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Weltmeister 1954 Versteigerung von Horst Eckels Nachlass überrascht

Von dpa Aktualisiert: 28.09.2022, 13:25
Pressekonferenz zur Versteigerung des Nachlasses von Horst Eckel. Ein Auktionator zeigt den Spielausweis des verstorbenen Fußball-Idols.
Pressekonferenz zur Versteigerung des Nachlasses von Horst Eckel. Ein Auktionator zeigt den Spielausweis des verstorbenen Fußball-Idols. Uwe Anspach/dpa

Mannheim - Die angekündigte Versteigerung des Nachlasses von Idol Horst Eckel hat in der Fußball-Szene für Verwunderung gesorgt. Das WM-Trikot des „Helden von Bern“ von 1954 hängt derzeit im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Sie habe den seit 2015 laufenden Leihvertrag zu 2025 gekündigt, sagte Eckels Tochter Dagmar bei einer Pressekonferenz in Mannheim.

Für Museumsdirektor Manuel Neukirchner kam das Schreiben am Montagabend „völlig überraschend“. „Wir prüfen derzeit den Sachverhalt. Unabhängig davon kann ich schon jetzt sagen, dass der Erwerb des gesamten Nachlasses für das Deutsche Fußballmuseum in Anbetracht des veranschlagten Startpreises der Auktion wohl nicht infrage kommt“, sagte er.

Eckel war als letzter der ruhmreichen WM-Mannschaft am 3. Dezember 2021 in Landstuhl gestorben. Seine Tochter Dagmar und das beauftragte Auktionshaus teilten mit, dass der Nachlass mit mehr als 500 Einzelstücken im November versteigert werden soll. Grund dafür seien Ausgaben für die Pflege von Eckels schwer erkrankter Witwe Hannelore (85). „Es fällt mir nicht leicht, es ist sehr emotional. Ich kann es allein nicht stemmen, ich muss die Dinge verkaufen“, betonte Dagmar Eckel. Sie habe aber „ein vollkommen klares Gewissen und reines Herz“. Dem Auktionshaus zufolge soll die Sammlung zunächst komplett für einen Startpreis von 280.000 Euro angeboten werden.

Eckels langjähriger Club 1. FC Kaiserslautern lag nach Angaben eines Sprechers „zu keinem Zeitpunkt eine diesbezügliche Anfrage oder gar ein Kaufangebot für den Nachlass vor. Geschäftsführer Tobias Wrzesinski von der Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), unter deren Dach sich die Horst-Eckel-Stiftung befindet, sagte, der Stiftung sei „nicht vorgetragen worden, dass eine Bedürftigkeit bei Hannelore Eckel“ vorliege: „Selbstverständlich wären wir bereit gewesen, so eine Unterstützung zu prüfen.“