Nach Randale und Spielabbruch in Erfurt Nach Randale und Spielabbruch in Erfurt: Lok Leipzig droht hohe Strafe

Leipzig - Dem Fußball-Oberligisten 1. FC Lokomotive Leipzig droht nach den Krawallen mit Spielabbruch am Sonntag in Erfurt eine Geldstrafe bis zu 20.000 Euro. Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) hat die Ermittlungen bereits aufgenommen und von den Vereinen Stellungnahmen eingefordert.
„Das muss schnell geschehen“, sagte NOFV-Präsident Rainer Milkoreit am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Immerhin steht die Aufstiegs-Relegation zur Regionalliga an, selbst ein Wiederholungsspiel zwischen Lok und Rot-Weiß Erfurt II ist nicht ausgeschlossen.
Milkoreit verurteilte die Tat „der Idioten, die nicht als Fans zu bezeichnen sind. Das tut nicht nur dem NOFV weh, sondern auch den Verantwortlichen von Lok, die versucht haben, etwas aufzubauen.“ Laut Rechts- und Verfahrensordnung drohen Lok neben einer hohen Geldstrafe auch Punktabzüge und Zuschauer-Ausschlüsse. Für den Traditionsverein spricht, dass es im vergangenen Jahr keine extremen Vorfälle gab. Ältere Vergehen werden nicht berücksichtigt.
31 Personen verletzt
Neben dem Sportgericht ermittelt derzeit auch die Polizei in Erfurt. Es liegen mehrere Anzeigen vor, sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt wurden bei den Ausschreitungen 31 Personen verletzt, acht davon mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Lok-Präsident Heiko Spaucke verurteilte das Auftreten seiner Anhänger, vermutete zugleich aber auch Täter außerhalb der Lok-Szene: „Es waren auf alle Fälle Leute von uns dabei. Wahrscheinlich sogar Stadionverbotler. Wobei aber auch unheimlich viele Leute dabei waren mit Gesichtern, die wir nicht kannten.“ Der Verein habe im Vorfeld alles getan, um eine Eskalation zu verhindern. So waren extra 20 Lok-Ordner mit nach Erfurt gereist. (dpa)
