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Weiterer Aderlass beim HFC Hallescher FC: Nach Moritz Heyer: Marvin Ajani verkündet seinen Abschied

Von Christoph Lesk 24.05.2019, 07:01
Marvin Ajani wechselt vom HFC nach Sandhausen.
Marvin Ajani wechselt vom HFC nach Sandhausen. www.imago-images.de

Halle (Saale) - Zumindest stimmlich hat der Trip nach Mallorca seine Spuren bei Marvin Ajani hinterlassen. Was der 25-Jährige zu verkünden hat, ist dennoch  deutlich zu vernehmen: „Es ist noch nichts klar und nichts unterschrieben. Aber wenn alles normal läuft, geht es eine Liga höher. Es könnte nach dem Pokalspiel eine Entscheidung geben. Es sind  noch Formalitäten zu klären.“

Der Flügelspieler wird den Halleschen FC nach drei Jahren verlassen. Nach MZ-Informationen zieht es ihn zu Zweitligist  SV Sandhausen , wo es ein Wiedersehen mit Erik Zenga gäbe, der vergangene Saison in Halle spielte.

HFC ist vom Ajani-Weggang nicht überrascht

Was der Flügelspieler den Journalisten am Donnerstag mitteilt, bringt Sportdirektor Ralf Heskamp nicht aus der Ruhe: „Das abschließende Gespräch haben wir noch nicht geführt, sind aber auf alle Eventualitäten vorbereitet“, erklärt der 53-Jährige: „Wir haben im Winter mit ihm gesprochen mit der Absicht, den Vertrag zu verlängern. Doch er wollte in die zweite Liga – am liebsten mit uns. Aber wir spielen in der kommenden Saison nicht in der zweiten Liga, also müssen wir davon ausgehen, dass er den Verein verlassen wird und sind dementsprechend  orientiert. “

Mit Ajanis Verkündung endet das monatelange Rätselraten darüber, wie es für ihn weitergeht. Dass er in die 2. Liga wechseln möchte, war lange klar. Doch eine durchwachsene Rückrunde ließ zuletzt zweifeln, ob ihm der Sprung in das Bundesliga-Unterhaus gelingt. Aber vielleicht hilft ihm der Tapetenwechsel, wieder zu alter Form zu finden, mit der er sich einst für höherklassige Vereine empfahl.

Mallorca als Abschiedstrip für Ajani und Heyer

Somit ist das Finale im Landespokal am 25. Mai der letzte Auftritt für Ajani im HFC-Trikot. Der Trip nach Spanien zum Saisonabschluss war also auch eine Abschiedsfahrt mit den Team-Kollegen - wie bei Moritz Heyer.

Bei ihm ist längst offiziell, was schon seit Wochen ein offenes Geheimnis war: Der 24-Jährige verlässt den HFC, nun ist klar, dass es ihn zurück in die Heimat zum VfL Osnabrück zieht, wo er kommende Saison zweitklassig spielen kann.

„Die Jungs haben sich für mich gefreut, das spiegelt auch den Charakter dieser Mannschaft wider.“ Kein Wunder, schließlich ist irgendwo  für jeden Drittliga-Kicker  ein  Aufstieg das Ziel.  „Natürlich gab es den einen oder anderen Spruch, aber das war spaßig gemeint“, erklärt der Innenverteidiger, der betont, Halle zu schätzen: „Aber es war immer ein Traum, für die erste Mannschaft des VfL zu spielen.“

Ein nachvollziehbarer Grund, spielte er doch bereits von 2008 bis 2014 an der Bremer Brücke, ehe er nach vier Jahren bei den Sportfreunden Lotte 2018 in Halle landete und erstmals die Heimat hinter sich ließ. Mit Erfolg, denn Heyer reifte zu einem Leistungsträger heran und machte viele Vereine auf sich aufmerksam.

Moritz Heyer über HFC-Abschied: „Solche Gespräche sind nie einfach“

Dass er seinen Vertrag beim HFC nicht verlängern würde, war früh abzusehen - aber für ihn nicht leicht: „Klar macht man sich deshalb viele Gedanken. Ich weiß, was ich am HFC hatte. Deshalb ist mir die Entscheidung nicht leicht gefallen“, gewährt Heyer Einblick in sein Gefühlsleben: „Doch nun möchte und muss ich die Chance nutzen, in der zweiten Liga spielen zu können.“

Nach dem letzten Heimspiel gegen Braunschweig (1:0) informierte er die Klubführung, dass diese eine  Saison in Halle  seine vorerst letzte war. Für Heyer war es doppelt schwer, Sportdirektor Ralf Heskamp dies mitzuteilen. Denn Heyers Schwester ist mit Heskamps Sohn liiert. Sportchef und Spieler kennen sich also nicht nur beruflich: „Das macht die Sache natürlich schon besonders, wenn man nicht nur geschäftlich miteinander zu tun hat“, gesteht der Profi, „aber solche Gespräche sind nie einfach. Doch der Verein hat meine Entscheidung respektiert und mir alles Gute  gewünscht.“

Kein böses Blut also zwischen Spieler und HFC, weshalb er sich auch nach dem Umzug noch bei seinem Ex-Klub blicken lassen will: „Wenn es die Zeit zulässt, möchte ich mir auch Heimspiele anschauen.“ Zumal er mit Tom Müller, Julian Guttau, Fynn Arkenberg und Niklas Kastenhofer sehr gute Freunde gefunden hat: „Den Kontakt zu pflegen, ist heutzutage zum Glück recht einfach.“ Vielleicht gibt es 2020 ein Wiedersehen in der zweiten Liga. (mz)