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Gegentor in letzter Sekunde HFC verschenkt gegen Freiburg II wichtigen Sieg im Abstiegskampf

Der Hallesche FC hat im Abstiegskampf der 3. Liga einen Heimsieg verspielt. Gegen den SC Freiburg II reichte es nur zu einem 2:2.

Von Fabian Wölfling 16.03.2024, 18:30
Dominic Baumann (r.) hatte den HFC mit 2:1 in Führung gebracht.
Dominic Baumann (r.) hatte den HFC mit 2:1 in Führung gebracht. (Foto: Imago/Picture Point)

Halle/MZ - Der Hallesche FC hat am Samstag vor 7.309 Zuschauern im Leuna-Chemie-Stadion einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf verschenkt. Gegen den Tabellenletzten SC Freiburg II verspielten die Rot-Weißen in Überzahl eine 2:1-Führung, kassierten mit der letzten Aktion des Spiels den Ausgleich.

Der Druck auf den HFC hatte sich vor dem Anpfiff der vermeintlichen Pflichtaufgabe gegen die Talente des Bundesligisten erhöht: Die Verfolger des Halleschen FC - Mannheim, Duisburg und auch Lübeck - konnten allesamt Siege feiern.

Für Trainer Sreto Ristic, so betont er das stets, spielt das aber keine Rolle. Nur auf seine eigene Mannschaft und deren Auftritte schaue er. Personell nahm der 48-Jährige zwei Änderungen im Vergleich zum 0:1 in Münster vor. Für den gesperrten Nico Hug lief erwartungsgemäß Lucas Halangk auf. Zudem kehrte Brian Behrendt nach überstandener Oberschenkelverletzung in die Startelf zurück, Enrique Lofolomo musste dafür weichen.

In einer ausgeglichenen Anfangsphase gehörte der erste Abschluss dem HFC, der Versuch von Tunay Deniz von der Strafraumgrenze ging aber direkt auf Freiburgs Torwart Lukas Schneller. Sieben Minuten waren da gespielt.

Eine deutlich größere Herausforderung hatte Philipp Schulze in der 14. Minute zu meistern: Julian Stark hätte aus 35 Metern getroffen, wenn der HFC-Keeper den Fernschuss des SC-Spielers nicht sehenswert pariert hätte. Nicht nur in dieser Szene bestätigte der Tabellenletzte seinen jüngsten Aufwärtstrend, spielte munter mit.

Generell waren beide Mannschaften um Offensivgeist bemüht, zeigten sich aber zugleich defensiv anfällig. Treffer waren da nur eine Frage der Zeit und ab der 21. Minute fielen sie in schneller Folge.

Zunächst für den HFC: Nach einem Konter fiel ein abgeblockter Schuss von Timur Gayret Besar Halimi vor die Füße. Dessen Abschluss auf den linken Torwinkel konnte Schneller nicht entscheidend entschärfen, der Ball senkte sich mit Spin zum 1:0 ins Tor.

Die Führung hielt aber keine zwei Minuten: Freiburg konnte sich auf der rechten Seite ganz einfach durchspielen, am Ende herrschte auch noch Konfusion im Abwehrzentrum, die Maximilian Breunig zum Ausgleich nutzen konnte. Das war schwach verteidigt vom HFC, ein Geschenk für die Gäste.

Die 26. Minute brachte aber direkt die nächste Wendung in diesem wilden Spiel: Tarsis Bonga legte vor dem herausstürmenden Schneller sehenswert per Hacke für Dominik Baumann ab. Was der Torjäger des HFC dann veranstaltete, war mehr als sehenswert, pure Fußballkunst. Mit einem gefühlvollen Heber aus 25 Metern Torentfernung brachte er seine Farben wieder in Front. Es war Baumanns 15. Tor im 30. Spiel – eine beeindruckende Quote.

Der HFC war nach diesen irrwitzigen sechs Minuten und mit der erneuten Führung im Rücken überlegen. Baumann hatte per Kopf eine gute Chance, auf 3:1 zu stellen, verfehlte das Tor aber.

Mit der knappen Führung ging es in die Pause, Halimi vergab eine letzte Chance, ließ sich für seinen Abschluss zu viel Zeit.

Die zweite Halbzeit begann ohne personelle Wechsel und blieb erst einmal ohne Höhepunkte. Erst in der 58. Minute gab es die erste Chance. Sie gehörte Freiburg: Mika Baur verlängerte eine Flanke auf das Tor, Schulze war wieder zur Stelle. Der HFC agierte zu passiv, überließ den Gästen das Spielgeschehen. In der 67. Minute musste Schulze deshalb erneut retten, diesmal nach einer Freiburger Ecke.

In der 72. Minute reagierte Ristic auf den schwachen zweiten Abschnitt, brachte Niklas Kreuzer für Julian Eitschberger ins Spiel.

Der HFC zeigte sich nun endlich wieder offensiv, hatte Torabschlüsse, die aber ungefährlich blieben.

Ab der 77. Minute waren die Gastgeber nicht nur in Führung, sondern auch noch in Überzahl. Nach einem Foul von Halangk gab es eine Rudelbildung, in deren Folge flog Freiburgs Stark vom Platz. Die Szene war schwer aufzulösen: Der SC-Spieler hatte offenbar Niklas Landgraf im Gesicht erwischt.

Der HFC hatte nun alles in der Hand und durch Baumann eine weitere gute Kopfballchance auf das 3:1. Er setzte den Ball aber in die Arme Schnellers.

So blieb es bis zum Ende spannend und der HFC gab die Führung mit einem Mann mehr auf dem Platz tatsächlich noch aus der Hand. Mit der allerletzten Aktion des Spiels köpfte Patrick Lienhard zum 2:2 ein. Ein heftiger Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.

In zwei Wochen geht es in der Liga in Regensburg weiter. Dann wird Tunay Deniz fehlen. Er sah seine fünfte Gelbe Karte der Saison.