Regionalliga Nordost Darum werden die HFC-Fans in Jena die ersten zwölf Minuten schweigen
Die Fanszenen von Carl Zeiss Jena und des Halleschen FC sind verfeindet. Am Freitagabend wollen sie aber gemeinsame Sache machen. Das ist der Grund dafür.

Halle/MZ - Nicht nur in den Farben sind die Ultras von Carl Zeiss Jena und des Halleschen FC. Beim letzten Duell im April versuchten Fans des HFC einen Blocksturm im Ernst-Abbe-Sportfeld - man pflegt eine Feindschaft.
Beim Spiel an diesem Freitagabend (20.20 Uhr/MDR) wollen die verfeindeten Ultra-Szenen gemeinsame Sache machen - aus Protest gegen die Pläne der Innenminister des Bundes und der Länder. In den ersten zwölf Minuten des Spiels wollen sowohl die FCC- als auch die HFC-Fans schweigen, schließen sich damit einer Protestaktion der deutschen Fanszenen an.
In der Diskussion sind unter anderem personalisierte Tickets sowie eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien. Auch vom Einsatz von künstlicher Intelligenz soll angeblich die Rede sein. Bei der nächsten Innenministerkonferenz Anfang Dezember in Bremen könnten verschärfte Maßnahmen beschlossen werden.
Die Fanszenen halten die diskutieren Maßnahmen für überzogen, sprechen von Populismus. Die Stadien seien sicher, was sich durch Zahlen der Polizei belegen lässt. Sie hatten deshalb bereits am vergangenen Sonntag in Leipzig eine groß angelegte Demonstration durchgeführt, an der nach Angaben der Fanszenen 20.000 Menschen teilgenommen haben sollen, auch Anhänger von HFC und Carl Zeiss.
Die HFC-Fans werden in Jena zudem komplett in Schwarz gekleidet auftreten - aus Protest gegen die nur 800 Gästetickets. Hintergrund ist die Einstufung der Partie als Risikospiel.