SCP-Trainer ohne Lizenz Stefan Effenberg muss jetzt nachsitzen

Paderborn - Seinen Humor hat Stefan Effenberg zumindest nicht verloren. „Ich habe keinen Führerschein, ich habe keinen Trainerschein, aber zumindest einen Bootsschein und einen guten Stoffwechsel“, sagte der alles andere als erfolgreiche Trainer-Novize des Zweitligisten SC Paderborn vor dem torlosen Remis beim Karlsruher SC bei Sky und fügte hinzu: „Im Ernst: Ich werde das nachholen, das wird am Montag passieren.“
Ein Zweitliga-Coach, der nachsitzen muss, um den Erhalt seiner Trainerlizenz zu gewährleisten - ein eher ungewöhnlicher Vorgang. Effenberg, der erst unlängst wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss bei der Wiesn im vergangenen Jahr in München den Führerscheinentzug und einen Strafbefehl akzeptierte, hatte im März 2012 die Fußballlehrerlizenz erworben.
BDFL gar nicht erfreut
Laut DFB-Ausbildungsordnung verlangt der Verband von seinen Trainern auf höchstem Niveau, dass sie innerhalb von drei Jahren 20 Lerneinheiten an Fortbildungen nachweisen müssen. Das hat der Mann, der einst wegen seines Stinkefingers aus dem WM-Kader bei der Weltmeisterschaft 1994 in den USA geworfen wurde, nicht getan.
Beim Bund Deutscher Fußballlehrer (BDFL) ist man alles andere als erfreut. „Ich bin der Meinung, dass die Trainer nur arbeiten sollten, wenn sie auch eine gültige Lizenz haben. Es gibt genug Möglichkeiten, die 20 Stunden zu absolvieren“, sagte BDFL-Chef Lutz Hangartner in der Sport Bild. (sid)