Streit mit DFB und Verbänden eskaliert 3. Liga: Steit um Regionalliga-Reform mit dem DFB eskaliert
Halle (Saale) - Die jüngste Idee eines DFB-Funktionärs einer zweigleisigen 3. Liga hat das Faß offenbar zum Überlaufen gebracht. Die 20 Vereine der dritthöchsten Spielklasse gehen nun offensiv auf Konfrontationskurs mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) - und kündigen den mühsam geschlossenen Kompromiss zur Aufstiegsregelung auf.
Am Mittwoch veröffentlichten die Klubs, darunter auch der Hallesche FC, eine gemeinsame Stellungnahme, die bei einem Treffen in Wiesbaden entstanden war. Darin stellen sie zwei zentrale Forderungen auf: Den Erhalt der eingleisigen 3. Liga und die schnellstmögliche Rückkehr zum Modell mit nur drei Absteigern.
3. Liga: Vereine fordern Abschaffung des vierten Absteigers
„Unmissverständlich machen die Vereine der 3. Liga klar, dass die Glaubwürdigkeit des DFB in Bezug auf die Neuregelung des Aufstiegs in die 3. Liga endgültig verloren gegangen ist“, heißt es in dem Schreiben.
Hintergrund des Streits ist die stockende Reform der Regionalligen. Die Drittligisten befürworten die Idee, dass die Viertligameister direkt und ohne Play-off-Spiele aufsteigen. Allerdings unter der Bedingung, dass die Anzahl der Regionalliga von aktuell fünf auf vier verringert wird. Eine Regelung, die auch der DFB in einer Erklärung vom 26. November anstrebt.
Drittliga-Klubs kritisieren DFB und Regionalverbände
Im Sommer war dafür extra ein vierter Absteiger in der 3. Liga eingeführt worden. Mit dieser Aktion sei man „in Vorleistung“ getreten, schreiben die Vereine der 3. Liga. Eine Reduzierung der Regionalliga-Staffeln hingegen ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Regionalverbände konnten sich nicht auf einen Kompromiss einigen, die Fronten sind verhärtet.
Sehr zum Ärger der Drittligisten, die nun die schnellstmögliche Rückkehr zum alten Model mit drei Absteigern fordern und den Kompromiss damit aufkündigen. „Kein vierter Verein der 3. Liga sollte für den offensichtlich fehlenden Willen zur Bildung einer Lösung mit vier Regionalligen mit dem Abstieg bestraft werden“, heißt es durchaus scharf formuliert im Schreiben der Vereine.
Forderung der Drittligisten: 3. Liga muss eingleisig bleiben
Für die Idee von DFB-Vizepräsident Rainer Koch, der eine zweigleisige 3. Liga ins Spiel brachte, fehlt den Teams jedes Verständnis: „Die Drittligisten verlangen, die inzwischen stärkste 3. Liga aller Zeiten in ihrer über zehn Jahren bewährten eingleisigen Form zu erhalten und konsequent weiter zu professionalisieren. Das ist aus Sicht der Vereine der 3. Liga alternativlos.“
Geplant ist von Verbandsseite, dass die Neuregelung des Aufstiegs zur 3. Liga beim DFB-Bundestag 2019 (26./27. September) verabschiedet werden soll. Der Streit zwischen Drittligisten, Regionalverbänden und dem DFB als Ligaträger droht bis dahin endgültig zu eskalieren. (mz/bbi)