Fußball Starcoach Guardiola übers Scheitern: „Ich liebe Misserfolge“
Die Vorsaison mit Manchester City war eigentlich eine zum Vergessen für Pep Guardiola - doch der Spanier sieht das anders. Er will daraus Stärke ziehen - aber für wie lange?

Manchester - Die vergangene titellose Saison mit Manchester City sieht Pep Guardiola mittlerweile sogar positiv. „Ich liebe Misserfolge“, sagte der Trainerstar in der spanischen Ausgabe des Magazins „GQ“. „Nun ja, ich bin traurig, ich scheitere und ich verliere. Und? Nennen Sie mir jemanden, der es nicht tut. Wichtig ist, alles zu geben und es gut zu machen. Und ich habe das nicht aufgegeben. Nächstes Jahr werde ich es besser machen. Darum geht es.“
Nicht nur im Profifußball müsse man sich immer daran erinnern, dass Scheitern auch zum Leben gehöre, meinte der 54-Jährige: „In dieser Gesellschaft, in der alles perfekt sein muss, in der man sein Essen auf Instagram posten muss. 'Oh, wie gut, wie glücklich ich bin.' Jeden Tag müssen wir beweisen, dass wir glücklich sind.“
Auszeit ist „entschieden“ - aber wie lange?
Guardiola bekräftigte zudem erneut, dass er sich nach dem Ende seiner Amtszeit bei Man City eine Auszeit nehmen werde. „Es ist entschieden, mehr als entschieden“, sagte der Spanier. Er wisse aber noch nicht, ob die Pause dann ein Jahr oder vielleicht 15 Jahre lang sein werde. Er müsse nach der Zeit in Manchester „innehalten“. Aktuell ist sein Arbeitspapier noch bis zum 30. Juni 2027 gültig.
Es wäre nicht die erste längere Pause von Guardiola. Der Ex-Profi hatte auch nach seiner ebenfalls überaus erfolgreichen Zeit beim FC Barcelona - unter anderem mit drei nationalen Meisterschaften und zwei Champions-League-Titeln - ab Mitte 2012 eine Auszeit genommen. Ein Jahr später hatte er den Cheftrainer-Posten beim FC Bayern für drei Spielzeiten übernommen. Bei Manchester City arbeitet er seit Juli 2016.