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HFC-Fanradio für Restsaison ausgesperrt HFC-Fanradio für Restsaison ausgesperrt: Wie der DFB das Vorgehen begründet

Von Christoph Lesk 03.06.2020, 09:00
Fans des Halleschen FC hängen im Vorfeld des ersten Geisterspiels ein Banner an den leeren Gästeblock.
Fans des Halleschen FC hängen im Vorfeld des ersten Geisterspiels ein Banner an den leeren Gästeblock. Kirchner-Media

Halle (Saale) - Die Fans des Halleschen FC haben keine Wahl. Wollen sie das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (19 Uhr) am heutigen Mittwoch verfolgen, bleibt nur das kostenpflichtige Angebot von Magentasport. Denn das HFC-Fanradio darf beim Duell mit den Niedersachsen nicht live vor Ort sein.

Der Grund ist das Hygienekonzept des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): Die Zahl der Personen im Stadion soll so gering wie möglich gehalten werden. Da bleibt - so sieht es der Verband - bis Saisonende kein Platz für zwei Fans, die das Geschehen auf dem Platz verbal in die Welt bringen können.

HFC-Fanradio: Grund für Absage ist für die Beteiligten nur schwer zu akzeptieren

Der Klub hatte daraufhin dem DFB geschrieben, um ein Einlenken gebeten und den Vorschlag unterbreitet, zwei Vereinsfunktionäre, die ohnehin im Stadion sind, könnten den Job als Kommentatoren übernehmen. „Es gab die schriftliche Rückmeldung vom DFB, dass das nicht möglich sei“, sagt Steffen Kluge, Mitglied im Vorstand, jahrelanger Leiter des Fanprojekts und Mitgründer des Fanradios, enttäuscht.

Der Grund für die Absage ist für die Beteiligten nur schwer zu akzeptieren. Denn wären die Vereinsfunktionäre für die 90 Minuten für das Fan-Radio aktiv, könnten sie nicht ihre Aufgaben im Stadion wahrnehmen, sagt der Verband. Diese Statement mache das Fanradio „(fast) sprachlos“, teilen die Betreiber in einem Schreiben an DFB-Präsident Fritz Keller mit. Allgemein könnten sie die Entscheidung „nicht nachvollziehen“.

Dass der Verband noch einlenkt und zumindest für die verbliebenen vier Heimspiele nach dem Duell gegen Braunschweig eine Genehmigung für das Radio erteilt, scheint aktuell sehr unwahrscheinlich. „Momentan können wir nur warten, aber ich denke immer positiv“, gibt Kluge noch nicht auf.

DFB-Vorstellung: Fanradio-Betreiber sollen TV anschauen und zum Livebild sprechen

Bisher ist die DFB-Vorstellung so: Das Fanradio könne durchaus übertragen. Die Mitarbeiter sollen einfach das Spiel im TV anschauen und zum Livebild sprechen. Doch in Halle wird dies nicht geschehen. Zum einen soll der Pay-Sender Magentasport nicht unterstützt werden. Zum anderen will man authentisch bleiben: Es sei eben etwas anderes, live aus dem Stadion kommentieren zu dürfen.

„Ohne uns zu wichtig zu nehmen, sind wir aber der Meinung, dass die Fan- und Clubradios mittlerweile eine wichtige gesellschaftliche Rolle in Fankreisen einnehmen“, heißt es. Bis zu 4.000 Fans verfolgen die Spiele laut eigenen Angaben: „Dass das HFC-Fanradio nicht vor Ort im Stadion sein darf, schließt quasi diese Menschen ebenfalls aus“, heißt es. (mz)