Presseboykott Presseboykott: FC Bayern sperrt englische Presse aus

München - Nach den umstrittenen Schlagzeilen über Bastian Schweinsteiger will der FC Bayern München zwei britische Zeitungen im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Manchester United aussperren. Der Verein werde den Vertretern des „Daily Mirror“ und von „The Sun“ bei der Partie am 9. April in München keine Akkreditierung zukommen lassen, teilte der Fußball-Triplesieger am Donnerstag mit.
Über den 29-jährigen Schweinsteiger sei in den Boulevardblättern Daily Mirror und The Sun „in respektloser, diskriminierender und persönlich beleidigender Form“ berichtet worden. „Der FC Bayern München akzeptiert so eine Form der Berichterstattung nicht und verurteilt diese aufs Schärfste“, schrieb der deutsche Rekordmeister in einer Presseerklärung.
Der Daily Mirror hatte über Schweinsteiger getitelt: „You dirty Schwein.“ („Du dreckiges Schwein“). Die Sun wählte als Überschrift: „You Schwein!“ Grund der üblen Verunglimpfung des Bayern-Mittelfeldchefs, der zunächst den Ausgleich erzielt hatte, war dessen Gelb-Rote Karte in der 90. Minute nach einem angeblichen Foul an Wayne Rooney.
DJV zeigt Verständnis
Der Deutsche Journalisten-Verband kann die Entscheidung des FC Bayern nachvollziehen, zwei britische Medien im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Manchester United auszusperren. „Normalerweise geht das nicht. Aber wenn ich mir ansehe, was die Blätter geschrieben haben, muss ich schon Verständnis haben. Hetze verträgt sich nicht mit den Werten des Journalismus“, sagte ein Sprecher am Donnerstag der dpa. Erich Laaser, Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten, rügte den „Daily Mirror“ und „The Sun“ ebenfalls. „Beide Blätter hatten einen beleidigenden Anstrich“, sagte er. Die Medien hatten nach dem 1:1 im Hinspiel vom Dienstag Bayern-Torschütze Bastian Schweinsteiger attackiert. (dpa/sid)