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  7. Fabian Bredlow: Fabian Bredlow trainiert vor dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn mit einem Flatterball

Fabian Bredlow Fabian Bredlow trainiert vor dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn mit einem Flatterball

Von Andreas Mann 19.10.2016, 16:00
Am liebsten mit den HFC-Bällen konfrontiert: Fabian Bredlow.
Am liebsten mit den HFC-Bällen konfrontiert: Fabian Bredlow. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Der Frust musste raus. Nach jedem Gegentor während der Trainingseinheit am Dienstagvormittag wurde Fabian Bredlow fuchsig. Entweder ließ der 21-jährige Stammkeeper des Halleschen FC verbal Dampf ab, oder er donnerte vor Wut mit der Faust auf den nassen Rasen. „Jeder Torwart sollte so ehrgeizig sein, dass ihn ein Gegentor ärgert“, sagte Bredlow, „und ich bringe es eben ein bisschen emotionaler zum Ausdruck.“

Ungeliebter Derbystar-Ball in Paderborn

Es waren  erschwerte Bedingungen, mit denen Fabian Bredlow und seine Konkurrenten Michael Netolitzky und Tom Müller am Dienstag konfrontiert wurden. Zum einen war der Rasen durch den Starkregen der Nacht  glitschig, zum anderen wurde nicht mit den üblichen Puma- , sondern mit  Derbystar-Bällen trainiert. 

Klingt banal, hatte aber einen wichtigen Grund: Der HFC reist am Samstag in der dritten Liga zum SC Paderborn, dort wird mit  Derbystar gespielt. Und für einen Torhüter macht das einen größeren Unterschied, als man vermuten möchte. „Der Puma-Ball ist schwerer und die Ummantelung dicker. Der Derbystar ist dünner, leichter und fliegt schneller“, erklärt Fabian Bredlow. „Da ist es schon wichtig, dass man sich in der Woche an diesen Ball gewöhnt, weil es wirklich komplett unterschiedliche Bälle sind.“ 

Zum neuen Lieblingsball wird das Modell  für den HFC-Schlussmann allerdings nicht. „Ich finde sie  eklig zum Halten“, sagt Bredlow und Torwarttrainer Nico Stremlau ergänzt:  „Man bekommt den Derbystar  schneller zum Flattern, weil er leichter und die Oberfläche glatter ist.“.

Bredlow: "Ich kann Vorträge über das unterschiedliche Flugverhalten der Bälle halten"

Dass der Derbystar eher den Spielern als den Torwarten in die Karten spielt, wurde schon beim Drittligaspiel zwischen Chemnitz und Mainz II am Sonntag deutlich. Da traf der Mainzer Bouziane aus 30 Metern zum zwischenzeitlichen 3:1.  „Der Ball flog ganz merkwürdig“, sagt  Bredlow. „Das wäre mit dem Puma so nicht passiert. Ich denke schon, dass die Derbystar-Bälle unangenehmer sind.“

Für den Junioren-Nationalspieler gehört es mittlerweile zum Arbeitsalltag, sich auf die unterschiedlichen Spielgeräte einzustellen. In den bisherigen fünf Auswärtsspielen  wurde vier Mal mit einer anderen  Marke gespielt. Erfurt und Köln nutzen Jako, Großaspach Hummel, Aalen Saller und beim 0:2 in Regensburg wurde wie jetzt auch in Paderborn mit dem Ball von Derbystar gespielt. 

Bredlow nimmt es mit Humor. „Ich kann mittlerweile Vorträge darüber halten, wie die verschiedenen Bälle fliegen und sich anpacken lassen“, scherzt er,  „es ist zwar interessant, wenn man die unterschiedlichen Bälle kennenlernt, aber es ist schon lästig, wenn man jede Woche mit einem anderen Ball spielen muss.“ 

Einheitsball wünschenswert

Anders als in der von der Deutschen Fußball-Liga DFL organisierten ersten und zweiten Bundesliga  gibt es in der vom DFB geführten dritten Liga keinen Einheitsball. „Keine Ahnung, warum das da nicht funktioniert. Vielleicht muss man  mal einen Antrag beim DFB stellen“, sagt Torwarttrainer Stremlau.

Auch Fabian Bredlow würde eine Regelung begrüßen. „Dann hätte man einen Ball, mit dem man trainiert und  spielt, und es gäbe auch keine Diskussionen mehr.“ Und Fabian Bredlow müsste im Training vielleicht nicht mehr so oft fluchen.