Krawalle nach Nordderby gegen den Hamburger SV Krawalle nach Nordderby gegen den Hamburger SV: Rechte Hooligans attackieren Ultras von Werder Bremen
Bremen - Fliegende Flaschen, Schlägereien, Verletzte: Am Rande des Nordderbys zwischen den beiden Erzrivalen Werder Bremen und dem Hamburger SV (1:0) ist es wie befürchtet zu Ausschreitungen gekommen. Unter anderem lieferten sich 50 bis 60 gewaltbereite Hamburger und 120 Bremer Ultras eine Schlägerei. Dabei wurden Flaschen, Steine und andere Gegenstände geworfen. Das teilte die Polizei mit.
Die Beamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Insgesamt wurden drei Polizisten verletzt. Zudem beschädigten HSV-Rowdys einen Zug und zündeten auf dem Bremer Bahnhof Pyrotechnik. Bremer Randalierer bewarfen den HSV-Bus mit Flaschen.
„Angriff von Nazi-Hools auf die Ultra-Szene“
Auch innerhalb der Bremer Fanszene kam zu heftigen, offenbar politisch motivierten Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Hooligans und Ultras. Hierbei wurde eine noch unbekannte Anzahl von Personen verletzt und musste von Rettungskräften versorgt werden. Spiegel Online berichtet, dass offenbar eine Gruppe Werder-Ultras vor dem Stadion von rechtsradikalen Hooligans angegriffen wurde.
„Die Ultras wurden mit Flaschen beworfen und mit Pfefferspray attackiert“, wird ein Mitarbeiter des Bremer Fan-Projekts zitiert. Ein Werder-Ulra sagte, es habe wiederholt „einen Angriff von Nazi-Hools auf die Ultra-Szene“ gegeben. Im Polizeibericht zum Spiel gegen den HSV ist, so heißt es, von „Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Bremer Hooligans und Bremer Ultras“ die Rede.
Die Partie wurde als sogenanntes Risiko-Spiel eingestuft. Rund 1000 Polizisten waren im Einsatz, bei „normalen“ Spielen reichen 120 Beamte. Die Stadt Bremen hatte angekündigt, die entstehenden Mehrkosten von etwa 300.000 der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Rechnung zu stellen - ein Novum im deutschen Fußball. Die DFL will juristisch dagegen vorgehen. Die Polizei stellte Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung, Raub, Widerstand gegen Polizeibeamte, Beleidigung und Sachbeschädigung. (sag, sid)