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Welche Konsequenzen der Verein zieht "Es ist Hiflosigkeit spürbar": So äußert sich HFC-Präsident Jürgen Fox zur Derby-Randale

Jürgen Fox, Präsident des Halleschen FC, hat sich zur Randale rund um das Derby gegen Chemie Leipzig geäußert. Welche drastische Konsequenz für ihn in Frage kommt.

Aktualisiert: 16.09.2025, 15:56
HFC-Präsident Jürgen Fox zeigte sich von der Randale tief getroffen.
HFC-Präsident Jürgen Fox zeigte sich von der Randale tief getroffen. (Foto: Imago/Schulz)

Halle/MZ/FAB - Nach zwei Stellungnahmen hat sich der Hallesche FC in Person von Präsident Jürgen Fox auch persönlich zur Randale rund um das Derby gegen die BSG Chemie Leipzig am Freitagabend geäußert. Dabei wählt der Vereinschef deutlich klarere Worte, als sie in den schriftlichen Statements zu lesen waren.

„Wir wollen solche Bilder nicht sehen. Die Betroffenheit ist sehr, sehr groß, es ist Hilflosigkeit spürbar“, sagte Fox dem MDR. „Wie reagiert man, was sagt man der Öffentlichkeit, den Fans, den Familien, die hier waren? Wir haben leider keine erschöpfenden Antworten.“

HFC-Präsident Fox: „Das gehört nicht zu unserem HFC“

Schon vor Anpfiff des Derbys war es zu Böllerwürfen und Abfeuern von Pyrotechnik aus dem Gästefanblock und ersten Zusammenstößen zwischen HFC- und BSG-Fans gekommen. Nach dem Spiel feuerten Leipziger Chaoten eine Leuchtrakete auf das Spielfeld und in die Heimblöcke. Danach eskalierte die Lage komplett, stürmten HFC-Fans das Spielfeld, es kam zu Auseinandersetzungen mit BSG-Spielern.

Das Sicherheitskonzept hatte offensichtlich versagt. „Wir haben die Sicherheitskontrollen schon sehr, sehr ausgeprägt durchgeführt, aber dennoch nicht ausreichend genug“, sagte Fox. Die Konsequenz? „Wir müssen die Kontrollen intensivieren. Auch auf die Gefahr hin, dass das als übergriffig empfunden wird.“

Zudem will der HFC sich bemühen, die Arbeit der Polizei zu unterstützen. „Wir werden alles, was in unserer Macht steht, tun, um an Bilder der Fans zu kommen, die mit Böllerwürfen für Verletzungen gesorgt haben, aber auch der Fans, die aus unserer Kurve gekommen sind.“ Man sei auf die Ermittlungen der Polizei angewiesen. Das hatte Fox auch schon nach der Randale beim Auswärtsspiel in Jena im April betont. „Wir können erst dann reagieren, wenn die Personalien feststehen.“

Wenn die Informationen vorlägen, werde man entsprechende Konsequenzen ziehen. Optionen seien Hausverbote bis hin zu bundesweiten Stadionverboten. „Das, was passiert ist, gehört nicht in unser Stadion, gehört nicht zu unserem HFC. Das müssen wir deutlich machen.“ Fox übt auch deutliche Kritik an den Fans, die nach dem Spiel auf das Feld gestürmt sind, sieht Vorsatz. „Es gibt Leute, die mit Sturmhauben auf das Feld sind, die hat man nicht zufällig im Stadion dabei.“

Jürgen Fox kann sich Spielabbrüche vorstellen

Der HFC-Präsident, der angefasst durch die Ereignisse wirkte, kann sich als Konsequenz aus den wiederholten Randale eine weitere drastische Maßnahme vorstellen. „Wenn man sieht, dass schon vor dem Spiel Fans durch Böllerwürfe verletzt werden, wenn sich das während des Spiels fortsetzt, dann sollte man sagen, Stopp.“ Fox spricht also von Spielabbrüchen. „Es könnte auch die Konsequenz sein, dass das Spiel gar nicht erst angepfiffen wird, oder Spiele ohne Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.“

Auf den HFC kommt als Folge der Randale eine heftige Geldstrafe durch den Nordostdeutschen Fußballverband zu. Das Sportgerichtsverfahren läuft bereits. Sie wird mit ziemlicher Sicherheit noch über den 18.700 Euro liegen, die der Verein infolge der Randale in Jena bezahlen musste. „Ich will die Dimension nicht kleinreden, aber die Zahlungen sind nachgelagert“, sagtet Fox. „Es überwiegt die Betroffenheit.“