1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Hallescher FC
  6. >
  7. Stärken und Schwächen: Hallescher FC: Was den HFC zum Top-Team macht

Stärken und SchwächenHallescher FC: Was den HFC zum Top-Team macht

Von Christoph Karpe 01.10.2019, 09:10
Der Hallesche FC spielt bislang eine starke Saison in der 3. Liga.
Der Hallesche FC spielt bislang eine starke Saison in der 3. Liga. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Zehn Spieltage, so heißt es im Allgemeinen, sollten in einer Fußball-Saison verstrichen sein, um ein halbwegs konturenreiches Bild von Favoriten und Abstiegskandidaten zeichnen zu können. Der Hallesche FC lag vor dem Montagabendspiel der Hachinger in Ingolstadt auf Rang eins. Ein klares Statement.

„Wäre cool, wenn es dieses Bild auch nach 38 Spieltagen gäbe“, sagte Trainer Torsten Ziegner nach dem 1:1 im Top-Duell beim Eintracht Braunschweig. Doch auch ohne den tabellarischen Rang ist nicht nur Ziegner der Meinung: Halle ist ein Top-Team. „Wir hatten auch in den vier sieglosen Spielen jedesmal die Möglichkeit, gewinnen zu können“, sagt Ziegner und fügt an: „Wir sind, glaube ich, auch künftig in der Lage gegen jeden Gegner zu gewinnen.“

Die Prognose ist aus dem bisher Beobachteten gewachsen und nicht allzu gewagt. „So, wie wir bisher auftreten, sind wir ein Spitzenteam“, sagte Pascal Sohm. Aber was macht den HFC in dieser Saison so stark, und was ist verbesserungswürdig?

Die Stärken

Die unglaubliche Laufbereitschaft des gesamten Teams. Jeder rennt für seine Nebenleute mit, erst recht bei Ballverlusten. Eine Folge: Die Abwehr ist ein echtes Bollwerk. Nur neun Gegentore, kein Team ist besser.

Die 20 Tore verteilen sich auf immerhin neun Schützen. Nur Braunschweig und Unterhaching haben mehr Schützen: zehn. Mit Terrence Boyd gibt es gleichzeitig einen echten Knipser. Auch wenn er jetzt zweimal torlos geblieben ist.

Mit Einwechslungen kommt immer frischer Wind.

Die Chemie stimmt: Die Spieler unternehmen viel gemeinsam. Schon die ungewöhnlichen wie lustigen Jubelszenarien, mit denen das Team auffällt, müssen ja auch erst einmal einstudiert sein.

Die Schwächen

Die Erfolgsquote nach ruhenden Bällen ist verbesserungswürdig: Erst zwei Treffer fielen so, dazu kommt ein Elfmeter-Treffer. Umgekehrt: Ausgerechnet bei Standards ist der HFC anfällig: Er kassierte fünf der neun Gegentore nach Eckbällen, Freistößen und Einwürfen. Drei Mal sah dabei auch Keeper Kai Eisele nicht überzeugend aus.

Der HFC braucht eine lange Anlaufzeit für Tore: 16 schoss er in der zweiten Halbzeit - ergo: nur vier in der ersten.

Die Pässe aus der Abwehr in die Angriffszentrale, also in die Tiefe, sind zu ungenau. So verpuffen viele gut gemeinte Ideen - wie in Braunschweig. (mz)