"Geldstrafen bringen nichts" Hallescher FC: Terrence Boyd ist für Punktabzüge bei Rassimus-Vorfällen im Fußball

Halle (Saale) - Terrence Boyd hat sich für drastische Konsequenzen bei rassistischen Beleidigungen im Profifußball ausgesprochen. „Geldstrafen bringen nichts. Ich bin für Punktabzüge gegen die Klubs“, sagte der Stürmer des Halleschen FC im Interview mit Spox und Goal: „Wenn diese Fans sehen, dass ihr Lieblingsklub wegen ihrer Dummheit auf einmal statt um den Titel gegen den Abstieg spielt, ändern sie ihr Verhalten vielleicht.“
Zudem wiederholte Boyd seine Aussage, bei entsprechenden Vorfällen sofort den Platz zu verlassen. Ansonsten nimmt der Angreifer den Trash-Talk auf dem Rasen gelassen hin: „Gegenspieler und gegnerische Fans sollen mich wie jeden anderen auch ganz normal als 'Arschloch' beleidigen und nicht wegen meiner Hautfarbe.“
Terrence Boyd: Verfolgungswahn nach Anschlag in Halle
Im ausführlichen Interview spricht Boyd auch noch einmal über den Anschlag in Halle, der am 9. Oktober 2019 zwei Menschen das Leben kostete. Der US-Amerikaner saß unweit des Tatorts in einem Cafe und schildert die dramatischen Momente noch einmal eindringlich.
„Da ich Training hatte, bin ich zum Vereinsgelände gefahren. Beim Autofahren habe ich mich die ganze Zeit geduckt, weil ich so einen Verfolgungswahn hatte“, beschreibt Boyd seinen Tag: „Training fand dann doch keines statt, stattdessen haben wir gemeinsam Nachrichten geschaut. Über dem Vereinsgelände kreiste währenddessen ein Helikopter. Deshalb dachten wir, dass der Killer in der Nähe sein muss. Irgendwann flog der Helikopter aber wieder weg und die Lage entspannte sich. Dann sind wir alle heimgefahren.“ (mz/bbi)