Königliche Mini-Krise Real Madrid torlos: Zweifel an Alonso wachsen nach Remis
Das Starensemble der Königlichen trifft nicht mehr. Zwei Pflichtspiele ohne Torerfolg. Das ruft Zweifel hervor am Real-Team und an Trainer Xabi Alonso, wie spanische Medien schreiben.

Madrid - Die Nullnummer beim Stadtrivalen Rayo Vallecano und damit das zweite Pflichtspiel ohne eigenen Treffer wollte Real Madrids Trainer Xabi Alonso nicht überbewerten. „Wir wissen, wo wir stehen. Man muss die guten und die schlechten Momente abwägen können“, sagte der 43-Jährige. „Mir ist wichtig, dass wir uns weiterentwickeln, verbessern und eine positive, konstruktive Selbstkritik üben. Das ist Real Madrid, und jeder weiß, was das bedeutet.“
In der Tabelle schmolz der Vorsprung des Tabellenführers auf Reals Erzfeind FC Barcelona auf drei Punkte zusammen. Und unter der Woche hatten die Königlichen 0:1 beim FC Liverpool in der Champions League verloren. Die Madrilenen würden mit Zweifeln in die Länderspielpause gehen, schrieb „Mundo deportivo“: „Mit vielen Zweifeln.“
Medien: „Das 'alte neue' Madrid entlarvt Xabi Alonso“
Zehn der bisher zwölf Spiele in der spanischen Fußball-Meisterschaft hat Real unter seinem neuen Coach Alonso gewonnen. Die eine Niederlage ausgerechnet gegen Atlético Madrid (2:5) schmerzte aber schon besonders. Da Remis gegen Rayo befeuerte nun die Kritik am ehemaligen Real-Profi, der vor dieser Saison von Bayer 04 Leverkusen nach Madrid zurückgekehrt war.
„Rayo deaktiviert mit großem Aufwand die Mannschaft von Xabi, die nach der Niederlage gegen Liverpool in Anfield niedergeschlagen ist“, schrieb „El País“. „Das 'alte neue' Madrid entlarvt Xabi Alonso und macht seine Rede zunichte“, giftete „Sport“: „Das ursprüngliche Manifest des baskischen Trainers ist schon vor der Hinrunde hinfällig geworden: Von dem versprochenen Druck und der versprochenen Einstellungsänderung ist nichts zu spüren.“
Was der Präsident von Real angeblich denkt
Das Blatt hatte zuvor auch von Zweifeln des Club-Chefs Florentino Pérez an Xabi Alonso berichtet, der nach dem Ende von Carlo Ancelotti hinter Jürgen Klopp auf der Wunschliste des Präsidenten gestanden habe. „Pérez sieht nirgendwo die 'fußballerische Modernität' von Xabis Real Madrid, von der seine Berater sprachen“, hatte „Sport“ geschrieben.
Nach dem nächsten Torlos-Auftritt legte die Sportzeitung noch mal nach: „Xabi Alonso hat zunächst einmal seine eigene Rede verraten. Vor allem durch seine Unfähigkeit, sie bis zum Schluss aufrechtzuerhalten oder zu verteidigen.“
Gleichwohl sah auch die Außenwahrnehmung der Real-Welt vor diesen beiden Spielen noch anders aus. Drei Siege in der Champions League, darunter gegen Ex-Titelträger Juventus Turin, dazu vor allem der Triumph im Clásico gegen den FC Barcelona. „Besorgnis über den unerwarteten Einbruch“, titelte das Sportblatt „As“ nun, betonte aber auch: „Die Eindrücke aus den letzten beiden Spielen geben Anlass zur Sorge, aber es besteht noch kein Grund zur Panik.“