HFC auf Trainersuche HFC auf Trainersuche: Wer wird neuer Übungsleiter beim Halleschen FC?
Halle (Saale) - Noch 13 Partien stehen für Stefan Böger als Cheftrainer des Halleschen FC an – dann ist Schluss. Der Fußballlehrer wechselt in den Managementbereich, soll den Drittligisten als Sportdirektor professionalisieren.
Parallel zum weiteren Saisonverlauf steht vor allem eine Aufgabe auf seiner Agenda: Böger muss seinen eigenen Nachfolger finden. Die MZ wagt erste Gedankenspiele: Wer könnte es werden? Wer ist überhaupt auf dem Markt? Und wer wird zwar gehandelt, hat aber keine Chance?
Benjamin Duray
Arbeitet als Co-Trainer bereits in dieser Saison blendend mit Stefan Böger zusammen. Beide gelten als akribische Arbeiter. Ein gutes Verhältnis zwischen Trainer und Sportdirektor wäre ohne Frage gewährleistet, würde der 36 Jahre alte Duray den Cheftrainerposten übernehmen.
Gefragt nach einem Wunsch für die kommenden zwei Jahre sagte er der „Zevener Zeitung“ Ende des vergangenen Jahres: „Zum Fußball-Lehrer-Lehrgang zugelassen zu werden und einen Cheftrainerposten im Profibereich erhalten.“ Und das ist auch schon das Problem: Duray besitzt aktuell keinen Fußballlehrerschein, kommt daher wohl eher nicht in Frage.
Torsten Ziegner
Ebenfalls ein Mann, der ins Anforderungsprofil passen würde. Er hat den FSV Zwickau an die Tabellenspitze der Regionalliga Ost geführt. Der Ex-Profi ist erst 38 Jahre alt. Nur: Auch er besitzt keinen Fußballlehrerschein, sondern „nur“ die A-Lizenz.
Steffen Menze
Erscheint deshalb als Option, weil er zuletzt des Öfteren im Umfeld des HFC gesichtet wurde. Beim jüngsten Auswärtsspiel in Münster zum Beispiel. Der heute 47-Jährige arbeitete bereits als Trainer bei den Kickers Offenbach und Waldhof Mannheim – allerdings wenig erfolgreich. Von 2011 bis 2014 war Menze als Sportdirektor von Dynamo Dresden tätig, übernahm zweimal interimsweise das Traineramt. Es ist wahrscheinlich, dass sich Stefan Böger bei ihm einen Rat für seine neue Funktion geholt hat. Ist aber eher kein Kandidat für das Traineramt.
Rico Schmitt
Scheiterte mit den Kickers Offenbach in der vergangenen Saison gegen den 1. FC Magdeburg nur knapp am Drittliga-Aufstieg. Inzwischen vereinslos. Sein großer Pluspunkt: Er besitzt eine Fußballlehrer-Lizenz. Der 47-Jährige hat bewiesen, dass er mit jungen Spielern arbeiten kann. Eine Kernkompetenz, die der neue HFC-Coach vorweisen muss. Ein guter Kandidat.
Hagen Schmidt
War fünf Jahre lang Nachwuchsleiter beim HFC. Wechselte 2014 zum VfL Wolfsburg und arbeitet dort als U-19-Trainer. Die Rot-Weißen ermöglichten ihm damals seine Fußballlehrer-Ausbildung. Eine Rückkehr des 46-Jährigen als Cheftrainer an die Saale würde passen.
Daniel Meyer
Wie Duray ebenfalls eine interne Lösung. Der 36 Jahre alte Meyer kümmert sich seit dieser Saison erfolgreich um die A-Junioren des HFC, steht mit seinem Team in der Regionalliga Nordost auf einem starken dritten Tabellenplatz. Und: Auch er besitzt den Fußballlehrerschein. Fraglich ist aber, ob der Klub ihn aus dem Nachwuchsbereich abziehen würde. Auf den Talenten soll künftig vermehrt der Fokus liegen.
Christian Wück
Wäre ein Kandidat aus Bögers Vergangenheit: Beide arbeiteten zeitgleich beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Böger betreute die U 17, Wück war für die U 16 verantwortlich. Inzwischen ist der 42-Jährige erfolgreich Trainer der U 17. Ob er den DFB für den HFC verlassen würde, ist fraglich.
Christian Preußer
Galt im Sommer als die große Trainer-Hoffnung in Liga drei. War mit seinen 32 Jahren jüngster Drittliga-Coach. Den Beweis des ihm nachgesagten Talentes blieb er in dieser Saison aber schuldig. Im Dezember wurde Preußer von Erfurt entlassen. War bei der 0:1-Auswärtsniederlage des HFC vor drei Wochen gegen Wehen Wiesbaden im Stadion. Ein interessanter Mann.
Der Unbekannte
Da kann spekuliert werden, wie will: Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Neu-Sportdirektor Stefan Böger einen Nachfolger aus dem Hut zaubert, mit dem niemand rechnet. Bislang beschränkte sich das Blickfeld des HFC gefühlt auf den Fußball-Osten. Bögers Beziehungen reichen weiter. Man darf gespannt sein.