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Zwölftes Unentschieden HFC verpasst beim 1:1 in Preußen Münster den wichtigen Auswärtssieg

Von Christoph Karpe 04.03.2017, 12:00

Münster - Der Hallesche FC kann in der Ferne weiterhin nicht gewinnen und konnte in Münster auch eine fast 60-minütige Überzahl nicht nutzen. Martin Röser beantwortete in der zweiten Halbzeit den Führungstreffer der Preußen. Der HFC bleibt trotz des fünften Spiels in Folge ohne Sieg weiter in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen.

Ausgangslage

„Wir sind nicht auswärtsschwach, die Ergebnisse passen nur nicht immer zu den Leistungen“, hatte HFC-Trainer Rico Schmitt vor dem Gastspiel bei Preußen Münster verkündet. Doch unter dem Strich steht eben nur ein Sieg – vom ersten Spieltag in Erfurt (3:0) – zu Buche. Dürftig. Ob diese Bilanz bei den so heimstarken Münsterländern, die 21 ihrer 27 Zähler in der eigenen Arena holten, aufgebessert werden kann, ist fraglich. Der HFC steckt nämlich gerade in einer kleinen Krise und wartet seit vier Spielen auf einen Dreier.

Zuletzt gab es 0:1-Niederlagen in Rostock und gegen Großaspach. Genau gegen diese Gegner gewann Münster 3:1 und 3:0. Trotzdem ist der Respekt vor dem Schmitt-Team groß. „Halle ist ein anderes Kaliber als Rostock und Großaspach“, verkündete  Benno Möhlmann, der Trainer des Drittletzten der Tabelle, im Stadion-Magazin zum Spiel.

Doch Münster ist trotz der schwachen Platzierung ein großkalibriges Team. Schmitt hatte die Preußen vor der Saison zu einem der  Aufstiegsfavoriten erkoren. Das Hinspiel gewann der HFC übrigens 2:1. Benjamin Pintol und Fabian Baumgärtel drehten die Partie nach einem frühen Rückstand durch einen Doppelschlag vor dem Pausenpfiff.

Personal

Die größte Frage im HFC-Lager vor dem Spiel war: Schafft es Fabian Franke, rechtzeitig gesund zu werden. Die Antwort lautete: Nein! Der Innenverteidiger fehlt im Münsterland, für ihn rückt Max Barnofsky zurück in die Startaufstellung, sein erster Startelf-Einsatz seit dem 22. Oktober 2016 beim 0:0 in Paderborn. Überraschend fand sich auch Tobias Schilk nur auf der Ersatzbank wieder. Florian Brügmann bekam dafür eine Chance in der Außenverteidigung rechts. Interessant auch, dass Toni Lindenhahn wieder zuschauen muss. Martin Röser, gegen Großaspach noch Chancentod, bekommt die Chance zur Wiedergutmachung.

1. Halbzeit 

Die erste nennenswerte Szene in einer ausgeglichenen Anfangsphase gab es in Minute acht. Fabian Baumgärtel schoss den direkten Freistoß aus 20 Metern allerdings in die Arme des Münster-Keepers. Der HFC bestimmte aber fortan das Geschehen. Bei einer schönen Kombination über rechts stieß Marvin Ajani in den Strafraum, spielte auf Nick Fennell am 16er. Doch der traf den Ball nicht richtig (13.).

In der 20. Minute hatte der HFC dann Riesendusel. Nach einem Freistoß verschätzte sich Torwart Fabian Bredlow beim Rauslaufen akut. Adriano Grimaldi kam vor ihm mit dem Kopf an den Ball, der wäre wohl ins Tor gegangen, doch zum Glück für die Roten sah sich Tobias Warschewski noch bemüßigt, den Fuß an die Kugel zu halten und sie über die Linie zu drücken. Der stand allerdings im Abseits. Deshalb zählte der Treffer nicht.

Münster war fortan besser im Spiel. Bredlow parierte dann stark die nächste Chance der Gastgeber. Die beste HFC-Chance ging auf das Konto von Benjamin Pintol (29.). In glänzender Position acht Meter vor dem Tor schoss er jedoch rechts vorbei.

In der 36. Minute gab es Rot für den Münsteraner Benjamin Schwarz. Der HFC hatte über Sascha Pfeffer einen Konter gestartet und Schwarz ihn von hinten umgemäht. Eine harte wie aber auch vertretbare Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Stieler. Mit einem Mann mehr – geht da etwas in Richtung zweiter Auswärtssieg für den HFC?

Pintol holte noch einen Freistoß (44.) heraus. Aus 20 Metern zog Martin Röser den Ball gefährlich aufs Tor, aber  der Preussen-Keeper war per Parade zur Stelle. Insgesamt war der HFC allerdings zu ungefährlich.

2. Halbzeit

In der Pause klärten TV-Bilder auf: Das Tor von Münster wegen abseits abzupfeifen war übrigens eine Fehlentscheidung. Zusatz zum Nachtrag: Doppel-Dusel also in dieser Szene.

Nach Wiederanpfiff übernahm der HFC das Kommando – auch dank seiner numerischen Überlegenheit. Doch die Top-Chance hatte Münster durch Tobias Rühle. Der hatte sich um Baumgärtel gedreht, dann aber (55.)  verzogen.

Drei Minuten später dann aber das 1:0 für die Hausherren. Halle wurde wieder ausgekontert, war in der Rückwärtsbewegung aber auch extrem hüftsteif gegen Rühle und dann Kleineheismann gegen den eingewechselten Torschützen Danilo Wiebe (58.), der eiskalt zur Freude der 6110 Zuschauer verwandelte.

Doch der HFC schüttelte sich nur kurz. Der nächste Angriff war dann endlich mal energisch. So kam der Ball über einen Münster-Spieler zu Röser und der verwandelte (60.) mit rechts flach zum 1:1. Es war sein zweites Saisontor.  

Doch danach fehlte wieder der Zug zum Tor. Erst nach einer Ecke (76.) wurde er mal wieder gefährlich. Doch im Getümmel bekam Kleineheismann den Fuß nicht mehr entscheidend an das Objekt der Begierde. Um für eine Schlussoffensive mehr Schwung in die Angriffe zu bekommen, wechselte Schmitt Hilal El-Helwe und Selim Aydemir für Sascha Pfeffer und Torschütze Röser ein (80.).

Doch der gewünschte Effekt stellte sich gegen den dezimierten Gegner nicht ein. Stattdessen hätte der Klub in der Nachspielzeit fast noch ein zweites Tor kassiert. Somit wurde das Dutzend voll. Durch das zwölfte Remis kann der HFC die Patzer der Aufstiegskonkurrenten aus Osnabrück und Magdeburg nicht nutzen, drei Punkte sind es jetzt auf Relegationsplatz drei, den Aufsteiger Jahn Regensburg besetzt.

SC Preußen Münster - Hallescher FC 1:1 (0:0)

Preußen Münster: Schulze Niehues - Tritz , Schweers , Mai, Al-Hazaimeh - Rizzi, B. Schwarz - Rühle (89. Müller), Aydin (83. Stoll) - Grimaldi, Warschewski (40. Wiebe)
Hallescher FC: Bredlow – Brügmann (90. Schilk), Kleineheismann, Barnofsky, Baumgärtel – Gjasula, Fennell – Ajani, Pfeffer (81. Aydemir), Röser (81. El-Helwe) - Pintol
Tor(e): 1:0 Wiebe (58.), 1:1 Röser (60.)
Schiedsrichter: Stieler (Hamburg); Gelbe Karten: Rizi / Barnofsky (58.), Gjasula (73.), Röser (76.); Rote Karte: Schwarz (grobes Foulspiel, 36.)
Zuschauer: 6110