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  7. Hallescher FC: André Meyer bleibt trotz Kritik bei seiner Linie

Viel Gegenwind für den Trainer „Jeder darf Kritik äußern“: André Meyer bleibt beim HFC bei seiner Linie

Die Unruhe nimmt nach dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz zu. Auch die Kritik an Trainer André Meyer wächst. Wie der mit der Situation umgeht.

Von Christopher Kitsche Aktualisiert: 07.10.2022, 21:07
HFC-Trainer André Meyer wirbt weiter um Geduld.
HFC-Trainer André Meyer wirbt weiter um Geduld. (Foto: IMAGO/Ulrich Wagner)

Halle (Saale)/MZ - Von Unbeschwertheit weit entfernt, aber auch noch nicht in tiefer Depression. Als „okay“ beschrieb Trainer André Meyer die Stimmungslage innerhalb der Mannschaft des Halleschen FC am Freitag: „Wir sind sicherlich mit der Situation nicht zufrieden, was die Punkteausbeute angeht. Bei uns gibt es einen klaren Fahrplan, wie wir miteinander umgehen und wie wir die Themen besprechen, daran halten wir weiter fest.“

Die Aufarbeitung, sie erfolge konstruktiv und sachlich. Im Umfeld des Fußball-Drittligisten wird der Ton nach nur acht Punkten aus zehn Spielen und dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz vor dem richtungsweisenden Heimspiel gegen Tabellennachbar Dortmund II am Montag (19 Uhr/MagentaSport) aber rauer. In der Kritik stehen in Fankreisen zunehmend auch Sportchef Ralf Minge und Trainer Meyer.

Die hat der vernommen: „Grundsätzlich habe ich nichts gegen Kritik, die kann jeder äußern. Wenn sich manche in der Wortwahl vergreifen, weiß ich aber nicht, ob uns das hilft“, sagte Meyer zu den teilweise verunglimpfenden Kommentaren in den Sozialen Netzwerken. Aber auch generelle Kritik am Status quo der Mannschaft wollte er nur bedingt zulassen.

Wie viel Zeit bekommt André Meyer noch für die Entwicklung seiner Mannschaft?

„Es ist normal dass man nicht zufrieden ist. Mann muss das aber auch richtig einordnen.“ Das Problem sieht Meyer in einer Diskrepanz zwischen der eigenen Erwartungserhaltung und der einiger Anhänger. „Wir haben nie gesagt, dass wir nach zehn Spieltag mit zwanzig Punkten dastehen und oben angreifen. Dass in dem Umbruch Chance und Risiko zugleich liegt, war uns allen klar.“

Meyer wirbt gebetsmühlenartig für weiter Geduld in den eingeschlagenen Weg. Rückschläge auf diesem seien eben einkalkuliert und auch am Montag nicht auszuschließen. „Natürlich wollen wir diese Chance nutzen. Es seht aber nirgendwo geschrieben, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen.“

Steht im Gegensatz zu dem, was HFC-Präsident Jens Rauschenbach unter der Woche klar betonte. „In den nächsten Spielen müssen unbedingt Punkte her“, sagte der Klubchef. Meyer aber blieb trotzdem unbeirrt bei seinem Credo: Abgerechnet wird zum Schluss.

HFC muss seine Offensive wieder in Fahrt kriegen

„Jetzt kommen die Spieltage elf, zwölf und dreizehn und nicht 36, 37, 38.“ Klar ist aber: Die Vereinsführung erwartet eine schnelle Trendwende. Schnelle Lösungen, die muss Meyer deshalb besonders für das Offensivspiel finden. Beim vergangenen Spiel in Duisburg (0:1) agierte die Mannschaft erschreckend harmlos, kam nur zu zwei echten Torabschlüssen. „Das Thema begleitet uns seit der Saisonvorbereitung. Wir betreiben einen hohen Aufwand, am Ende steht aber zu wenig Ertrag.“

Stürmer Dominik Steczyk etwa geht viele Wege für die Mannschaft, wartet aber weiter auf sein erstes Tor. Der wieder fitte Sebastian Müller steht wie Andor Bolyki erst bei einem Saisontor. Bei den Stürmern des HFC herrscht Flaute.

Wie bei Michael Eberwein nach seinem Wechsel im Sommer von Halle zum kommenden Gegner Dortmund. Beim HFC traf er in der vergangenen Hinrunde elfmal, in der laufenden gelang ihm noch kein einziges Tor. Eberwein sucht beim BVB also noch sein Glück, in Halle könnten sie einen Zielspieler wie ihn in der Form der Hinrunde gut gebrauchen. „Wir haben hoffentlich Spieler, die zeigen, dass wir keinem Spieler nachzutrauern brauchen“, sagte Meyer