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Rico Schmitt HFC-Trainer Rico Schmitt beklagt Unruhe vor dem Spiel bei Preußen Münster

Von Christoph Karpe 03.03.2017, 16:12
Gibt die Richtung vor: Rico Schmitt.
Gibt die Richtung vor: Rico Schmitt. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Die Aufregung der letzten Woche kam aus dem Nichts und erreichte dann orkanartige Dimensionen. Erst hatte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand den Halleschen FC aufs Korn genommen. „Mutlos“, sei man, so sein Eindruck, habe keine Visionen und sich gemütlich „in der dritten Liga eingerichtet“. „Populismus“ und „respektlos“ konterte HFC-Präsident Michael Schädlich den verbalen Angriff. Und weil dieser Zoff Gesprächs-Thema Nummer eins rings um den rot-weißen Klub war, wurde auch Rico Schmitt um seine Meinung dazu gebeten.

Der Trainer reagierte zunächst reflexartig als Coach. Was außerhalb seines Verantwortungsbereiches passiere, „interessiert und beeinflusst mich nicht in meiner Arbeit“, gab er auf der Pressekonferenz vor dem Punktspiel am Sonnabend bei Preußen Münster zu Protokoll.  Seine Aufgabe sei es vielmehr nach vier sieglosen Spielen „eine Jetzt-erst-recht-Stimmung“ zu erzeugen. Schließlich kann seine Mannschaft im Falle einer dritten Niederlage in Folge den Anschluss an die Spitzengruppe verlieren.

Schmitt hält Plädoyer für Ruhe beim HFC

Doch im weiteren Verlauf der Frage-Runde wurde dann immer deutlicher, dass Schmitt das Thema mehr beschäftigt hatte, als er zunächst zugeben wollte. Plötzlich fühlte er sich zu einem energischen Plädoyer berufen. „Einst, als ich noch Beobachter war“, setzte der Trainer also an, „stand für mich der HFC für Ruhe und Konstanz“.

Im April 2016 hatte er seinen Job an der Saale angetreten. Jetzt aber spüre er „Unruhe und Angst, man könne etwas verpassen“ im Umfeld. Und er nahm die Situation in Münster zum mahnenden Vorbild für „verrutschtes Anspruchsdenken“. Dort kämpft ein selbst erklärter Aufstiegsfavorit gerade um den Klassenerhalt.

Schmitt: HFC muss sich "alles hart erarbeiten"

Beim HFC dagegen habe sich aus der einst defensiven Erwartungshaltung die neu zusammengestellte Mannschaft betreffend, ein vermeintlicher Aufstiegsdruck entwickelt. Was Schmitt kontraproduktiv findet. Man solle „Demut an den Tag legen, mehr Wertschätzung zeigen“, meinte er also. Man habe eben nicht „Qualitätsspieler wie Duisburg“, der Spitzenreiter. Seine Mannschaft müsse sich „alles hart erarbeiten“, außerdem gehe ihr noch Cleverness ab.

Aber aber er spürt natürlich: Die vermeintliche Unruhe ist auch irgendwie der Fluch der guten Tat. „Wir haben die Messlatte hoch gelegt. Die Spieler waren dabei, die Runde ihres Lebens zu spielen“, sagte er und benutzte ungewollt die Vergangenheitsform.

Münster wird erneut zum Schlüsselspiel

Klingt das nach Absage an den Kampf um den Aufstieg? Mitnichten! Rico Schmitt will seinen Spielern nur neue Unbeschwertheit einimpfen und verspricht: „Die Mannschaft wird sich in Münster zerreißen.“

So wird diese Partie zum Schlüsselspiel - wie schon in der Hinrunde. Auch damals hatte der HFC gerade gegen Großaspach verloren und vier Spiele in Folge nicht gewonnen. Der HFC siegt nach 0:1-Rückstand noch 2:1, es folgte eine Serie von weiteren neun Ligaspielen ohne Niederlage.

Nun soll der Auftritt in Münster die Frage beantworten, die der Kern der ganzen Diskussionen ist: Ist der HFC ein Top-Team? Und Schmitt weiß, was das „Nur-Zusammen“-Motto des Klubs, tatsächlich unterfüttert: „Positive Ergebnisse sind der Kit.“

Preußen Münster - Hallescher FC - die voraussichtlichen Aufstellungen

Preußen Münster: Schulze Niehues - Tritz, Schweers, Mai, Al-Hazaimeh - C. Müller, Rizzi, B. Schwarz, Aydin - Kobylanski - Grimaldi
Hallescher FC: Bredlow - Brügmann, Kleineheismann, F. Franke, Baumgärtel - Gjasula, Fennell - Ajani, Pfeffer, Lindenhahn - Pintol