HFC gegen Chemnitz Hallescher FC verliert mit 1:2 gegen den Chemnitzer FC

Halle (Saale) - Sven Köhler hat mit seinem Chemnitzer FC die Abstiegssorgen beim Halleschen FC verstärkt. Die Himmelblauen gewannen 2:1. Die Tore erzielten Farin und Danneberg. Für den HFC war Ivica Banovic per Foulelfmeter erfolgreich. Über 9.000 Zuschauer sahen eine Partie, in der Chemnitz den Klassenerhalt sicherte und Halle bedenklich ideenlos agierte.
Ausgangslage
Sie wären so wichtig für den Halleschen FC gewesen - die drei Punkte, die in der vergangenen Woche schließlich an der Weser bei Bremens U23 blieben. Wichtig für den endgütligen Klassenerhalt und wichtig für die mentale Entlastung vor dem, durch die Rückkehr des langjährigen Trainers Sven Köhler ohnehin schon schwer bedeutsamen Spiel gegen den Chemnitzer FC.
Die Sachsen überwanden in den letzten Wochen ihre Negativphase mit zuletzt drei Siegen in Folge. Mittlerweile ist der CFC damit sogar in der Tabelle am HFC vorbeigezogen. Fakt war: Wer die Partie verliert, rutscht noch einmal ganz übel in den Abstiegskampf. Ein Unentschieden hilft keinem der beiden Teams.
Daten & Fakten
Acht Jahre und fast 300 Ligaspiele verbrachte Sven Köhler auf der Trainerbank des HFC. Zweimal stieg "Chemie" unter Köhler auf, unter anderem aus der Regionalliga in die 3. Liga, war zuletzt der dienstälteste Coach im deutschen Profifußball. Nach seiner Entlassung im August nahm sich Köhler eine lange Auszeit und zog sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück, ehe er im März 2016 die beinahe logische Nachfolge von Karsten Heine in Chemnitz antrat und damit zu seinen fußballerischen Wurzeln zurückkehrte.
Personalien
Stefan Böger, nach überstandener Grippe wieder für den HFC verantwortlich, hatte seine Mannschaft auf vier Positionen verändert. Hinten links verteidigte Jonas Aquistapace. Im zentralen Mittelfeld bekamen Max Jansen und Ivica Banovic den Vorzug vor Tim Kruse und Dorian Diring. Und in der offensiven Mittelfeldreihe ersetzte Toni Lindenhahn Florian Brügmann.
Spielverlauf und Analyse
Wie angekündigt stand die Fankurve des HFC von der ersten Minute an hinter ihrem Team. „Voller Einsatz lautet die Devise, auf gehts Chemie kämpfen und siegen“, stand auf einem großen Banner geschrieben. Allerdings startete Chemnitz in seinen neongrünen Trikots druckvoller ins Spiel. Einige Ansätze mündeten aber nicht in Torchancen.
Für den CFC wurde es erstmals nach acht Minuten gefährlich, als Torhüter Kevin Kunz seinen Mitspieler anschoss, was allerdings ohne Folgen blieb. Kurz darauf kam dann Halle selbst vor das Chemnitzer Gehäuse. Nach einer Ecke zirkelte Routinier Ivica Banovic den Ball nur um wenige Zentimeter über das Tor (10.).
Nach einer Viertelstunde dann die wirklich erste gute Abschlussmöglichkeit für den CFC: Anton Fink nahm den Ball nach einer Ecke. Der Ball wurde abgefälscht. Doch HFC-Keeper Bredlow konnte parieren. Vor allem Stefano Cincotta blieb auf der linken Chemnitzer Angriffsseite ein Fixpunkt. Wenn er am Ball war, wurde es oft gefährlich.
Nach 18 Minuten sah es beinahe so aus, als würde ein Freistoß des beim HFC verantwortlichen Sören Bertram über Freund und Feind hinweg ins Tor segeln. CFC-Keeper Kunze aber war zur Stelle. Die Hausherren spielten nun gefälliger, wagten sich vermehrt nach vorn.
Die Partie entwickelte sich zu einer kleinlichen. Immer wieder Fouls im Mittelfeld, immer wieder Unterbrechungen. Und vor allem: viel Rumgebolze, viel Abstiegskampf.
Anders in der 28. Minute: Da organisierte Abwehrchef Marco Engelhardt mustergültig einen Angriff, ehe Sascha Pfeffer den Ball auf Stürmer Osayamen Osawe weiterleitete. Der Engländer verzog anschließend aber. Genau wie der Chemnitzer Tom Baumgart nach einem Konter kurz darauf. Nach 37 Minuten schloss Anton Fink einen CFC-Angriff mit einem mittigen Flachschuss ab, doch Fabian Bredlow stand sicher.
Auf HFC-Seite probierte es Max Jansen fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff mit einem Fernschuss aus 25 Metern. Der ging drüber. Auf der anderen Seiten schoss Stefano Cincotta noch einmal vorbei. Dann war Pause.
Drei Minuten nach dem Seitenwechsel dann der Schock: Anton Fink schickte Daniel Frahn, der zur Chemnitzer Führung einnetzte. Und dem nicht genug: 20 Minuten später köpfte Tim Danneberg nach Fink-Vorlage zum 2:0 für Chemnitz ein. Dabei verteidigte der HFC viel zu lasch. Fink wird bei der Flanke genauso wenig attackiert, wie Danneberg beim Kopfball im Fünfmeterraum.
Auch in der Folge fällt dem HFC wenig ein. Besser wird es erst nach der Einwechslung von Timo Furuholm. Der Finne strahlte als einziger den Willen aus, das Spiel noch zu drehen.
Kurz vor Schluss wurde es dann hektisch. Nach einer Ecke kommt Furuholm zum Abschluss. Cincotta klärt mit der Hand auf der Torlinie. Elfmeter und Rot waren die Folge. Marco Engelhardt verschießt diesen. Da aber zahlreiche Chemnitzer zu früh im Strafraum waren, ließ Schiedsrichter Wolfgang Stark den Strafstoß wiederholen. Diesmal verwandelte Banovic. Anschließend drängte der HFC auf den Ausgleich, verpasste diesen aber.
Ausblick
Mit dem Sieg springt der Chemnitzer FC auf Rang acht, dürfte den Klassenerhalt gesichert haben. Der Hallesche FC rutscht durch die Niederlage von Platz 13 auf Platz 15. Der Vorsprung auf den 18. Energie Cottbus beträgt nach wie vor vier Punkte. Am kommenden Sonntag tritt der HFC bei Fortuna Köln an, die aktuell Neunter sind.
Statistik
Hallescher FC - Chemnitzer FC 1:2 (0:0)
Hallescher FC: Bredlow - Baude (Tob. Müller 83.), Kleineheismann, Engelhardt, Acquistapace - Banovic, Jansen - Pfeffer (Furuholm, 58.), Bertram (Brügmann, 74.), Lindenhahn - Osawe
Chemnitzer FC: Kunz - Röseler, Endres, Conrad, Bittroff - Danneberg, Dem - Baumgart (Steinmann, 83.), A. Fink (Koch, 86.), Cincotta - Frahn (König, 90.)
Tore: 0:1 Frahn (48.), 0:2 Danneberg (68.), 1:2 Banovic (Elfmeter, 82.)
Ecken: 6:4
Chancen: 8:5
Schiedsrichter: Wolfgang Stark
Zuschauer: 9.117
Gelbe Karten: Banovic (88.), Furuholm (90.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Stefano Cincotta nach absichtlichem Handspiel (80.)
