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Unglück in Indonesien Opferzahl bei Stadion-Panik in Malang auf 133 gestiegen

Von dpa Aktualisiert: 04.10.2022, 12:55
Menschen beten vor dem Maskottchen des FC Arema vor dem Kanjuruhan-Stadion.
Menschen beten vor dem Maskottchen des FC Arema vor dem Kanjuruhan-Stadion. Dicky Bisinglasi/AP/dpa

Malang - Die Zahl der Toten nach der Massenpanik in einem Fußballstadion in Indonesien ist auf 133 gestiegen. Es handele sich um 91 Männer und 42 Frauen, teilte die Regierung mit.

Unter den Toten seien mindestens 37 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren, so das Ministerium für Frauenförderung und Kinderschutz.

Nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC in der Stadt Malang auf der Inel Java waren am Wochenende Tausende Fans auf das Spielfeld des Kanjuruhan-Stadions gestürmt. Die Polizei setzte massiv Tränengas ein und drängte die Menschen mit Schlagstöcken zurück auf die Ränge. Es kam zu einer Massenpanik, für viele gab es kein Entkommen. Die meisten Opfer starben an Sauerstoffmangel oder wurden zu Tode getrampelt. Hunderte Zuschauer wurden verletzt. Es ist eine der schlimmsten Stadion-Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.

Als erste personelle Konsequenz war der Polizeichef von Malang, Ferli Hidayat, von seinem Amt entbunden worden. Neun weitere Beamte wurden suspendiert, gegen mindestens 28 Polizeibeamte werde wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Berufsethik ermittelt, wie der nationale Polizeisprecher Dedi Prasetyo mitteilte. Überdies sperrte der nationale Fußball-Verband PSSI zwei Funktionäre des Arema FC lebenslang, die für Spielorganisation und Sicherheitskoordination zuständig waren.

Die Regierung setzte zudem ein unabhängiges Expertenteam zur Klärung der Hintergründe ein. Dieses soll untersuchen, warum die Polizei auf dem mit Menschen überfüllten Platz überhaupt Tränengas eingesetzt hat. Dies ist nach den Regeln des Weltverbands FIFA in Stadien verboten.