Ex-Torjäger wird 61 Jahre Frank Pastor: Wie sich der Ex-Stürmer in die HFC-Geschichtsbücher schoss

Halle (Saale)/Schöneiche - Die Sieben darf getrost als Glückszahl von Frank Pastor bezeichnet werden. Und das nicht nur, weil der frühere Top-Torjäger des Halleschen FC am 7. Dezember 1957 geboren wurde. Und damit in dieser Woche seinen 61. Geburtstag (Quersumme 7) feiert.
In der außergewöhnlichen Karriere des früheren Top-Torjägers des Halleschen Fußballclubs taucht diese magische Zahl immer wieder auf. Der Schwarzschopf ist im Jahre 1970 von HTB Halle zum HFC gekommen. Für die Rot-Weißen absolvierte der 1,77 Meter große Angreifer in der Oberliga insgesamt 157 Spiele.
Frank Pastor beim HFC: Bester Mittelstürmer aller Zeiten
Er schoss 49 (sieben mal sieben) Treffer, ehe er 1984 nach dem Abstieg des HFC aus der Oberliga zum BFC nach Berlin „delegiert" wurde. In der Saison 1986/87 wurde Pastor mit 17 Treffern sogar Torschützenkönig der Oberliga. Mit seinen 110 Toren und 271 Einsätzen rangiert der Hallenser auf Platz 15 der ewigen Bestenliste der DDR-Oberliga. Wegen seiner unberechenbaren Spielweise und seiner lockeren Art war der Mittelstürmer bei den Fans beider Vereine beliebt.
Monika Papendick vom HFC-Fanclub „Rot-Weißer Phönix" verbindet mit dem gebürtigen Hallenser eine besondere Beziehung. Sie ist mit ihm zwei Jahre lang in eine Klasse gegangen. Das war in der Weingärtenschule, dem späteren Künstlerhaus am Böllberger Weg 188. Seit einigen Jahren sehen sich die beiden jedes Jahr beim Klassentreffen im Hotel „Esprit" in Halle.
„Ich freue mich immer, ihn wiederzusehen", gesteht die frühere Bahn-Angestellte. Natürlich wird bei dieser Gelegenheit auch ausgiebig über den Halleschen FC geplaudert. Im vergangenen Jahr hatte „Moni" für ihren prominenten Mitschüler zu dessen 60. Geburtstag eine Überraschung parat. Er bekam einen Jubiläumsband „50 Jahre HFC" überreicht. Das fand Pastor, der als bester Mittelstürmer aller Zeiten in die Jubiläumself des Traditionsvereins gewählt wurde, „richtig toll".
Frank Pastor und Silvio Meißner als kongeniales Sturm-Duo
„Es sind immer wieder wunderbare Begegnung in meiner alten Heimat", schwärmt die HFC-Legende jedes Mal von seinen Besuchen in Halle. Auch in diesem Jahr schaute er wieder beim Klassentreffen in der Saalestadt vorbei.
„An die Zeit beim HFC denke ich immer gern zurück", bekennt der einstige Publikumsliebling. Er war 1992 (Quersumme 21= dreimal 7) noch einmal zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga mussten die Rot-Weißen eine neue Mannschaft formieren.
Pastor spielte damals nach einem Intermezzo in Malaysia gerade beim Wiener SC, als ihn der Hilferuf ereilte. Zusammen mit Silvio Meißner, der aus Merseburg kam, bildete der damals 34-Jährige ein kongeniales Angriffsduo. Bis zu seinem Abschied im Jahre 1994 versenkte er in 37 Spielen immerhin 30 Mal die Kugel im Netz. Am Ende hatte der Angreifer insgesamt 179 Spiele für den HFC bestritten und dabei 79 Tore erzielt.
In Bremen erlebte Pastor seine schwärzeste Stunde mit dem BFC
Auch international trat Pastor in Erscheinung. Zwischen 1983 und 1987 absolvierte er sieben (!) Länderspiele für die DDR. Dabei blieb ihm allerdings ein Torerfolg versagt. Dafür traf der Hallenser acht Mal für die Olympiaauswahl der DDR.
Seine schwärzeste Stunde erlebte Frank Pastor vor 30 Jahren mit dem BFC in Bremen. Beim Rückspiel im Europapokal der Landesmeister gingen die Berliner im Weserstadion beim 0:5 regelrecht unter. Und das nach einem 3:0-Sieg im Hinspiel, bei dem Pastor in der 77. Minute den dritten Treffer markiert hatte.
Frank Pastor lebte heute in Schöneiche bei Berlin
An diese Blamage will er jedoch lieber nicht erinnert werden. Dennoch zog es den Hallenser im Jahre 1994 wieder nach Berlin, wo er bei Hertha Zehlendorf anheuerte. Dort schoss er in 29 Spielen noch einmal sieben (!) Tore. Seine Karriere ließ der Ausnahmestürmer dann 1996 bei Germania Schöneiche ausklingen.
In dem Ort bei Berlin hat er sich auch niedergelassen und eine Familie gegründet. Seine beiden Söhne spielen beim Nachwuchs von Hertha BSC. Frank Pastor, der noch immer schlank ist und einen drahtigen Eindruck macht, verfolgt in seiner neuen Heimat natürlich auch das, was seine Nachfolger in Halle in der dritten Liga anstellen. (mz)