose Söldnertruppe“, wie manch einer behauptet. Es reicht einfach fußballerisch nicht. Und das in vielerlei Hinsicht.

So wird der Umbruch zur Chance für den HFC

Für das große Verletzungspech kann niemand etwas, auch nicht der viel kritisierte Trainer Rico Schmitt. Aber wie haben sich die Spieler beim HFC entwickelt? Wo sind die Gewinner, die Aufsteiger, die Lichtblicke der Saison? Welchen Fußball will der HFC spielen? Wo ist die Vision, das Ziel des Vereins? Fragen, die die Fans seit Monaten umtreiben. Die Antworten fallen ernüchternd aus, nicht erst seit dem 0:1 gegen Magdeburg. Abzulesen ist das auch an den sinkenden Zuschauerzahlen.

Wichtige Leistungsträger bleiben zu oft unter ihren Möglichkeiten, viele Profis im Kader sind eher Mitläufer als Anführer. Dass sich Toni Lindenhahn in dieser Saisonphase zum Führungsspieler aufschwingt, obwohl er lange außen vor war, ist geradezu bezeichnend: Der gebürtige Hallenser übernimmt Verantwortung, weil sich kein anderer aufdrängt.

Dass im Sommer 19 Spielerverträge auslaufen, dazu noch die des Trainerstabs, dass es seit der Böger-Entlassung keinen Sportlichen Leiter mehr gibt – all das wurde lange eher sorgenvoll gesehen. Natürlich weiß niemand, was die Zukunft bereithält. Ob ein möglicher neuer Trainer die Probleme löst, ob neue Spieler es besser machen als die alten. Aber Angst vor dem großen Umbruch, an dem der Club bereits fleißig bastelt, ist unangebracht: Das Ende des HFC, wie er sich in dieser Saison präsentiert, muss niemanden trauern lassen. Es ist eine Chance für Verein und Fans. Denn aktuell reicht es einfach nicht.

Den Autor erreichen Sie unter [email protected]

(mz)