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4:3-Sieg Hallescher FC besiegt den 1. FC Kaiserslautern 4:3 und steht in der zweiten Runde des DFB-Pokal

Von Fabian Wölfling 20.08.2016, 13:00
HFC-Kapitän Klaus Gjasula übernahm Verantwortung - und traf zum 4:3 (94.).
HFC-Kapitän Klaus Gjasula übernahm Verantwortung - und traf zum 4:3 (94.). Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Der Hallesche FC hat in der ersten Runde des DFB-Pokals für eine faustdicke Überraschung gesorgt: Im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern gewann der HFC mit 4:3 (3:3, 1:2) nach Verlängerung.

Vor 10.021 Zuschauern im Erdgas Sportpark lag der Drittligist im Duell mit dem Zweitligisten aufgrund der Gegentreffer von Osayamen Osawe (23.) und Zoltan Stieber (37.) zwei Mal in Rückstand. Marvin Ajani (33.) glich zwischenzeitlich aus, ehe Hilal El-Helwe (54., 58.) die Partie mit einem Doppelpack drehte.

In der Nachspielzeit kam der FCK mit dem letzten Angriff ausgerechnet durch den ehemaligen Hallenser Osawe (90.+4) zum schmeichelhaften 3:3-Ausgleich. Kapitän Klaus Gjasula schoss den HFC per Elfmeter (94.) in die zweite Pokalrunde.

Vor dem Spiel

Wie erwartet wurde Benjamin Pintol nach seiner Zerrung aus dem Rostock-Spiel nicht rechtzeitig fit für den Pokalkracher und stand nicht im Kader. Auch Tobias Müller musste aus der Startaufstellung weichen. Sie wurden aber nicht wie erwartet durch Petar Sliskovic oder Timo Furuholm ersetzt. Stattdessen rückten Sascha Pfeffer und Marvin Ajani in die erste Elf.

Ansonsten vertraute Trainer Rico Schmitt der gleichen Elf wie im Spiel gegen Rostock, mit Stefan Kleineheismann und Max Barnofsky in der Innenverteidigung. Neuzugang Fabian Franke blieb zunächst auf der Bank.

Bei den Gästen stand Rückkehrer Osayamen Osawe in der Startaufstellung. Von den beiden namhaften Neuzugängen, die unter der Woche verpflichtet wurden, hatte es nur der ungarische Nationalspieler Zoltan Stieber in die erste Elf geschafft, Angreifer Jacques Zoua blieb zunächst auf der Bank. 

Erste Halbzeit

Das Spiel begann ausgeglichen. Der HFC versuchte vor allem mit Bällen in die Tiefe auf El-Helwe zum Erfolg zu kommen, der FCK suchte Osawe. Beides blieb aber relativ wirkungslos, Chancen gab es in den ersten 20 Minuten nicht zu verzeichnen.

Gleich die erste Gelegenheit des Spiels führte dann aber zum Führungstor für die favorisierten Gäste und ausgerechnet Osawe erzielte in der 23. Minute das 1:0 für den FCK. Nach einer Ecke von links brachte Patrick Ziegler den Ball vom zweiten Pfosten per Kopf zurück in die Mitte, Osawe stand richtig und traf per Volleyschuss, Stefan Kleineheismann fälschte den Ball unhaltbar ab. Der HFC hätte aber fast direkt eine Antwort gefunden, Martin Röser verpasste eine Eingabe von Marvin Ajani jedoch knapp.

In der 33. Minute klappt es dann mit dem Ausgleichstreffer: Fabian Baumgärtel wurde auf der linken Seite perfekt freigespielt, gab mit Übersicht in die Mitte, wo Ajani schneller am Ball war als sein Gegenspieler und aus der Nahdistanz das 1:1 erzielte.

Aber die Freude währte nur kurz: Schon in der 37. Minute eroberte der FCK die Führung zurück. Neuzugang Stieber ließ auf der linken Seite zunächst Kleineheismann und dann auch noch Brügmann alt aussehen und schlenzte den Ball genau in die rechte untere Ecke – 1:2. 

Zweite Halbzeit:

Der HFC kam druckvoll aus der Kabine, erarbeite sich nach zwei Minuten direkt eine aussichtsreiche Freistoßchance. Röser jagte den Ball allerdings meterweit über das Tor.

Es sollte aber ein Signal sein: In der 54. Minute kam der HFC zum erneuten Ausgleich. Ajani wurde auf der rechten Seite nicht energisch gestört, legte ab zu Toni Lindenhahn, der direkt weiterleitete zu El-Helwe und der schoss von der Strafraumgrenze platziert zum 2:2 ins linke Eck.

Damit aber nicht genug: Nur vier Minuten später brachte El-Helwe den HFC sogar in Führung. Nach einer Ecke von Röser war er per Kopf erfolgreich und erzielte mit seinem zweiten Treffer das 3:2. Der Erdgas Sportpark bebte. 

Dann kam das erste Mal der FCK in der zweiten Halbzeit gefährlich vor das HFC-Tor. Alexander Ring zog in der 60. Minute aus der Distanz ab, der Ball zischte knapp am linken Pfosten vorbei. Wirklich ins Spiel zurück fanden die „Roten Teufel“ nach dem Doppelschlag des HFC aber nicht, stattdessen blieb der HFC die aktivere und torgefährlichere Mannschaft.

Der FCK hatte praktisch keine Chance mehr, bis Sekunden vor Schluss: Nach einer Eingabe von der rechten Seite kam irgendwie Osawe an den Ball und dem Rückkehrer gelang per Kopf der 3:3 Ausgleich. Verlängerung!

Verlängerung:

Die Verlängerung begann mit einem Paukenschlag: Nach einer verunglückten Rückgabe spritzte der eingewechselte Andre Wallenborn in den Ball, wurde von FCK-Keeper André Weis gefoult - es gab den fälligen Elfmeter für den HFC. Den verwandelte Kapitän Klaus Gjasula in der 93. Minute sicher zum 4:3 in die rechte Ecke.

Mit der erneuten Führung im Rücken zog sich der HFC zurück und überließ den Gästen die Initiative. Die konnten damit aber wenig anfangen. Erst in der 104. Minute kam der FCK mal wieder zu einem Torabschluss, Fabian Bredlow lenkte einen Kopfball von Osawe über die Latte.

Richtig gefährlich wurde der FCK dann wieder in der 107. Minute. Einen Freistoß zirkelte Naser Aliji aus 20 Metern knapp am rechten Winkel des HFC-Tors vorbei. Der HFC war nun konditionell sichtbar am Limit, trotzdem gab Baumgärtel in der 109. Minuten noch einmal einen Warnschuss auf das gegnerische Tor ab.

Die Uhr lief für die Gastgeber, dieses Mal stoppte sie ohne einen weiteren Treffer des FCK.
Mit einer unglaublichen Energieleistung zwingt der HFC den FCK in die Knie und zieht mit einem 4:3 nach Verlängerung verdient in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. 

HFC - 1. FC Kaiserslautern 4:3 n.V. (3:3, 1:2)

Hallescher FC: Bredlow - Brügmann, Kleineheismann, Barnofsky, Baumgärtel - Gjasula, Pfeffer - Ajani (71. Wallenborn), Lindenhahn, Röser (82. Schilk) - El-Helwe (90.+3 Franke)
1.FC Kaiserslautern: Weis - Mwene, Heubach, Ziegler, Aliji - Moritz, Ring (73. Jacob) - Stieber (82. Görtler), D. Halfar, Gaus (61. Zoua) - Osawe
Tore: 0:1 Osawe (22., Ziegler), 1:1 Aliji (33.), 1:2 Stieber (37.), 2:2 El-Helwe (54., Lindenhahn), 3:2 El-Helwe (58., Röser), 3:3 Osawe (90.+4, Aliji), 4:3 Gjasula (94., FE, Weis an Wallenborn).
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Langenhagen) Gelbe Karten: Ajani (40.), Kleineheismann (64.), Gjasula (80.), Brügmann (90.) / Gaus (42.), Ring (69.), Weis (93.)
Zuschauer: 10.021 im Erdgas Sportpark