Torwart Schreiber ist kritischer 1:1 gegen Absteiger: HFC-Trainer Meyer sah 30 Minuten „das perfekte Spiel“
Die Stimmen zum Remis im Leuna-Chemie-Stadion zwischen Halleschem FC und TSV Havelse.

Halle (Saale)/MZ - Nur ein Punkte für den Halleschen FC gegen Absteiger TSV Havelse: Nach dem 1:1 im Leuna-Chemie-Stadion sprachen beide Trainer über die Partie des 34. Drittliga-Spieltags und hatten dabei durchaus unterschiedliche Ansicht, was Spielverlauf und Leistung anging. Auch die HFC-Spieler waren sich in der Bewertung uneins - Keeper Tim Schreiber fand die kritischsten Worte.
André Meyer (HFC-Trainer): „Die Mannschaft hat sich von der ersten bis zur letzten Minute zerrissen, da kann man ihr keinen Vorwurf machen. Das Spiel war zweigeteilt. Die erste halbe Stunde war das Beste, das wir auf den Platz bekommen haben, seit ich hier Trainer bin. Das war fast das perfekte Spiel. Leider holen wir aus der Phase nur ein Tor heraus. Dann trifft der Gegner mit seiner ersten Chance zum 1:1 – und dann fängt das Kopfkino an. Dass die Spieler dann nervös werden, ist menschlich. Danach fiel die Qualität unserer Entscheidungen brutal ab. Die Jungs haben einfach weitergespielt, aber wir sind in gefährliche Konter gelaufen. So kommt dann so ein Ergebnis zu Stande. Aber am Willen hat es heute sicher nicht gelegen.“
Rüdiger Ziehl (Havelse-Trainer): „Es war eine gute Leistung und wir hätten heute den Sieg verdient gehabt. Wir haben mutig hinten rausgespielt, Lösungen gefunden und verteidigt wie die Löwen. Der Charakter in der Mannschaft ist richtig gut. Schade, dass es nur ein Punkt geworden ist, aber die gute Leistung freut mich heute.“
Tim Schreiber (HFC-Torwart): „Wir haben 90 Minuten lang das Spiel gemacht und lassen dann vor der Pause diesen einen Standard zu, der zu dem dummen Gegentor führt. Wir waren heute wieder sehr, sehr offen. Es hat vieles gefehlt, um den Gegner zu schlagen. Wir hätten heute einen Riesenschritt gehen können, wir hätten aber den Kampf annehmen müssen.“
Jonas Nietfeld (HFC-Kapitän): „Wir waren extrem überlegen, aber wir hätten uns mehr klare Chancen rausspielen müssen. Havelse stand nur hinten drin und wollte kontern – leider haben wir sie ein paar Mal dazu eingeladen. Aber vom Grundsatz haben wir gespielt, wie wir spielen wollten, das war gut. Wir haben viele Standards, die können wir sicher besser nutzen. Aber wir haben zu Hause wieder gepunktet und wollen das am Dienstag auch wieder tun.“
Jannes Vollert (HFC-Verteidiger): „Die erste halbe Stunde war gut, nach dem Gegentor haben wir ein bisschen den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit sind wir zwar angerannt, aber es war nicht zwingend. Havelse hat es gut gemacht, stand hinten stabil und hat gekontert. Und natürlich hat man da im Hinterkopf, dass es 1:1 steht und man auf keinen Fall verlieren will. Es war nicht alles schlecht heute, aber es war auch nicht alles gut. Mit dem Punkt können wir zufrieden sein.“ (mit Material von Magenta Sport)