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Gregor Schlichting Gregor Schlichting: Wieso das HFC-Talent zu Imo Merseburg wechselt

Von Daniel George 25.01.2017, 17:26

Halle (Saale) - Einen passenderen Spruch hätte Gregor Schlichting kaum wählen können. Im sozialen Netzwerk Instagram beschreibt sich der 18 Jahre alte Kicker mit einem Motivationszitat. Das machen junge Menschen so. Oft erscheinen die Worte belanglos. Doch nicht so bei ihm: „Lache nie über jemanden, der einen Schritt zurück macht, denn er könnte Anlauf nehmen“, steht in seinem Profil.

Genau genommen hat Schlichtung sogar drei Schritte zurück gemacht. Vom Halleschen FC zum VfB Imo Merseburg. Von der dritten Liga in die Verbandsliga. Ergo: Der Anlauf wird gewaltig sein. Oder wie es Christoph Schäfer, der Teammanager des VfB Imo, aus Vereinssicht formuliert: „Die Verpflichtung von Gregor ist ein Achtungszeichen!“

Ralph Kühne: Schlichting-Wechsel hat nicht nur sportliche Gründe

Stimmt. Immerhin durfte der offensive Mittelfeldspieler im Sommer sogar mit auf das Mannschaftsfoto des Halleschen FC. Welch Ehre für den jungen Mann, der zum Drittligaspieler aufgebaut werden sollte. Zuvor hatte er im Nachwuchsbereich der Rot-Weißen überzeugt, zwischenzeitlich in der Jugend von RB Leipzig gekickt.

Nun die Trennung vom HFC. Warum? „Das hatte nicht nur sportliche Gründe“, sagt Ralph Kühne, Manager des Drittligisten. Details sind nicht zu erfahren. Jedenfalls habe Schlichting „schon seit geraumer Zeit“ nicht am Training teilgenommen. „Wir haben die Freigabe erteilt, er kann Imo Merseburg dabei helfen, die sportlichen Ziele des Klubs zu erreichen.“

Schön für den Verbandsligisten. Der steht aktuell auf Rang zwei. Sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Stendal. Das mittelfristige Ziel lautet: Oberligaaufstieg. Noch nicht zwingend in diesem Jahr. Aber bald. Das Konzept umreißt Teammanager Schäfer so: „Jung, dynamisch, erfolgreich!“ Der Slogan geht ins Ohr. „Wenn solche Leute wie Gregor zu haben sind, dann tun wir alles dafür, um sie zu holen“, sagt der Teammanager.

Schlichting war im Dezember ein paar Mal beim Probetraining und überzeugte das Trainerteam. „Gregor ist wuchtig, hat einen guten Zug zum Tor. Mit ihm sind wir unberechenbarer“, meint Coach Alexander Wagner.

Imo Merseburg blickt auf die Modelle TSG Hoffenheim und RB Leipzig

Der war früher Nachwuchstrainer beim VfB und prägt das Konzept maßgebend mit. Wagner selbst attestiert sich „ein Faible für junge, hungrige Spieler“. So wie Schlichting. Oder Defensivmann Donald Beqiraj - 20 Jahre alt, zuletzt für den Ligakonkurrenten 1. FC Bitterfeld-Wolfen aktiv und ausgebildet in seiner Heimat beim griechischen Spitzenverein Panathinaikos Athen. „Da sind wir selbst überrascht, in welche Sphären wir manchmal vorstoßen“, sagt Christoph Schäfer halb im Spaß, halb im Ernst ob solch eines großen internationalen Namens.

Kommt aber nicht von ungefähr. Vorbilder sucht Imo ganz oben. Die Modelle von Hoffenheim oder RB Leipzig seien beispielgebend, erklärt der Teammanager. Na klar: „Wir wissen, dass uns da Welten von trennen.“ Doch: „Ein junger Torwart orientiert sich an Manuel Neuer, wir eben an solchen Vereinen.“

"Ein Jahr mit Höhen und Tiefen"

Warum auch nicht. „Wenn deine Träume dir keine Angst einjagen, sind sie nicht groß genug“, hat Ellen Johnson Sirleaf aus Liberia, die erste afrikanische Präsidentin und Friedensnobelpreisträgerin, einmal gesagt.

Das ist so ein Satz, der auch auf dem Instagram-Profil von Gregor Schlichting stehen könnte. Steht er aber nicht. Wäre dann vielleicht doch zu kitschig. Stattdessen beschreibt der junge Kicker ein Foto vom 30. Dezember letzten Jahres mit den Worten: „Ein Jahr mit Höhen und Tiefen geht zu Ende, die Dinge sind aufgearbeitet, der Blick nach vorn gerichtet!“

Auf seinen Neustart 2017 beim VfB Imo Merseburg.

Gregor Schlichting
Gregor Schlichting
Schulz