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Nationalmannschaft „Wettkampfphase“: Nations League als Flicks Mini-Turnier

Am Wochenende gab der Bundestrainer den Nationalspielern nochmal frei. Nach dem Trainingscamp in Spanien geht es nun in Franken mit Dampf Richtung Nations League, dem ersten „Härtegrad“ für die WM.

Von Klaus Bergmann und Jan Mies, dpa Aktualisiert: 29.05.2022, 21:43
Bundestrainer Hansi Flick spricht zu seinen Spielern während des Trainings.
Bundestrainer Hansi Flick spricht zu seinen Spielern während des Trainings. Federico Gambarini/dpa

Herzogenaurach - Das Warm-Up unter Spaniens Sonne hat Hansi Flick gut gefallen. Jetzt geht's für den Bundestrainer und seine 26 WM-Kandidaten „richtig in die Wettkampfphase“.

Jedenfalls titulierte DFB-Direktor Oliver Bierhoff so die Nations-League-Spiele gegen namhafte Gegner wie zweimal Italien, England und dazu Ungarn. Flick stuft die vier Länderspiele vom 4. bis 14. Juni als eine Art Mini-Turnier der Nationalmannschaft vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ein.

„Das kann man schon so sehen“, sagte der Bundestrainer. Entsprechend seriös will der 57-Jährige den Saisonabschluss angehen. Am Montagabend trifft sich der DFB-Tross in Herzogenaurach wieder, am Samstag drauf geht es in Bologna gegen Europameister Italien los.

Eng getaktetes Programm

„Es ist ein guter Test. Nach der Nations League können wir ein Fazit ziehen, wie weit wir sind. Wir wollen sie erfolgreich bestreiten und gewinnen. Wir müssen gucken, dass wir auf dem Platz das Optimale abrufen“, sagte Flick zum eng getakteten Programm. Es ähnelt einer Turnier-Gruppenphase mit drei Spielen plus Achtelfinale. Bierhoff sprach darum vom „ersten Härtegrad Richtung Weltmeisterschaft“.

Der Gruppensieger zieht ins Final Four ein. Und der Tabellenletzte steigt ab in die Nations-League-Gruppe B. „Das wollen wir vermeiden. Wir wollen in den Prestigeduellen und in dieser Gruppe bestehen. Denn wenn man absteigen würde, wären das nicht nur Imageschäden, sondern auch sportliche Schäden“, sagte Nationalteam-Direktor Bierhoff.

Nach vier Tagen Sommerfeeling - aber auch intensiven Training - im Süden Spaniens mit Partnerinnen und Kindern sowie einem freien Wochenende wird von den Spielern nochmals Höchstleistung verlangt. „Teambuilding ist für mich immer so ein großes Wort“, sagte Thomas Müller am Ende des Vorbereitungcamps in Marbella: „Wir verstehen uns alle prächtig am Swimmingpool. Das ist aber auch nicht schwer. Wichtig ist, dass auf dem Platz die Dinge funktionieren. Dann sind wir alle glücklich.“ Auch Trainer Flick und Manager Bierhoff.

Quartier wieder in Franken

Wie während der Europameisterschaft 2021 bezieht der DFB-Tross bis zum Auswärtsspiel in Ungarn am 11. Juni sein Quartier wieder in Franken. Im „Home Ground“ von Adidas soll das Team weiter zu einer verschworenen Turniermannschaft zusammenwachsen, aber zugleich auf dem Trainingsplatz der Konkurrenzkampf richtig entbrennen.

Flick sieht seinen 26-Mann-Kader auf allen Positionen top besetzt. Nun geht es ums Einspielen einer ersten Elf und die Feinabstimmung. In Spanien fehlte Flick noch bei etlichen Aktionen die Präzision: Mancher letzter Pass kommt nicht an. Wir bringen uns um den Lohn.“

Die Spieler müssen sich umstellen, von der jeweiligen Vereins- auf die DFB-Spielweise. „Jeder hat schon einen Plan, wie wir Fußball spielen wollen. Es geht darum, die Abstimmung hinzubekommen“, sagte der turniererfahrene Angreifer Müller: „Bei der Nationalmannschaft ist es immer so: Viele sehr gute Einzelspieler, die aber nicht so oft zusammenspielen.“ Daraus muss Flick nun eine WM-Einheit formen.