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Halle verpasst Heimsieg gegen Uerdingen Halle verpasst Heimsieg gegen Uerdingen: HFC überwintert auf Rang sechs

Von Christoph Lesk 22.12.2019, 14:58
Heimniederlage verhindert: Terrence Boyd trifft für den HFC zum 1:1 gegen Uerdingen.
Heimniederlage verhindert: Terrence Boyd trifft für den HFC zum 1:1 gegen Uerdingen. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Reaktion gezeigt und die Niederlagen-Serie gestoppt: Der Hallesche FC hat in der dritten Fußball-Liga im Heimspiel gegen Uerdingen ein 1:1 geholt und beendet das Jahr auf dem sechsten Tabellenplatz. Sebastian Mai wurde bei seiner Rückkehr auf den Platz mit einem Eigentor zur tragischen Figur. Terrence Boyd sorgte für den Ausgleich.

Trainer Torsten Ziegner nahm im Vergleich zur 2:5-Klatsche gegen Würzburg am vergangenen Wochenende fünf Änderungen vor. Bentley Baxter Bahn und Antonios Papadopoulos fehlten ohnehin gelbgesperrt, zudem mussten Björn Jopek, Toni Lindenhahn und Jannes Vollert auf die Bank. Dafür spielten Felix Drinkuth, Jan Washausen, Julian Guttau, Sebastian Mai (hat seine Sperre abgesessen) und Jonas Nietfeld.

Das Hinspiel hatte der HFC trotz guter Leistung und vieler Chancen noch mit 0:1 verloren. Die Formkurve sprach vor der Partie klar für die Gäste. Dem HFC steckten die vergangenen Wochen natürlich in den Knochen, die Gäste hatten mehr Ballbesitz und die gefährlicheren Aktionen. So ging es Schuss von Patrick Pflücke vorbei (2.).

KFC Uerdingen bestimmt die Anfangsphase

Nur eine Minute später musste HFC-Keeper Kai Eisele nach einem Eckball parieren. Waren die Rot-Weißen am Ball, fehlten zu Beginn noch die Ideen, um die sicherstehende Defensive der Krefelder in Bedrängnis zu bringen.

Das erste Mal gefährlich wurde der HFC nach 13 Minuten: Eine Kopfballablage von Nietfeld nutzte Drinkuth aus 20 Metern zum Abschluss und zwang Lukas Königshofer im KFC-Gehäuse zu einer Parade. Unter den Augen von Stefan Effenberg, der mittlerweile als Manager im Uerdingen arbeitet, entwickelte sich eine offene Partie, in der Jean Manuel Mbom die nächste Möglichkeit hatte – wieder war Eisele zur Stelle (17.).

Nach einem klasse Angriff des HFC lag der Ball dann im Tor, der Jubel verstummte jedoch schnell, weil Torschütze Pascal Sohm beim Pass von Guttau im Abseits gestanden hatte (21.). Es war aber der Weckruf für die Hausherren, die fortan mutiger agierten und sich wieder mehr zutrauten.

HFC zeigt gegen Uerdingen gute Reaktion auf die Krise

Der Beweis war ein Seitfallzieher von Terrence Boyd nach einer Drinkuth-Hereingabe (28.). Durch die Rückkehr des Selbstvertrauens häuften sich auch die gefährlichen Szenen. Doch das fehlende Glück sowie Unsauberkeiten in den entscheidenden Momenten verhinderten die Führung.

Doch auch wenn das Tor fehlte, zeigte die Mannschaft eine Reaktion und ein ganz anderes Gesicht als bei den leblosen Auftritten in Kaiserslautern und gegen Würzburg. Die Defensive stand Dank Sebastian Mai wieder sicherer, die Zweikämpfe wurden angenommen und auch gewonnen – die Offensive zeigte mehr Esprit.

Nach der Pause setzten die Hausherren an der Leistung der ersten 45 Minuten an, der freigespielte Patrick Göbel war im Strafraum und schloss aus wenigen Metern ab. Königshofer ließ sich vom Schuss aufs kurze Eck jedoch nicht überraschen und war zur Stelle (53.).

Sebastian Mai trifft spektakulär ins eigene Tor

Auf der Gegenseite verpasste Pflück eine scharfe Hereingabe von Christian Kinsombi nur um wenige Zentimeter (56.). In dieser Phase ließ der HFC jedoch etwas nach, ließ Uerdingen wieder besser ins Spiel kommen. Im Spielaufbau mehrten sich zudem die Fehler. Das Publikum wurde wieder unruhig, befürchtete ein Rückfall in die vergangenen Wochen. Ziegner reagierte und brachte Lindenhahn für in der Offensive.

Doch dann der große Schock: einen Schuss von Alexander Bittroff aus 30 Metern fälschte Mai so ab, dass er sich genau neben dem Pfosten und unhaltbar für Eisele ins Tor senkte – zur Gästeführung (70.). Der Abwehrchef, Motivator, Lautsprecher und Stabilisator drohte zur tragischen Figur des Jahres-Abschlusses zu werden. Mit Vollert und Jopek brachte Ziegner noch zwei frische Kräfte (77.). Mai rückte in den Sturm auf, Lindenhahn übernahm den rechten Part in der defensiven Dreierkette.

Der HFC setzte nun auf volle Offensiv-Kraft und wurde nach 81 Minuten belohnt. Der Ball landete im Strafraum vor den Füßen von Boyd, der sich die Chance nicht nehmen ließ und zum Ausgleich traf. Die Hoffnung in einer hektischen Schlussphase war zurück. Doch die Ziegner-Elf war platt, musste zudem immer wieder aufpassen, nicht ausgekontert zu werden und doch noch als Verlierer dazustehen.

Statistik: Hallescher FC - KFC Uerdingen 1:1 (0:0)

HFC: Eisele - Kastenhofer, Mai, Landgraf (78. Jopek) - Washausen - P. Göbel, Drinkuth, Nietfeld, Guttau (66. Lindenhahn) - Sohm (78. Vollert), Boyd
KFC: Königshofer - Bittroff, Maroh, Lukimya, Dorda - Kinsombi (85. Ibrahimaj), Konrad, Matuschyk, Pflücke (59. Daube) - Mbom, Boere (89. Grimaldi)
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Zuschauer: 7803
Tore: 0:1 Mai (71./Eigentor), 1:1 Boyd (82.)
Gelbe Karten: Washausen (2), Mai (6) / Konrad (4)