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Mario Nickeleit  Hallescher FC: Neuer HFC-Team-Manager Mario Nickeleit ist ehemaliger Spieler

Von Christoph Karpe 13.01.2017, 15:18

Enguera - HFC-Trainer Rico Schmitt ruft kurz über den Platz: „Mario, kannst du bitte dahinten an den zwei Toren mal noch drei Bälle platzieren.“ Kein Problem. Mario Nickeleit schnappt sich die Kugeln und kickt sie akkurat in die gewünschte Richtung. Bei der Schusstechnik hat er nichts verlernt. Da kommt der Ex-Profi durch, der in der Saison 1992/93, nach dem Abstieg des Halleschen FC aus der zweiten Bundesliga, unter Trainer Klaus Urbanczyk auch einst für die Rot-Weißen kickte.

Heute ist Mario Nickeleit der neue Teammanager des Fußball-Drittligisten. Konkret seit dem 1. Januar. Er hat Ex-Drittliga-Profi Patrick Mouaya abgelöst, der wegen seiner kaufmännischen Ausbildung nicht genug Freiraum aufbringen konnte, um den zeitaufwändigen Job zu aller Zufriedenheit auszufüllen.

Dieter Strozniak scheidet als Teamleiter beim HFC aus

Mouaya war eingesprungen, seit der alte Mannschaftleiter Dieter Strozniak mit gesundheitlichen Problemen aussetzen musste. Und da der „treue Dieter“, der am Sonnabend seinen 62. Geburtstag feiert, wohl nicht mehr zurückkehrt, wurde  intern die Variante Nickeleit wegen der Perspektive zur bestmöglichen auserkoren. „Dass Mario diese Aufgabe übernimmt, ist langfristig geplant“, sagt Sportdirektor Stefan Böger.

Nickeleit hat zuvor beim HFC die U17-Mannschaft trainiert. Dort übernahm jetzt Ken Kaiser hauptverantwortlich – unterstützt von Mouaya. „Ein Sportwissenschaftler und ein Ex-Profi – die Zusammenstellung ist ideal für die Jungs“, meint Böger.

Mario Nickeleit: „Ich spreche die Sprache der Spieler"

Auch Nickeleit ist froh. „Es macht einfach Spaß, jetzt so nah dran an der Profimannschaft zu sein“, sagt er. Er hat den HFC-Transporter mit sämtlichen Trainingslager-Utensilien von Halle ins spanische Enguera gefahren – und wird  so auch zwei Tage zurück unterwegs sein. Hier vor Ort kümmert er sich um alle organisatorischen Belange rings um das Training und die Mannschaft, holt auch schon mal Wasser, organisiert Leibchen für Trainingsspiele, erfüllt die Wünsche der Spieler.

„Es kann schon mal sein, dass einer abends um 21 Uhr ankommt und fragt, wo er denn jetzt eine Banane herbekommt“, sagt der 47-Jährige. Und er weiß einfach, wie Profis ticken. „Ich spreche die Sprache der Spieler“, meint er. Irgendwann, dann wenn er in die Aufgabe hineingewachsen ist, soll er Böger auch bei der logistischen Organisation entlasten.

Der Weltenbummler kehrt zurück - zuerst zu Imo Merseburg

Prädestiniert für die Aufgabe ist Nickeleit durch seine Vergangenheit. Der ist Fußballer mit Herz und Seele, durch und durch.  Der Hallenser kickte zunächst bei Buna Halle-Neustadt, kam mit acht Jahren zum HFC und blieb dort bis zur A-Jugend. Dann begann seine „Weltenbummler“-Zeit. Er spielte für Lok Leipzig, bei Sachsen Leipzig. Scheiterte mit diesem Klub Klub in der letzten Saison der DDR-Oberliga am Zweitliga-Aufstieg, ging nach Aue dann zum HFC, mit dem er den Wiederaufstieg verpasste.

Dann versuchte er sein Glück im Westen beim 1. FC Saarbrücken, in Elversberg und, und… Seine letzte Spieler- und zugleich erste Trainer-Station war Imo Merseburg. Den Verein führte er einst in die Verbandsliga und wurde dort nach nur sechs Spieltagen entlassen. „Das war unschön, darüber möchte ich eigentlich nicht reden.“ 

Mario Nickeleit sollte ins HFC-Scouting eingebunden werden

Der Stachel sitzt tief. Vor sechs Jahren „bin ich dann nach Hause zum HFC gekommen“, wechselt Nickeleit lieber zu einem erfreulichen Thema. Beim Klub wurde er Objektchef am Nachwuchszentrum Sandanger und eben Jugendcoach.

Vor der aktuellen Saison sollte er bereits ins Scouting für die das Drittliga-Team eingebunden werden. Jetzt ist er wieder im Profibereich zurück. Also „Mädchen für alles“. Mario Nickeleit, übrigens ein Thailand-Urlaub-Fan, genießt es. Und die Spieler sind froh, so einen engangierten Kumpeltyp als Ansprechpartner zu haben.