"Zwei Fußballherzen in meiner Brust" Hallescher FC: Wie HFC-Präsident Michael Schädlich Fan von 1860 wurde

Halle (Saale) - Dieses Spiel ist für Michael Schädlich ein ganz besonderes. „In der Tat schlagen zwei Fußballherzen in meiner Brust. Doch in diesem Fall hoffe ich natürlich, dass unsere Elf drei Punkte mitbringt“, so der Präsident des Halleschen FC. Der 64-Jährige ist nämlich Fan von 1860 München - und dort gastiert der HFC am Samstag. „Dieser Klub hat mich irgendwie immer fasziniert“, bekennt er.
Die „Sechziger“ waren 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga. Drei Jahre später wurde die Truppe von Kult-Trainer Max Merkel zum ersten und bisher einzigen Mal deutscher Fußballmeister. 1965 drangen die Münchner sogar bis ins Europapokal-Finale vor. Michael Schädlich wagte zu jener Zeit kaum daran zu denken, eines Tages ein Fußballmatch der Löwen hautnah miterleben zu können.
Wie Michael Schädlich zum HFC fand
Der gebürtige Vogtländer (Auerbach) durchlief einst die Jugendabteilungen der Fußballauswahl im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Nach einem Motorradunfall fand seine Fußball-Karriere ein Ende. Durch sein Studium an der Universität in Halle wuchs seine zweite Fußball-Liebe - die zum HFC. Sohn Marko kickte 1990 als damals Achtjähriger in der Nachwuchsabteilung der Hallenser.
Der HFC schaffte 1991 den Sprung in die zweite Bundesliga. Und spielte dort auch gegen den TSV 1860 München. Die Rot-Weißen trennten sich dabei von den Löwen zweimal Unentschieden. In der Abstiegsrunde schafften die Hallenser nach einer 0:2-Niederlage im Stadion an der Grünwalder Straße im Rückspiel nur ein 0:0. Der HFC stieg ab - nach dem Finanzkollaps sogar bis in die Verbandsliga.
HFC gegen 1860: Schädlich hätte gerne in der Allianz-Arena gespielt
Auch 1860 bekam die Folgen eines Defizits zu spüren. Nachdem die Münchner 2017 aus der zweiten Bundesliga absteigen mussten, träumte der HFC-Präsident schon von einer Begegnung seiner Rot-Weißen gegen die „Löwen“ in der Allianz-Arena. Doch die „Sechziger“ bekamen keine Lizenz und mussten in der Regionalliga Bayern neu starten.
Was ihnen eindrucksvoll gelang. Und so treffen sich die Klubs erstmals in Liga drei. Allerdings im Stadion an der Grünwalder Straße, in das die Münchner nach dem Abstieg wieder gezogen sind. „Schade, ein Spiel gegen die Löwen in der Allianz-Arena wäre schon ein besonderes Erlebnis geworden“, bedauert Schädlich.
(mz)