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Gegner-Interview SpVgg Unterhaching Gegner-Interview SpVgg Unterhaching: "Das Stadion in Halle ist ein Schmuckkästchen"

Von Benjamin Binkle 07.02.2018, 13:50
HFC-Profi Toni Lindenhahn (l.) im Duell mit Hachings Sascha Bigalke.
HFC-Profi Toni Lindenhahn (l.) im Duell mit Hachings Sascha Bigalke. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Am Sonntag ist der Hallesche FC bei der SpVgg Unterhaching zu Gast (14 Uhr im Liveticker). Was den HFC in München erwartet und wie der Aufsteiger die Partie sieht, erklärt Haching-Blogger Stefan Seitz im Interview.

Hallo Stefan, die SpVgg Unterhaching steht als Aufsteiger auf Platz sieben mit 35 Punkten. Darf man sich Haching-Fans momentan als entspannte Menschen vorstellen?
Das Jahr 2017 war einfach überragend für den Verein! Und eines der schönsten Jahre, die ich miterlebt habe. Die Mannschaft hat sich immer mehr gefunden, der Aufstieg in den Relegationsspielen gegen Elversberg war grandios. Über 500 Fans haben an einem Mittwoch die Mannschaft ins Saarland begleitet. Wir sind dann auch gut in die 3. Liga gestartet. Aus der Auftaktniederlage gegen Werder II hat das Team gelernt und sich dann schnell gefangen.

Das Jahr 2018 läuft es noch nicht so gut für Unterhaching…
Wir haben zum Jahresbeginn immer einen Durchhänger. Darum wundert mich auch der eine Punkt aus den ersten drei Spielen nicht, zumal wir gegen starke Gegner gespielt haben. Unsere Mannschaft mag es nicht, wenn es draußen kalt ist und die Plätze tief sind. Das zieht sich schon seit Jahren durch unsere Saisons.

Aber Abstiegsangst kommt noch nicht auf?
So viele Punkte brauchen wir hoffentlich nicht mehr zum Klassenerhalt. Aber der Blick geht schon nach unten, wir sind ja Aufsteiger. Wir sind oft in der 3. Liga gut gestartet und ganz schlecht ins Ziel eingelaufen. Perspektivisch ist aber sicher auch die zweite Liga realistisch. Wir haben eine wirklich gute Mannschaft mit einer guten Spielanlage. Wenn man sie punktuell verstärkt, kann man in ein bis zwei Jahren oben mitspielen.

Stefan Seitz (35) lebt in München und verfolgt den Weg der SpVgg Unterhaching seit mehr als 20 Jahren intensiv mit. Auf www.ueberhaching.de bloggt er über den Verein und dessen Geschichte.

Vor dem Hinspiel nannte HFC-Scout Daniel Ziebig Unterhaching eine „spielstarke Amateurtruppe“, jetzt redet Trainer Rico Schmitt von einem „Spitzenteam“. Wer hat denn Recht?
Die Mannschaft hat sich auf jeden Fall gesteigert, sie ist erwachsener geworden. Wir haben ja nicht nur beim HFC, sondern auch in Erfurt und Magdeburg gewonnen. Ein Spitzenteam sind wir noch nicht. In meinen Augen waren wir aber nur einmal in der Saison wirklich chancenlos – beim 0:3 zuhause gegen Hansa Rostock. Unterhaching sehe ich spielerisch unter den Top Fünf der Liga.

Das Hinspiel in Halle gewann die Spielvereinigung mit 2:1. Welche Erinnerungen hast du daran?
Für uns war das natürlich etwas anderes, ob wir in der Regionalliga nach Garching oder Buchbach fahren, oder eben nach Halle. Das Stadion ist eng, die Fans stehen euphorisch hinter ihrer Mannschaft und feuern sie an. Ich finde das Stadion ist ein Schmuckkästchen. Wir führen 2:0, kriegen dann das 1:2. Ich hatte bis zum Schluss Angst, dass wir das noch vergeigen. Unterhaching war über Jahre hinweg auswärts katastrophal. Am Ende war ich schon überrascht, dass die Mannschaft das so souverän runtergespielt hat.

Stephan Hain (13 Tore) und Sascha Bigalke (11 Vorlagen) sind die Stars im Team. Welcher Spieler steht denn zu Unrecht im Schatten des Offensiv-Duos?
Man muss schon sagen: Die beiden sind wirklich überragend. Aber auch Maximilian Nicu als Abwehr-Stabilisator und Dominik Stahl mit seiner Erfahrung im defensiven Mittelfeld sind wichtige Säulen. Ich bin aber absoluter Fan von unserem Youngster Orestis Kiomourtzoglou. Charakterlich ein unfassbar guter Junge, kommt aus der eigenen Jugend – an dem werden wir noch viel Freude haben. Er hat gerade erst ein Angebot von Bremen II abgelehnt, weil er den Weg mit der Spielvereinigung gehen will.

Wie geht das Spiel am Sonntag aus und wo landen beide Teams am Saisonende?
Wir sind jetzt schon etwas gefordert, wir spielen zu Hause und müssen eigentlich gewinnen. Ich hoffe mal auf ein 2:0. Am Ende der Saison wird Haching vielleicht Sechster. Ich träume von Platz vier, damit wir in den DFB-Pokal einziehen. Halle ist jetzt Zwölfter, da werden sie sich auch in etwa einfinden. Ich finde die Arbeit gut, die beim HFC geleistet wird – trotz der aktuellen finanziellen Probleme.

(mz)